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Audi setzt auf Konstanz
Audi nimmt das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring von den Startpositionen sieben, neun, zwölf und 18 in Angriff.
(Motorsport-Total.com) - Die schnellsten 18 Fahrzeuge lagen nach insgesamt sechs Stunden Qualifying auf der mit 25,378 Kilometer längsten Rennstrecke der Welt innerhalb von nur zehn Sekunden - darunter alle vier Audi R8 LMS der Teams Abt Sportsline und Phoenix, die sich an beiden Trainingstagen in erster Linie auf die Rennvorbereitung konzentrierten.
"Wir wissen nun, dass wir mit der aktuellen Einstufung des Audi R8 LMS nicht das schnellste Auto im Starterfeld haben, deshalb müssen wir vor allem auf Konstanz und Zuverlässigkeit setzen", erklärte Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich. "Unser Hauptaugenmerk lag darauf, eine optimale Rennabstimmung zu finden und gut fahrbare Autos zu haben - ich denke, das ist uns gelungen."
Das bestätigte auch Marc Basseng, der mit dem Audi R8 LMS #14 des Team Phoenix im zweiten Qualifying am Freitag in 8.28,555 Minuten die schnellste Runde der Audi R8 LMS-Piloten drehte. "Das Auto ist in diesem Jahr noch einfacher zu fahren", sagte Basseng. "Das ist eine gute Basis für das Rennen."
Basseng, Marcel Fässler und Frank Stippler gehen am Samstag von Startplatz sieben ins Rennen. Eine Reihe dahinter auf Startposition neun steht der schnellste R8 LMS des Team Abt Sportsline mit den drei Junioren Christer Jöns, Luca Ludwig und Christopher Mies, die von Routinier Christian Abt unterstützt werden. Mies fuhr gleich zu Beginn des zweiten Qualifyings die schnellste Runde der Startnummer 15 (8.30,169 Minuten).
Abt, Mattias Ekström, Timo Scheider und Marco Werner im Audi R8 LMS #16 starten von Position zwölf. Werner, der im vergangenen Jahr die Pole-Position geholt hatte, fuhr am Donnerstagabend eine Zeit von 8.31,536 Minuten, mit der er nach dem ersten Qualifying noch auf Platz vier lag. Am Freitag gelang dem Team keine Zeitverbesserung mehr. Werner hatte zu Beginn keine freie Runde, nach knapp einer Stunde begann es dann zu regnen und die Strecke trocknete nicht mehr vollständig ab.
Der Regen brachte auch die Mannschaft des Audi R8 LMS mit der Startnummer 15 (Christopher Haase/Marc Hennerici/Frank Stippler/Markus Winkelhock) um eine mögliche bessere Startposition als Rang 18 (8.33,216 Minuten). Haase drehte sich zu Beginn des zweiten Qualifyings wegen einer überbremsenden Hinterachse auf dem Grand-Prix-Kurs ins Kiesbett. Nach dem Wechsel des Bremszylinders und des Hydroaggregats lief der R8 LMS wieder einwandfrei.
Wertvolle Trainingszeit hatte am Donnerstag auch die Startnummer 17 verloren. Kurz vor 21 Uhr war Christian Abt beim Überrunden hinten rechts touchiert und anschließend auf der Fahrerseite getroffen worden. Das Team entschied, das Fahrzeug nach erfolgter Reparatur am Donnerstag nicht mehr auf die Strecke zu schicken, sondern es in Ruhe für das abschließende Qualifying und das Rennen vorzubereiten.
Wolfgang Ullrich (Audi-Motorsportchef): "Die Startpositionen sind natürlich nicht ganz das, was wir uns erwartet hatten. Wir haben zu Beginn der beiden Qualifying-Sessions, als man die schnellsten Zeiten fahren konnte, einfach keine ordentlichen Runden hinbekommen. Danach bestand entweder durch Verkehr, Unfälle oder Regen eigentlich nie mehr die Möglichkeit, sich noch entscheidend zu steigern. Wir werden uns nun darauf konzentrieren, das Rennen ohne Risiko zu absolvieren, denn 24 Stunden sind lang."
Marc Basseng (Audi R8 LMS #14): "Ich freue mich, denn Platz sieben ist in diesem Qualifying wirklich okay. Am Donnerstag lagen wir noch weiter hinten. Dann haben wir konstruktiv am Auto gearbeitet und konnten uns nochmal verbessern. Die vierte Reihe ist absolut in Ordnung für ein 24-Stunden-Rennen. Die grundsätzliche Abstimmung des Audi R8 LMS ist während der VLN-Rennen und bei den Dauerläufen geschehen. Trotzdem kamen am Wochenende noch einmal Änderungen wegen des Wetters und der Streckenverhältnisse dazu. Wir mussten das Auto anpassen und etwas mehr arbeiten, aber wir konnten es gut umsetzen."
