Porsche LMDh 2023: Penske wird Werksteam in WEC und IMSA
Porsche ernennt das Team Penske als Partner für Werkseinsätze gegen Audi, Peugeot, Ferrari, Toyota und Co. - Schon im ersten Jahr Kundenfahrzeuge
(Motorsport-Total.com) - Die Katze ist aus dem Sack: Penske wird Einsatzteam des neuen Porsche-LMDh-Boliden in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) und IMSA SportsCar Championship ab 2023. Das Team wird auf den Namen "Porsche Penske Motorsport" hören. In beiden Serien kommen jeweils zwei LMDh-Boliden, deren Name noch zu bestimmen ist, bei allen Rennen werksseitig zum Einsatz - in der IMSA natürlich von den reinen GT-Rennen abgesehen.
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Penske wird Einsatzteam der Porsche-LMDh-Boliden in zwei Serien Zoom
Beide Parteien haben einen Vertrag über "mehrere Jahre" abgeschlossen, wie es in der Presseaussendung von Porsche heißt. "Wir freuen uns sehr, dass wir das Team Penske für eine Zusammenarbeit gewinnen konnten", erklärt Oliver Blume, Vorstandsvorsitzender der Porsche AG. (Warum der Porsche-LMDh-Bolide so futuristisch aussieht)
"Erstmals in der Geschichte von Porsche Motorsport wird unser Unternehmen durch ein globales Einsatzteam in den beiden weltweit größten Langstreckenserien vertreten sein. Zu diesem Zweck bauen wir jeweils eine Teambasis auf beiden Seiten des Atlantiks auf. Damit schaffen wir optimale Strukturen für den Kampf um Gesamtsiege, beispielsweise in Le Mans, Daytona oder Sebring."
Anknüpfen an drei aufregende RS-Spyder-Jahre
Porsche-Motorsportchef Fritz Enzinger fügt hinzu: "Porsche und Penske haben eine sehr erfolgreiche gemeinsame Geschichte. Diese Partnerschaft hat in den Jahren 2006 bis 2008 die damalige amerikanische Le-Mans-Serie nachhaltig geprägt."
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Legendär: Porsche RS Spyder vs. Audi R10 TDi zwischen 2006 und 2008 Zoom
Enzinger spricht hierbei auf die legendären Schlachten der gelben Porsche RS Spyder von Penske gegen die Audi R10 TDI des Werksteams Champion Racing an. In einer seltenen Schlacht LMP2 vs. LMP1, die vom Reglement möglich gemacht wurde, stachelten sich beide Hersteller zu Höchstleistungen an. Dass die Porsches dreimal in Folge den Titel in der LMP2-Klasse holten, war da beinahe Nebensache.
"Penske hat im Motorsport eine nahezu unvergleichliche Erfolgsgeschichte geschrieben. In der langen Liste der Siege fehlt allerdings bislang der Name Le Mans. Ich hoffe, dass wir diesen Erfolg ab 2023 mit Porsche Penske Motorsport hinzufügen können. Es wäre dann für Porsche der der 20. Gesamtsieg an der Sarthe - ein echter Traum", so Enzinger.
Großer Herstellerkampf ab 2023
Teambesitzer Roger Penske, den meisten einfach als "Captain" bekannt, sagt: "Dieser Tag erfüllt uns alle mit großem Stolz. Seit mehr als sechs Jahrzehnten repräsentieren wir die Marke Porsche sowohl auf Rennstrecken als auch in unseren anderen Geschäftsfeldern."
"Die gemeinsame Historie und die großen Erfolge, die wir zusammen feiern durften, sind unvergleichlich. Ich kann es kaum erwarten, mit dem Aufbau des globalen Rennteams zu beginnen, das in Zukunft um Siege und Titel fahren wird."
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Die Partnerschaft zwischen Penske und Acura lief nach der Saison 2020 aus Zoom
Erste Gerüchte um eine mögliche erneute Partnerschaft der beiden Ps gab es nach dem überraschenden Aus der Partnerschaft zwischen Penske und Acura nach der IMSA-Saison 2020. Penske setzte die DPi-Boliden Acura ARX-05 seit 2018 mit stetig wachsendem Erfolg werksseitig ein. Einen internen Streit zwischen Penske und Acura gab es auch nicht und Acura macht werksseitig mit Wayne Taylor Racing und Meyer Shank weiter.
Mindestens in den USA werden die zwei Penske-Porsche auch auf die neuen Acura-LMDh stoßen. Außerdem hat sich bereits Audi zu einem LMDh-Programm bekannt. General Motors dürfte sein Engagement verlängern, als heiße Kandidaten gelten BMW und Bentley. Alpine wird sich kaum nach einer Saison mit einem Jahr LMP1-"Altwagen" aus der WEC zurückziehen.
All diese Boliden treffen auf die dann etablierten Le-Mans-Hypercars von Toyota, Peugeot, Ferrari, Glickenhaus und - einen entsprechenden Einsatz vorausgesetzt - ByKolles. Gemeinsam bilden LMH und LMDh die Topklasse "Hypercar". Die 24 Stunden von Le Mans werden ab 2023 eine Herstellerschlacht erleben, wie man sie selten gesehen hat.
Kundenfahrzeuge schon ab 2023
Und es werden noch mehr: Schon für die Premierensaison 2023 will Porsche LMDh-Fahrzeuge an Kundenteams ausliefern - für beide Serien. Es wird erwartet, dass aufgrund der strikten Kostengrenzen (345.000 Euro für das Chassis, 300.000 Euro für das Hybridsystem) ein hohes Interesse von Kundenteams bestehen wird.
"Wir werden die Daumen nicht nur für unsere insgesamt vier Werksautos drücken, sondern auch für unsere Kundenteams. Das neue LMDh-Fahrzeug wird bereits ab der Saison 2023 in beiden Serien auch im Kundeneinsatz sein. Diese Partnermannschaften werden von uns intensiv betreut. Erkenntnisse aus den Werkseinsätzen teilen wir mit ihnen", sagt Michael Steiner, Vorstand für Forschung und Entwicklung.
Der deutsche Hersteller gilt als einer der größten Befürworter des LMDh-Konzepts, das den Fokus rigoros auf kostengünstige Hybridfahrzeuge setzt. "Porsche geht ab 2023 vollumfänglich in den großen Langstrecken-Rennserien an den Start. Wir wollen die neue Ära mit den LMDh-Prototypen fördern und prägen", so Steiner.
Die LMDh basieren auf der nächsten Generation LMP2-Boliden. Sie verfügen über ein einheitliches Hybridsystem. Die Hersteller dürfen die Karosserie gestalten und stellen den Verbrennungsmotor. Mehr als 680 PS dürfen die Boliden nicht leisten. Je mehr Leistung der Hybridantrieb bringt, umso mehr wird der Verbrennungsmotor gedrosselt. Sie wiegen 1.030 Kilogramm.
Penske-Porsche 2007 in der ALMS
Die LMH dagegen erlauben den Herstellern mehr Freiheiten, sind aber auch etwas teurer. Das Hybridsystem liefert hier bis zu 272 PS, jedoch ist auch hier die Systemleistung auf rund 700 PS bei 1.040 Kilogramm gedeckelt. Es handelt sich in beiden Fällen um eine Abkehr von den sündhaft teuren LMP1-Boliden der 2010er-Jahre.
Penske gehört zu den legendärsten Rennteams überhaupt im Motorsport. Der "Captain" ist seit Jahrzehnten in IndyCar und NASCAR aktiv, hinzu kommen Sportwageneinsätze. Zwischen 2015 und 2020 war Penske sogar bei den australischen Supercars aktiv.
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