• 06.08.2014 20:32

Rebellion-Manager Hayden: "Wir wollen Rennen gewinnen"

Rebellion-Manager Bart Hayden spricht über die Ziele seines Teams und über den LMP1-L-Einstieg von Lotus, die zum ersten Konkurrenten von vielen werden sollen

(Motorsport-Total.com) - Seit Anfang Mai ist Rebellion mit dem R-One offiziell im Renneinsatz unterwegs, doch für die Truppe um Teammanager Bart Hayden ist es bislang ein einsames Unterfangen in der LMP1-L-Klasse. Gegen die Werksteams hat man bislang noch keine Chance, andere Konkurrenten gab es nicht. Jetzt steigt mit Lotus in Austin ein Gegner auf Augenhöhe ein. Teammanager Hayden zieht im Interview eine erste Bilanz und blickt auf das bevorstehende Privatduell.

Titel-Bild zur News: Nick Heidfeld, Mathias Beche

Rebellion bereitet sich auf die Ankunft weiterer Konkurrenz vor Zoom

Frage: "Wie haben die kürzlichen Änderungen bei der Equivalence of Technology (EoT) die Pace des Rebellion R-One verbessert?"
Bart Hayden: "Die Veränderungen, die vom Langstrecken-Komitee nach den 24 Stunden von Le Mans vorgenommen wurden, erlauben Rebellion, weitere zehn Kilogramm Ballast aus den R-One zu holen und einen höheren Benzinverbrauch zu haben. Diese Änderungen sind im Vergleich zu den Anpassungen vor Le Mans, wo wir 40 Kilogramm aus den Autos laden durften, gering. Wir haben Rundenzeitenverbesserungen von zwei Sekunden in Le Mans gesehen, aber um die kurzen Sprintkurse werden die zehn Kilogramm nicht so viel ausmachen."

Frage: "Denken Sie, dass diese Änderungen die LMP1-L näher an die LMP1-H heranbringen werden?"
Hayden: "Nein."

Frage: "Werden die R-One für Austin oder die folgenden Rennen Updates erhalten?"
Hayden: "Rebellion arbeitet mit Oreca zusammen, um einige Aerodynamik-Updates für die R-One-Autos in Austin zu bringen. Danach wird es keine großen Updates für dieses Auto mehr geben, nur Kleinigkeiten und Feinheiten für das Feintuning der Performance."

Frage: "Ab Austin werdet ihr in der LMP1-L-Klasse Konkurrenz durch Lotus bekommen. Sind sie zuversichtlich?"
Hayden: "Du weißt nie wirklich, wie deine Autos im Vergleich mit einem Konkurrenten performen, bis sie nicht beide zur gleichen Zeit auf derselben Strecke waren. Wir sind viele Stunden mit den R-One gefahren, daher lernen wir, wie sie arbeiten und wo wir uns verbessern können. Der Lotus wird nur eine begrenzte Laufzeit gehabt haben, das könnte ein Nachteil für sie sein. Wir sind zuversichtlich über unsere Fähigkeit, das Maximum aus unseren Autos zu holen, und der Wettbewerb wird ein zusätzlicher Anreiz sein, das zu erreichen."


24 Stunden von Le Mans

Frage: "Bislang sah euer Wettbewerb immer nur einen internen Kampf zwischen euren beiden Fahrzeugen vor. Wie wird die Ankunft von Lotus in Austin eure Rennstrategie verändern?"
Hayden: "Es wird sich nicht wirklich etwas ändern, weil wir uns nicht nur gegen die LMP1-L-Konkurrenz messen, wir versuchen auch gegen die Werksautos zu fahren. Unser Ziel ist, die Rebellion R-One im Rennen so nah wie möglich an die Spitze zu bekommen. Wir fahren in der höchsten Kategorie, weil wir eine Chance haben wollen, das Rennen zu gewinnen. Wir denken nicht so sehr darüber nach, nur die Besten in der LMP1-L-Klasse zu sein, es geht mehr darum, die Autos so konkurrenzfähig wie möglich zu machen, um die Chance zu erhöhen, eines Tages den Gesamtsieg einfahren zu können."

"Wir fahren in der höchsten Kategorie, weil wir eine Chance haben wollen, das Rennen zu gewinnen." Bart Hayden

Frage: "Wie siehst du die Zukunft der LMP1-L-Kategorie?"
Hayden: "Es ist gut, dass Lotus zur LMP1-L-Kategorie dazustößt, und wir hoffen, dass im Laufe der Zeit weitere Konkurrenten dazukommen. Wettbewerb macht die Rennen interessant, und wenn die Regeln dafür sorgen können, dass Privatiers zusammen mit den Werksautos an der Spitze fahren können, dann wäre das für alle gut."

"Es muss einen Platz für Privatiers mit Nicht-Hybridautos geben. Die Hybridtechnologie der Hersteller ist ziemlich exklusiv und außerhalb der Reichweite eines Privatteams. Wir gratulieren der FIA und der ACO dazu, dass sie Herstellern die Möglichkeit bieten, diese komplexen Hybridsysteme zu entwickeln, allerdings dürfen auch die Privatiers nicht vergessen werden. Wir brauchen Unterstützung, und wenn die weiterhin kommt, dann wird sich auch die Zahl der Privatiers, die an den Rennen teilnehmen, erhöhen."

"Wir hoffen, dass im Laufe der Zeit weitere Konkurrenten dazukommen." Bart Hayden