Maxtra: Niemand sollte lachen!
Die Präsentation des Maxtra-125er-Grand-Prix-Projektes unter Jan Witteveen sorgte in Shanghai für einige Überraschungen
(Motorsport-Total.com) - Jan Witteveen bot bei der Präsentation des Maxtra-GP-Projekts in Shanghai interessante Einblicke in sein brandneues 125er-GP-Konzept. Obwohl die Verlockung einer Kopie der gängigen Erfolgskonzepte für Witteveen nahe liegend gewesen wäre, wählte der Wahl-Kärntner einen völlig eigenen Weg. Das Maxtra-Team steht unter dem Dach des Haojue-Konzerns aus der chinesischen Grand River Group, einem Konzern der mehr als drei Millionen Motorräder jährlich herstellt. Die ersten Tests außerhalb Chinas sollen im Sommer in Großbritannien stattfinden.

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Jan Witteveen präsentierte in Shanghai sein Maxtra-125er-Projekt
"Klar wäre der einfachere Weg jener gewesen, eines der gängigen Zweitakt-Erfolgskonzepte, beispielsweise das von Aprilia, zu kopieren", räumte Witteveen in Shanghai ein, der mit Aprilia bis 2004 in den Klassen 125 und 250 insgesamt 23 Fahrer- und Marken-WM-Titel holen konnte. "Aber auf Grund meiner Erfahrung habe ich ein völlig neues Konzept ins Auge gefasst. Eine Variante, die man in den letzten zehn Jahren nicht gesehen hat."#w1#
Die Ergebnisse sind laut Witteveen erstaunlich. "Von der Motorleistung her sind wir schon durchaus konkurrenzfähig." Neben Garry Taylor, dem ehemaligen Suzuki-MotoGP-Teamchef arbeitet auch der britische Chassis-Spezialist Steve Harris am Maxtra-Projekt. Der Motor weist im Rahmen zum Boden hin relativ viel Freiraum auf, was Witteveen mit einer im Vergleich zur Konkurrenz deutlich voluminöseren Airbox nützt.
Für Konstrukteur Jan Witteveen und für den interessierten Beobachter John Surtees ist klar: "Vor 40 Jahren, als die ersten japanischen Hersteller nach Europa kamen, wurden sie enorm unterschätzt. Das Lachen ist jenen Leuten aber relativ schnell vergangen. Jetzt macht auch China den ersten Schritt, um Europa zu erobern." Garry Taylor hat für das Projekt einen exakten Zeitplan festgelegt. "Es ist ein Projekt, das sich vorerst über drei Jahre erstreckt. Wir steigen 2009 in die 125er-WM ein. Wir wollen im zweiten Jahr konkurrenzfähig sein und im dritten Jahr um den WM-Titel fahren."

