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Lola-Übernahme offenbar kurz vor dem Abschluss

Für den krisengeschüttelten Chassis-Hersteller Lola kristallisieren sich zwei Kaufinteressenten heraus - Rebellion will 2013 an den aktuellen Chassis festhalten

(Motorsport-Total.com) - Im Zuge der Lola-Pleite bahnt sich nun doch eine Übernahme des Restbestands an. Der traditionsreiche britische Chassis-Hersteller lässt in einem Statement verlauten: "Lola Group Holdings Limited, Besitzer der Marke Lola und Besitzer sämtlichen geistigen Eigentums von Lola, hat mit den Vermögensverwaltern eine Einigung erzielt. Diese erlaubt es, den verbleibenden Bestand von Lola über die Inanspruchnahme eines verschlossenen Submissionsangebots zu erwerben."

Titel-Bild zur News: Lola Truck

In den USA und Kanada gibt es Interessenten für die Lola-Konkursmasse

Der erwähnte Bestand umfasst demnach "sowohl die Chassis der Le-Mans-Prototypen als auch die Geräte, um die Bauteile für die Lola-Kunden weiterhin fertigen zu können". Darüber hinaus geht aus dem Statement hervor, dass sich "Lola Group Holdings in fortgeschrittenen Gesprächen befindet, um die Lola-Kunden in Zukunft versorgen zu können".

Nach Informationen von 'SpeedTV' handelt es sich bei den Gesprächspartnern um zwei Parteien. Zum einen das im kanadischen Toronto ansässige Unternehmen Multimatic Engineering, dessen Ableger Multimatic Motorsports vor allem in der amerikanischen Sportwagen-Szene (ALMS und Grand-Am) Erfolge feierte. Zum anderen die aus der IndyCar-Szene bekannte Firma Haas Auto von Ex-Newman/Haas-Teambesitzer Carl Haas.

Dem Vernehmen nach soll der verbliebene Lola-Bestand bereits in den Besitz von Multimatic und Haas übergegangen sein. Unterdessen steht die Fabrik im britischen Huntingdon weiterhin zum Verkauf. "Die Anlage beinhaltet 65.000 Quadratmeter Büroräume plus Fabrik plus einen Windkanal auf einer Fläche von 15.000 Quadratmetern und wird zum Verkauf beziehungsweise zur Miete angeboten", heißt es im Lola-Statement.

Rebellion plant auch in der WEC-Saison 2013 mit Lola-Chassis

Auf Seiten der Lola-Kunden in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) reagiert man scheinbar gelassen auf die aktuellen Entwicklungen. "Derzeit können wir einfach auf die Zulieferer zugehen und Teile von ihnen beziehen", stellt Rebellion-Teamchef Bart Hayden gegenüber 'SpeedTV' heraus und fügt hinzu: "Auf diese Weise konnten wir unser Programm über die Saison hinweg am Laufen halten."

Laut Hayden plant man beim Schweizer Team auch in der kommenden Saison mit den aktuellen Lola-Coupés vom Typ B12/60. "Sollten wir mit diesen Autos weitermachen, was derzeit das wahrscheinlichste Szenario ist, dann geht es für uns vor allem darum, frühzeitig zu wissen, welche Teile wir für die Saison benötigen. Diese müssen dann rechtzeitig bestellt werden, da die Fertigungszeiten in der Regel lang sind", so der Rebellion-Teamchef.

Nicolas Prost, Neel Jani

Das Schweizer Rebellion-Team setzt in der WEC zwei Lola-Toyota ein Zoom

Hayden beziffert die Wahrscheinlichkeit, auch in der WEC-Saison 2013 mit den aktuellen Fahrzeugen anzutreten, auf "90 Prozent" und sagt: "Bis Schanghai sollten wir wissen, wie wir weiterverfahren." Auf dem Shanghai International Circuit am Rande der chinesischen Metropole findet am 28. Oktober das WEC-Saisonfinale statt.

Zuvor tritt Rebellion am kommenden Wochenende mit einem der beiden in der WEC eingesetzten Lola-Toyota B12/60 beim Petit Le Mans in Road Atlanta an. Andrea Belicchi teilt sich beim Saisonfinale der American-Le-Mans-Series (ALMS) das Cockpit mit Nicolas Prost und Neel Jani.