Marcel Fässler (Audi R8 LMS #14): "Die Zeit von Marc Basseng - eine Runde in 8.28,5 Minuten - ist wirklich sehr gut. Sie gelang ihm nicht in der ersten Runde, sondern im Verkehr. Also ein wirklich tolles Ergebnis von ihm. Wir sind sehr zufrieden mit der Abstimmung für das Rennen und zuversichtlich. Ich denke, wir haben ein sehr konstantes und gutes Auto für die Distanz. Das müssen wir im Rennen umsetzen. Dieses Rennen wird lang und extrem hart."
Frank Stippler (Audi R8 LMS #14/ #15): "Ein Platz unter den ersten zehn ist gut. Unsere erste Runde haben wir am Freitag nicht optimal getroffen. Trotzdem konnten wir uns im Verkehr noch einmal verbessern. Das war deutlich besser als Platz 18, den wir zu Beginn des Trainings hatten. Wider Erwarten konnten wir uns also verbessern. Für das Rennen sind wir aussortiert. Nach einem feuchten Rennbeginn soll es mehr oder weniger trocken bleiben. Mechanisch und aerodynamisch haben wir eine Abstimmung gefunden, die uns im Rennen helfen sollte."
Christian Abt (Audi R8 LMS #16/ #17): "Wir haben in den Trainingssitzungen eine gute Abstimmung für das Rennen gefunden und auch heute noch einmal einige Dinge ausprobiert. Wir sind mit unseren beiden Fahrzeugen unterschiedliche Setups gefahren, die wir jetzt zu einem ?Best-of' zusammenbringen werden. Damit sind wir gut aufgestellt fürs Rennen und werden versuchen, den bestmöglichen Speed über 24 Stunden zu gehen."
Christer Jöns (Audi R8 LMS #17): "Ich bin im Qualifying am Freitag nicht mehr gefahren. Aber wir hatten schon am Donnerstag eine gute Abstimmung, die meine Teamkollegen am Freitag noch einmal bestätigt haben. Außerdem haben wir ausprobiert, welche Reifenmischungen uns am besten liegen, was nochmal ein Schritt nach vorn war. Alle Fahrer sind mit dem Auto zufrieden. Vielleicht hätten es noch ein paar Plätze weiter vorn sein können, aber da ging es in den entscheidenden Runden nur um Nuancen."
Luca Ludwig (Audi R8 LMS #17): "Wir sind mit unserer Platzierung in den Top Ten zweitbester Audi und damit noch voll im Spiel, wenn das Rennen Samstagnachmittag startet. Was viel wichtiger ist: Gemeinsam mit Christian, Christer und Christopher haben wir eine Abstimmung für unseren R8 LMS gefunden, mit der wir alle gleichermaßen zufrieden und auch schnell sind. Das ist die beste Voraussetzung, die man am Abend vor dem Rennen haben kann."
Christopher Mies (Audi R8 LMS #17): "Für das Qualifying haben wir uns natürlich etwas mehr erhofft. Das ist doch klar, wenn man im Vorjahr noch in den ersten Startreihen stand. Aber bei den wechselnden Streckenbedingungen wollten wir kein unnötiges Risiko eingehen. Auf meiner schnellen Runde war ich gut unterwegs und hätte noch ein paar Positionen herausfahren können, aber dann setzte der Regen ein. Hätte, wenn und aber zählt nicht - wir stehen auf Platz neun und werden im Rennen das Beste daraus machen."
Mattias Ekström (Audi R8 LMS #16): "Bisher läuft das Wochenende genauso, wie es laufen soll: Unser Auto fährt problemlos und hat keinen Kratzer, alle Fahrer sind glücklich mit der Abstimmung, das Team hat sich auf die einmaligen Verhältnisse in der überfüllten Boxengasse eingestellt und behält im ganzen Durcheinander die Ruhe. Jetzt werden wir alle Erfahrungen der Trainingsstunden zusammenwerfen und eine Strategie fürs Rennen erarbeiten. Ich empfehle allen Fans, Freitagnacht für ein paar Stunden Schlaf zu nutzen, denn sie werden ab Samstagnachmittag ein spannendes Rennen erleben."
