• 19.06.2009 13:54

Ranseder: Hat das Haojue-Team überhaupt eine Zukunft?

125er-Pilot Michael Ranseder wird auch in Assen nicht starten können: "Ich habe so ein flaues Gefühl in der Magengrube" - Gibt Haojue ganz auf?

(Motorsport-Total.com) - Mit großen Ambitionen war das Haojue-Team an den Start der neuen Grand-Prix-Saison gegangen, doch wenige Wochen später ist davon nicht mehr allzu viel übrig. Nachdem man sich in Le Mans nicht für das Rennen der 125er-Klasse qualifizieren konnte, ist von der chinesischen Mannschaft gar nichts mehr zu sehen. Michael Ranseder sitzt daheim in Österreich und wartet auf die Rückkehr in die Weltmeisterschaft.

Titel-Bild zur News: Michael Ranseder

Michael Ranseder will endlich wiedewr Rennen fahren: Kommt Haojue zurück?

"Mit der Zeit des Wartens macht sich aber schon ein gewisses Maß an Frust bei mir bemerkbar", erklärte Ranseder. "Aus England habe ich bis dato keine definitiven Aussagen oder Entscheidungen zu hören bekommen, obwohl ich fast täglich mit jemandem vom Team in Kontakt stehe. Entweder per Telefon oder Email-Verkehr." Sicher ist bislang nur, dass Haojue auch in Assen nicht antreten wird.#w1#

"Mittlerweile habe ich aber so ein flaues Gefühl in der Magengrube, dass dieses Projekt nicht mehr auf die Beine kommen wird", malte Ranseder ein düsteres Bild von der Haojue-Zukunft. "Unser letzter Einsatz liegt nun schon über einen Monat zurück. In dieser Zeitspanne hätte man einiges umsetzen können. Es schaut aber ganz danach aus, dass nichts passiert ist. Darüber hinaus habe ich auch noch erfahren, dass Teamchef Gerry Taylor vergangenes Wochenende erst gar nicht nach Barcelona zum Grand Prix geflogen ist, wo eigentlich ein Meeting mit der IRTA anberaumt war."

Aber Ranseder sieht die aktuelle Situation nicht durchweg negativ. Es gebe Angebote anderer Teams, allerdings müsse man für Einsätze Geld mitbringen. Dies sei in wirtschaftlich schwierigen Zeiten keine leichte Aufgabe. "Solange auch meine momentane Vertragssituation nicht entsprechend geklärt ist, wird es schwierig sein auf ein Motorrad zu hüpfen und für ein anderes Team zu fahren. Dies alles nimmt eine gewisse Zeit und darüber hinaus eine ordentliche Vorbereitung in Anspruch."

"Auch wenn es mir sehr schwer fällt, die Grands Prix nur im TV zu verfolgen, muss ich mich dennoch weiterhin ein wenig gedulden. Mit Hochdruck arbeiten wir an einer guten Lösung für die verbleibende Saison und auch schon für nächstes Jahr", erklärte Ranseder weiter. "Bis dahin spule ich mein Trockentraining mit Laufen, Schwimmen und Radfahren ab, und werde auch weiterhin öfters auf Motocross-Pisten anzutreffen sein."