Kaffer: Vom LMP2-Lola in den Formel-1-Ferrari
Pierre Kaffer erlebt nach seinem Ausfall in Le Mans ein Highlight in Imola: Luis Perez Companc ermöglicht Test im Schumacher-Ferrari von 2004
(Motorsport-Total.com) - Zwar endete das 24-Stunden-Rennen von Le Mans nicht wie erhofft für Pierre Kaffer, doch die Erkenntnisse, die aus dem Rennen mitgenommen werden konnten, lassen das Team optimistisch in die Zukunft schauen. Als besondere Anerkennung für seine Leistung erhielt Kaffer ein Geschenk der besonderen Art von seinem Teamkollegen Luis Perez Companc: die Fahrt mit einem Formel-1-Fahrzeug über die Rennstrecke in Imola.

© Pierre Kaffer
Imola: Pierre Kaffer hatte im Ex-Schumacher-Ferrari sehr viel Freude
Kaffer pilotierte dabei nicht irgendein Formel-1-Fahrzeug - das allein wäre schon etwas ganz Besonderes - er fuhr den erfolgreichsten Ferrari, der den Formel-1-Zirkus beherrscht hat, den 2004er-Weltmeister-Ferrari von Michael Schumacher, mit dem dieser 16 Grand-Prix-Siege einfahren konnte.
"Das ist ein unglaubliches Glücksgefühl! In diesem wundervollen Racer bei strahlendem Sonnenschein über die Rennstrecke von Imola zu fahren - einfach nur super", berichtet Kaffer nach seinen Imola-Runden. "Und ich bin auch ein bisschen stolz, es waren noch einige anderer Rennfahrerkollegen in Formel-1-Autos unterwegs, zum Beispiel auch im 2008er-Ferrari, aber ich bin die schnellsten Rundenzeiten gefahren. Dieses tolle Erlebnis habe ich meinem Teamkollgen Luis Perez Companc zu verdanken, dem dieser Superrenner gehört und dem es genauso wie mir, sehr leid tut, dass wir in Le Mans nicht ins Ziel gekommen sind."

© Pierre Kaffer
Stolz im ehrwürdigen Formel-1-Fahrzeug: Pierre Kaffer durfte Gas geben Zoom
"Die 24 Stunden von Le Mans sind ja zunächst richtig gut für uns gelaufen. Platz vier im Qualifying, ein guter Start und unser Auto konnte sich bis auf Platz zwei vorarbeiten. Alle weiteren Stints bis nach Mitternacht sahen unseren Lola-Judd dann immer im Zweikampf mit dem Zytek-Nissan, dem späteren Sieger in der LMP2-Klasse. Je nach Timing der Boxenstopps belegten wir abwechselnd Platz zwei oder drei. Dabei soll nicht verschwiegen werden, dass für uns beide unter normalen Umständen keine Chancen bestand, an den Oreca-Nissan heran zu kommen, der war einfach zu schnell", sagt Kaffer.
"Unsere gesamte Crew hat einen Superjob gemacht. Die Boxenstopps waren eine Klasse für sich und unser Auto lief einwandfrei. Fehlerlos schnurrte der Lola-Judd über die Strecke von Le Mans und rechtfertigte voll und ganz das Vertrauen, das wir in dieses Auto gesetzt haben und dann erwischte es auch unser Team, wie so viele andere Teams vor uns und nach uns."
"Gegen zwei Uhr nachts kam Matias Russo von der Stecke ab und schlug so heftig in die Mauer ein, dass das Auto nicht mehr repariert werden konnte. Der Unfall geschah nach der zweiten Rechtskurve nach dem Dunlop-Bogen bei der Anfahrt auf Tertre Rouge, übrigens ereignete sich in der Nähe auch der heftige Unfall von Allan McNish. Aber so ist Le Mans, die Stecke fordert immer wieder ihren Tribut", fasst der Deutsche zusammen.

