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Di Meglio: Vom Crashpilot zum Champion
125er Weltmeister Mike di Meglio blickt auf seine herausragende Entwicklung 2008 zurück: "Dann machte ich erstmal einen Burnout"
(Motorsport-Total.com) - Der Franzose Mike di Meglio hat die Motorrad-Szene 2008 mehr als überrascht. Vom Sturzpiloten des Vorjahres schaffte der 20-Jährige innerhalb nur eines Jahres den Sprung nach ganz vorn. Nach einem durchschnittlichen Saisonauftakt, war es ausgerechnet das Heimrennen in Le Mans, welches die entscheidende Wende brachte. "Als ich die WM-Führung in Le Mans übernommen habe, dachte ich nicht an die WM", sagte Di Meglio rückblickend auf 'motogp.com'.

© Derbi
Mike di Meglio schaffte den grandiosen Aufschwung: Weltmeister 2008
"Es waren noch viele Rennen zu fahren und es war möglich, dass wir wieder zurückfallen würden. Simone Corsi hatte einen großen Vorsprung und nach zwei Rennen schrumpfte dieser wieder ein. Deshalb wollte ich einfach nur weiter schnell fahren und hart arbeiten", sagte der Franzose, der als Außenseiter in die Saison gestartet war und nun auf den Auftsieg in die 250er Klasse mit dem Team von Jorge Martinez hofft.#w1#
"Es waren viele Zuschauer in Le Mans und es war ein sehr tolles Gefühl. Ich habe zu viele Burnouts gemacht, ich glaube, allein sechs auf der Auslaufrunde! Schon beim ersten Rennen der Saison habe ich nach langer Zeit mal wieder einige Runden geführt", fasste Di Meglio den Aufschwung zusammen, "aber ich hätte nie gedacht, dass ich die WM nach dem Rennen in Le Mans anführen würde."
Bis zu seinem Sturm an die Spitze in Le Mans hatte Di Meglio nur einen einzigen WM-Lauf gewonnen: 2005 in der Türkei - ebenfalls im Regen. "Alle sagten: 'Mike wartet auf den Regen'. Aber so bin ich nicht. Ich fahre lieber im Trockenen, weil man dann das Motorrad besser fühlen kann", stellte der neue Champion klar. Den ersten Trockensieg holte er sich wenige Wochen später in Barcelona.
Das Meisterstück folgte auf Phillip Island bei herrlich sonnigen Bedingungen. Aus Di Meglio war tatsächlich ein "Schönwetter-Pilot" geworden. "Wir waren in jeder Session die Schnellsten. Ich wusste, dass ich im Rennen ausbrechen konnte, aber ich hatte Angst davor, Fehler zu begehen. Ich hatte keinen guten Start, aber sofort danach fühlte ich mich wohl und versuchte, auf Platz eins vorzufahren. Im Rennen fuhr ich wie in allen Trainings. Es war ein einfaches Rennen, ganz anders als zuvor."
Der Franzose war durch nichts und niemanden mehr aufzuhalten, der Titel im Sack: "Als mir ein Fan meine Flagge gab, sah ich auf einen Bildschirm und las: 'Weltmeister'. Danach machte ich erstmal einen Burnout", beschrieb Di Meglio seinen ersten Jubel in Australien. Im laufenden Jahr stürzte der frühere Crashpilot nur ein einziges Mal: "2008 war alles ganz anders, bis dahin waren alle Rennen schwierig. Beim einen Rennen fühlte ich mich gut und beim nächsten gab ich zu viel und stürzte. In diesem Jahr fühlte sich das Bike immer gut an. Ich musste nicht über das Limit gehen. Das hat viel verändert."

