• 19.06.2014 14:33

  • von Roman Wittemeier

Nissan LMP1: Welche Fahrer kommen?

Nissan und der geplante Angriff in der LMP1-Klasse in Le Mans: Welche Fahrer rücken mit den Japanern ins Rampenlicht? Mardenborough macht sich Hoffnungen

(Motorsport-Total.com) - Die große Schlacht der drei Werke Audi, Porsche und Toyota bei den 24 Stunden von Le Mans ist gerade vorüber, schon gehen die Blicke in Richtung 83. Auflage des Klassikers an der Sarthe. 2015 will Nissan in der Liga der ganz Großen mitspielen. Die Japaner haben angekündigt, mit dem GT-R LM Nismo ganz vorne angreifen zu wollen. 2016 will man siegen. Eine selbstbewusste Ansage zu einem Zeitpunkt, wo weder technisches Konzept noch Fahrerkader festzustehen scheinen.

Titel-Bild zur News: Jann Mardenborough

Jann Mardenborough hofft auf einen Platz im LMP1-Kader von Nissan Zoom

Nissan wird in den kommenden Wochen immer mehr Aufmerksamkeit in Richtung 2015 lenken, weil sich der - vorsichtig ausgedrückt - wenig glückliche Auftritt mit dem ZEOD in Le Mans sicherlich nicht lange ordentlich vermarkten lässt. Im Hintergrund laufen die Vorbereitungen. Man hat sich offenbar bereits einige DeltaWing-Mitarbeiter an Bord geholt, technologisch setzt man offenbar auf einen großen Hybrid mit Lithium-Ionen-Speicher.

Nach Informationen von 'Motorsport-Total.com' hat Nissan bei A123 bereits bezüglich der Lithium-Ionen-Battieren angefragt, aber es gab eine klare Absage. Porsche hat sich rechtzeitig die Exklusivrechte für den Einsatz auf der Langstrecke gesichert. Die Gerüchte um ein mögliches Frontmotor-Konzept wurden bereits ins Reich der Fabel verwiesen. Das Projekt wirkt bislang nebulös. Im Le-Mans-Fahrerlager war in Zusammenhang mit dem Nissan-LMP1-Plan immer wieder der Begriff "Low Key" zu hören - man vermutet eine Sparvariante im ganz großen Spiel.

Still ist es bislang auch um den möglichen Fahrerkader der Japaner, die angeblich ab dem kommenden Jahr mit drei Autos an der Sarthe antreten wollen. Man werde sich auf dem Markt umschauen und sicherlich erfahrene LMP1-Piloten an Bord holen, heißt es. Aus der Nismo-Führungsetage ist zu hören, dass keiner der Nachwuchsleute aus dem PR-wuchtigen GT-Academy-Kader eine Startplatzgarantie habe. Wolfgang Reip werden jedoch gute Chancen eingeräumt, dem jungen Jann Mardenborough ebenso.

"Ich wäre bei dem Projekt gern dabei, aber nichts ist bisher sicher", wird der Brite von 'Autosport' zitiert. "Natürlich ist es aber mein großes Ziel. Ich werde weiter Gas geben, um zu zeigen, dass ich für die Rolle in Betracht komme", so die Kampfansage des 22-Jährigen. Mardenborough hatte sich bei seinem Einsatz im Oak-Ligier in Le Mans bestens in Szene gesetzt, aber auch andere Briten könnte für das japanische Projekt interessant sein.


Fotos: 24 Stunden von Le Mans, Girls


Alex Brundle leistet seit Jahren bei Oak wertvolle Arbeit, der junge Harry Tincknell setzte sich am Steuer des Zytek-Nissan von Jota bestens in Szene und Oliver Turvey (ebenfalls Jota) gilt im LMP2-Auto als eine Bank. Viel Erfahrung könnte Nick Heidfeld mit in das Projekt einbringen. Der deutsche Ex-Formel-1-Pilot ist ohnehin schon in das GT-Academy-Projekt von Nissan eingebunden, das Verhältnis wird durch einen Start im Werks-GT3 der Japaner auf der Nordschleife eher noch inniger geworden sein.