Timo Scheider (Audi R8 LMS #16): "Ich nehme aus allen Trainingssitzungen ein positives Gefühl mit ins Rennwochenende. Wir haben am Freitag im zweiten Qualifying ein bisschen Pech gehabt, weil wir früh in der Schlange standen und die Reifen deshalb Temperatur verloren haben. Deshalb hatte Marco es bei seinem Versuch sehr schwer. Aber unterm Strich glaube ich an die Performance unseres R8 LMS. Mit Platz zwölf sind wir definitiv nicht aus der Welt."
Marco Werner (Audi R8 LMS #16): "Meine schnelle Runde am Freitagabend war nicht wirklich schön. Der Reifen hat es uns übel genommen, dass er so lange in der Boxengasse warten musste. Auch ohne großen Verkehr war ich deshalb etwa drei Sekunden langsamer als am Donnerstag mit vielen Überholmanövern. Das ist natürlich schade und nach den tollen Ergebnissen im Vorjahr eine kleine Enttäuschung. Doch die dauert nur noch bis Samstagmorgen, dann zählen einzig die 24 Stunden im Rennen."
Christopher Haase (Audi R8 LMS #15): "Am Donnerstag haben wir alles auf eine gründliche Vorbereitung gesetzt, damit unser Auto gut funktioniert, wir eine passende Abstimmung haben und sich alle wohlfühlen im Auto. Das ist uns gut gelungen. Das Team Phoenix macht einen Top-Job. Und es macht sehr viel Spaß, so mit dem Team und mit Audi Sport zu arbeiten. Startplatz 18 ist nicht so wichtig, denn das Rennen dauert 24 Stunden. Man muss erst einmal gut durch die Nacht kommen. Erst dann sieht man, wo man steht und was noch möglich ist. Ich freue mich auf dieses Rennen."
Marc Hennerici (Audi R8 LMS #15): "Wir haben unsere Hausaufgaben sehr gut erledigt. Insoweit sind wir gut gerüstet fürs Rennen. Leider hatten wir im zweiten Qualifying einen Ausritt. Aber so etwas kann passieren. Ergebnis ist Startplatz 18. Das ist nicht optimal, aber wir Fahrer können mit der Unterstützung von Phoenix und Audi gelassen an diese Aufgabe gehen. Wir werden nach vorne fahren."
Markus Winkelhock (Audi R8 LMS #15): "Platz 18 ist natürlich nicht perfekt. Zu Beginn des Rennens werden wir da durchaus zwei Minuten auf die Spitze verlieren, bis wir den Verkehr hinter uns gelassen haben. Nichtsdestotrotz sind wir auf jeden Fall motiviert. Vor einem Jahr haben wir gesehen, dass wirklich alles passieren kann. Wir waren nach dem Start noch weiter hinten und standen am Ende auf dem Podium. Wir müssen gut und sauber unsere Runden drehen, dann kommen wir nach vorn."
Hans-Jürgen Abt (Teamchef Team Abt Sportsline): "Wir haben uns vielleicht ein bisschen mehr erhofft. Aber letztendlich sind wir mit dem Ergebnis ganz zufrieden. Wir haben uns am Freitag schon ganz auf das Rennen konzentriert und einen letzten Check gemacht, ob alles funktioniert. Wir hatten gehofft, dass die Zeit vom Vortag reichen würde. Das war nicht der Fall. Die widrigen Witterungsbedingungen haben uns auch nicht in die Karten gespielt. Wir wollten bis zum Schluss warten und dann noch einmal mit ganz weichen Reifen rausfahren. Das hat nicht funktioniert, weil die Strecke noch zu nass war. Aber bei einem 24-Stunden-Rennen muss man abwarten können, ohne Unfälle durchfahren und wenig Zeit durch Schrauben an der Box verlieren - dann passt es."
Ernst Moser (Teamchef Team Phoenix): "Es waren wie gewohnt schwierige Bedingungen in der Eifel - mal nass, mal trocken. Man musste es gestern und heute gleich in der ersten Runde hinkriegen. Das hat bei uns nicht geklappt. Marc ist später im Verkehr noch auf Rang sieben vorgefahren - das war sehr gut. Mit dem anderen Auto konnten wir heute leider gar nicht auf Zeitenjagd gehen. Wir hatten ein Bremsproblem, das wir zum Glück gefunden haben. Jetzt sind wir aussortiert. Startplatz 18 ist nicht optimal, aber 24 Stunden sind lang."

