"Da ist nichts Böses": Porsche zum gescheiterten Vettel-Deal

Sebastian Vettel und Porsche haben für Le Mans 2024 nicht zusammengefunden: Für die Zukunft ist das Thema deshalb aber noch lange nicht vom Tisch

(Motorsport-Total.com) - Die deutschen Motorsportfans hatten schon darauf gehofft: Sebastian Vettel im Porsche in Le Mans ...

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel beim Test im Porsche 963 im Motorland Aragon

Sebastian Vettel beim Test im Porsche 963 im Motorland Aragon Zoom

Doch nach zwei Testfahrten des viermaligen Weltmeisters im Porsche 963 schien die Spur zuletzt wieder zu erkalten. Vettel tauchte weder auf der Nennliste für die 6h von Spa am Wochenende auf, noch im Porsche-Aufgebot für die 24h von Le Mans Mitte Juni.

Stellt sich die Frage: Woran scheiterte die Zusammenarbeit und wer sagte letztendlich wem ab? Motorsport-Total.com fragte in Spa bei Urs Kuratle nach, Porsches Leiter Werksmotorsport LMDh: "Da gibt es keinen Schuldigen oder keinen Treiber in dieser Frage. Ich glaube, das ist tatsächlich so: Es hat sich nicht ergeben", erklärt der Schweizer in Bezug auf ein Vettel-Engagement für 2024.

Dabei bekräftigt Kuratle: "Da ist nichts Böses und auch nichts schlecht mit dem ganzen Thema. Es ist jetzt, wie gesagt, einfach nicht zusammengekommen und was die Zukunft bringt, müssen wir schauen."

Aber der Porsche-Leiter stellt mit Blick nach vorne auch klar, dass das Thema von Porsches Seite keinesfalls vom Tisch ist: "So ein Thema muss für eine Firma wie Porsche ein Thema bleiben, das ist selbstredend. Und auch für den Sebastian. Der hat, glaube ich, Bock - das hat er ja selber gesagt nach dem Test."

Vettel und Porsche: Wird es in Zukunft doch noch heiß für Le Mans?

Vettel und Porsche: Wird es in Zukunft doch noch heiß für Le Mans? Zoom

Kuratle ist überzeugt: "Das wird schon Thema, aber wann und in welcher Form das zusammenkommt, das zeigt die Zukunft. Da ist im Moment nichts ausgemacht."

Der Draht zu Vettel sei jedenfalls intakt: "Wir kennen uns ja schon von früher, da gibt es natürlich einen Kontakt. Aber es ist jetzt nicht so, dass man da täglich anruft, macht, tut oder schaut. Der Sebastian hat viele Themen, viele Termine, viele Sachen, die er macht. Aber ja, der Kontakt besteht schon."

Situation nicht mit Hülkenberg-Debüt zu vergleichen

Ob Vettel den Sprung ins kalte Wasser aber wirklich wagt, das steht aktuell in den Sternen. Denn ganz so einfach wie etwa bei Nico Hülkenberg, der 2015 auf Anhieb für Porsche in Le Mans triumphierte, ist der Umstieg vom Formel-1-Boliden auf die Langstrecke dieser Tage nicht mehr.

Der Grund ist, dass die WEC längst nicht mehr mit den sündhaft teuren LMP1-Boliden unterwegs ist, sondern auf kostengünstigere Hypercars setzt. Diese sind mit rund 700 PS allerdings deutlich weniger "bissig" als die fast Formel-1-artigen Hybridraketen der 2010er-Jahre, die mehr als 1.000 PS mobilisieren konnten.

"Der größte Unterschied jetzt im Moment ist wahrscheinlich das Gewicht. Die Autos sind beide sehr komplex, sind halt in der Machart unterschiedlich", sagt Kuratle und fügt hinzu: "Ein riesengroßer Unterschied ist auch, dass wir halt in der Nacht fahren, dass wir unterschiedlich große Speed-Differenzen mit allen Klassen haben, die man an der Strecke antrifft."

Nico Hülkenberg gelang 2015 auf Anhieb der Sieg in Le Mans

Nico Hülkenberg gelang 2015 auf Anhieb der Sieg in Le Mans Zoom

Dabei will der Schweizer in Bezug auf den Vergleich zu Hülkenbergs Sensationssieg klarstellen: "Einfach, glaube ich, war das Ganze auch vorher nicht. Das heißt, es brauchte schon auch eine Eingewöhnungszeit in der Vergangenheit."

Außerdem erinnert sich Kuratle: "Mit Hülkenberg hatten wir 2015 die Möglichkeit, dass wir drei Autos hier in Spa einsetzen konnten. Diese Möglichkeiten haben wir aktuell nicht, weil wir ja parallel dazu jetzt dieses Wochenende auch in Laguna Seca ein Rennen haben. Gleiches war mit Long Beach in Imola der Fall. Da sind uns ein bisschen mehr die Hände gebunden als 2015."

Porsches Leiter Werksmotorsport LMDh gibt zu bedenken: "Das Starterfeld hier in Spa würde wahrscheinlich kaum einen Drei-Auto-Einsatz zulassen. Aufgrund des Kalenders haben wir den Plan auch nie so richtig weiterverfolgt, denn wir könnten das Ganze schlichtweg nicht stemmen."

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