• 16.04.2015 08:56

  • von Roman Wittemeier

Gelbphase in der WEC: Wirklich ganz fair?

Als alternative zum häufigen Einsatz des Safety-Cars gibt es in der WEC eine Gelbphase nach amerikanischem Vorbild - Mark Webber: "Einige haben einen Vorteil"

(Motorsport-Total.com) - Die Zeiten des häufigen Einsatzes von Safety-Cars in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) sind seit der Saison 2014 vorbei. Im vergangenen Jahr adaptierte die WM eine Lösung aus den USA, wo man seit einigen Jahren immer wieder in Gefahrenmomenten auf "Full Course Yellow" - also eine Gelbphase auf der kompletten Strecke samt Überholverbot zurückgreift. In der WEC müssen in solchen Phasen alle Autos auf 80 km/h abgebremst werden und anschließend in jenem Tempo um den Kurs cruisen.

Titel-Bild zur News: Full Course Yellow Silverstone Gelb

Mit "Full Course Yellow " (FCY) wird das Renngeschehen kurzfristig eingefroren Zoom

In der Theorie soll somit der Rennverlauf zur Bereinigung von Zwischenfällen quasi eingefroren werden: fair, nachvollziehbar und jederzeit wieder aufzulösen. Die Realität scheint nicht ganz so fair zu sein, wie Mark Webber meint. "Wenn die Gelbphase kommt und Tempo 80 ausgerufen wird, dann haben einige einen Vorteil", erklärt der australische Porsche-Pilot, der beim WEC-Auftakt in Silverstone seine Erfahrungen machen musste.

"Es ist ein enormer Unterschied, ob die Phase beginnt, wenn ich gerade in einem langsamen Streckenteil bin, oder in einem schnellen. Alle bremsen auf 80 km/h herunter. Wer dies aber aus Tempo 300 km/h machen muss, der rollt zwangsläufig länger schnell als jener, der ohnehin gerade ein Teilstück mit 100 km/h durchfährt", beschreibt Webber die Problematik, ohne das Konzept an sich damit kritisieren zu wollen.


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"Man wird so etwas nie verhindern können", meint der ehemalige Formel-1-Teamkollege von Sebastian Vettel. "Aber ich habe mich erschrocken, welch großen Unterschied so etwas ausmachen kann. In Silverstone waren es in der einen Gelbphase satte neun Sekunden, die es ausgemacht hat - neun Sekunden! So etwas gibt es aber halt nun einmal im Langstrecken-Sport."

Beim WEC-Rennen in Silverstone wurde die Gelbphase zweimal ausgerufen: zur Bergung des verunglückten Alpine, anschließend noch einmal für die Reparaturarbeiten an der Unfallstelle. Die Piloten haben sich mit der Lösung angefreundet. Immerhin ist sie sportlich fairer als der Einsatz von Safety-Cars, bei denen ein herausgefahrener Vorsprung vernichtet wird, oder - wie in Le Mans - ein Fahrzeug schnell viele Sekunden verlieren kann, wenn es nicht vom ersten Safety-Car hinter dem Führenden "eingefangen" wird.

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