• 05.06.2007 15:40

Volkswagen stellt sich der "Grünen Hölle"

Mit zwei Golf GTI nimmt Volkswagen an den 24 Stunden am Nürburgring teil - An Steuer: Alles von Vorstandsmitglied über Dakar-Pilot bis VW-Junior

(Motorsport-Total.com) - Volkswagen kehrt mit zwei Golf GTI zum größten Autorennen in Deutschland zurück: Die beiden werksseitig aufgebauten und eingesetzten Rennwagen nehmen am 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring (07.-10. Juni) teil. Mit den auf serienmäßigen Golf GTI basierenden, aber deutlich modifizierten, 300 PS starken Tourenwagen knüpft Volkswagen an eine lange Breitensport-Tradition der Marke an, die sich auch auf das 24-Stunden-Rennen in der Eifel erstreckt.

Titel-Bild zur News: Golf GTI

Mit zwie Golf GTI fährt Volkswagen am Nürburgring mit - Dabeisein ist alles

Das 24-Stunden-Rennen steht für Superlative: 25,378 Kilometer misst eine Runde durch die "Grüne Hölle", die Kombination aus Nordschleife und Grand-Prix-Strecke des Nürburgring - mehr als jede andere Rennstrecke. Seit 1970 wird der 24-Stunden-Klassiker ausgetragen. Auch bei der bevorstehenden 35. Auflage des Marathons dürfen maximal 230 Autos zum Training starten, während 220 zum Rennen zugelassen werden - kein anderes Starterfeld eines 24-Stunden-Rennens ist so groß.#w1#

Nicht Gesamtsieg, sondern Teilnahme zählt

Über 700 Fahrer, teilweise aus Übersee, stellen sich dem Motorsport-Marathon. Und schließlich setzt das Rennen mit rund 200.000 Zuschauern vor Ort auch in der Publikumsgunst Maßstäbe in Deutschland. "Das ist das größte Motorsport-Spektakel in Deutschland und auch in Europa", so Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen. "Wir fahren nicht um den Gesamtsieg, für uns geht es schlichtweg darum, bei diesem einzigartigen Langstrecken-Rennen mit zwei Autos dabei zu sein. Der Golf als populärstes Modell der Marke fährt vor dem größten denkbaren Motorsport-Publikum - ein passender Einsatz."

Vom Vorstandsmitglied über Rallye-Dakar-Truck-Piloten bis zu Volkswagen Junioren - selten zuvor umfasste ein Fahreraufgebot eine solche Bandbreite. Im Einzelnen: Einen Golf GTI (Startnummer 101) steuern Dr. Ulrich Hackenberg, Mitglied des Markenvorstandes Volkswagen, Geschäftsbereich Entwicklung, Bernd Ostmann (Gerlingen), Chefredakteur der Fachzeitschrift auto motor und sport, der schon mehrfach an Rekordfahrten und Renneinsätzen von Volkswagen - unter anderem bei dem 24-Stunden-Rennen Nürburgring - teilnahm. Dieter Depping (Wedemark) und der Belgier François Verbist, die beide im Januar 2007 jeweils einen Race Truck für Volkswagen im Wettbewerb der Rallye Dakar gefahren sind und sich auch als schnelle Fahrer auf der Rundstrecke auszeichnen, komplettieren dieses Aufgebot.

Einen zweiten Golf GTI (Startnummer 111) teilen sich René Rast (Steyerberg), Gewinner des ADAC Volkswagen Polo Cup 2005 und Volkswagen Junior im zweiten Förderjahr, der Schwede Jimmy Johansson, der den Cup 2006 gewann und ebenfalls Volkswagen Junior ist, Florian Gruber (Aham), Dritter im ADAC Volkswagen Lupo Cup 2001 und Meister im Seat Leon Supercopa 2006, sowie Dieter Depping (Wedemark), der auch für das zweite Auto genannt worden ist.

Zwei Legenden: Golf GTI und Nürburgring

Auf der 1927 erbauten Rennstrecke startet aktuell die fünfte Generation des beliebten Kompaktsportlers. 1976 erschien der Urvater aller GTI, bis heute sind mehr als 1,5 Millionen Exemplare gebaut worden. Schon 1996 nutzte Volkswagen das 24-Stunden-Rennen werksseitig, um erstmals eine neue Technologie im Rennbetrieb zu erproben: Das Turbodiesel-Direkteinspritz-Aggregat des parallel für die Serie lancierten Golf GTI TDI bewies frühzeitig, dass Sparsamkeit und Sportlichkeit kein Widerspruch sind.

Ein Jahr später markierten Volkswagen Motorsport-Direktor Kris Nissen, Jürgen Hohenester und DTM-Pilot Christian Abt den hervorragenden zweiten Gesamtrang. Der GTI als Ikone aller sportlichen Kompaktwagen leistet in der aktuellen Rennversion 220 kW/300 PS - genau 50 Prozent oder 100 PS mehr als in der Serie. Der Zweiliter-TFSI-Turbomotor gibt seine Kraft an ein DSG-Doppelkupplungsgetriebe mit sechs Gängen weiter. Entwickelt wurde der Rennwagen in nur vier Monaten von Volkswagen Motorsport. Neben eigenen konstruktiven Lösungen profitierten die Techniker dabei von den im Konzernverbund verfügbaren Ressourcen und rennerprobten Entwicklungen.

Werbung für R-Line

Die beiden Golf GTI werben am Nürburgring für die R-Line. Dieses im Dezember 2006 vorgestellte Label der Volkswagen Individual GmbH umfasst besonders sportliche Ausstattungspakete für Exterieur und Interieur für Golf, Touran, Passat und Touareg. Die R-Line-Produkte greifen charakteristische Designelemente der Hochleistungsfahrzeuge Golf R32 oder Passat R36 auf und ermöglichen so einen günstigen Einstieg in die Welt der sportlichen Volkswagen. Auf dem Reifensektor arbeitet Volkswagen mit Michelin zusammen. Das französische Traditionsunternehmen gilt als weltweit anerkannter, kompetenter Partner, dessen Motorsportbilanz viele Siege bei 24-Stunden-Rennen ausweist.

Um gründlich für das Langstreckenrennen vorbereitet zu sein, hat Volkswagen ein ausführliches Erprobungsprogramm absolviert. Bei Dauerläufen in Oschersleben hat das erste fertig gestellte Exemplar des Golf GTI bereits 24 Stunden im Renntempo absolviert - Nachtfahrten eingeschlossen. Beim Vier-Stunden-Langstreckenrennen auf dem Nürburgring am 12. Mai bewies der Golf GTI in den Händen von Dr. Ulrich Hackenberg, Bernd Ostmann und René Rast mit Platz vier in der Klasse SP3T auf Anhieb Schnelligkeit und Standfestigkeit.

François Verbist und Jimmy Johansson bereiteten sich im gleichen Rennen in einem Cup-Polo auf den 24-Stunden-Marathon vor. "Trotz der kurzen Entwicklungszeit haben wir ein anspruchsvolles Testprogramm aufgestellt, das der Golf GTI sehr zuverlässig absolviert hat", unterstreicht Kris Nissen. "Wir sind gut vorbereitet und wollen den Fans zeigen, was der Golf GTI kann. Es ist durchaus denkbar, dass dieser Einsatz einen Impuls für künftige Breitensport-Projekte gibt."