powered by Motorsport.com

"Wahnsinnig!" - Scharfe Kritik von Fahrern an 12h-Bathurst-Start

Der Start bei Nacht und Nebel kommt bei den Spitzenfahrern nicht gut an - Die australischen Topfahrer Chaz Mostert und David Reynolds finden deutliche Worte

(Motorsport-Total.com) - Letztlich ist alles gutgegangen, doch die Diskussionen sind entbrannt. Mehrere Fahrer haben scharfe Kritik an der Rennleitung des Bathurst 12 Hour 2022 (hier im Livestream!) geäußert. Sie kritisieren die Entscheidung, das Rennen bei Nebel nach nur zwei Safety-Car-Runden zu starten.

Titel-Bild zur News: Der Start des Bathurst 12 Hour bei Nebel wird von den Fahrern heftig kritisiert

Der Start des Bathurst 12 Hour bei Nebel wird von den Fahrern heftig kritisiert Zoom

"Ich muss jetzt wirklich aufpassen, was ich sage, denn das ist das Wahnsinnigste gewesen, was ich jemals in einem Auto getan habe", sagt Polesetter Chaz Mostert aus dem MPC-Audi #65 (Talbot/Ross/Mostert).

"Das war so gefährlich da draußen. Mir tut es so leid für die Amateure, die sich das antun müssen. Man kann die Scheitelpunkte nicht erkennen, man sieht die Mauern nicht. Und wenn man vorne liegt, ist es noch schlimmer, weil man niemanden hat, dem man folgen kann." Mostert führte das Feld in der Anfangsphase an.

"Es ist echt schlimm. Ehrlich gesagt, hätten wir das nicht starten dürfen. Es hat sich von Runde zu Runde geändert, aber im Streckenabschnitt Skyline war es am schlimmsten." Was nicht verwundert, schließlich ist das der höchste Punkt der Strecke, mehr als 170 Meter höhergelegen als der Start/Ziel-Bereich.

David Reynolds, der den ersten Stint im MPC-Audi #24 (Bates/Reynolds/Waters) gefahren ist, beschreibt die Bedingungen als "entsetzlich": "Ich weiß nicht, was sie da tun [dass sie das freigegeben haben]. Diese Bedingungen sind entsetzlich. Der Nebel war so dick, dass man nicht gesehen hat, wo man hingefahren ist. Das war sowas von gefährlich. Ich bin noch nie bei solchen Verhältnissen gefahren."

Safety-Cars für Nebel und überflutete Strecke

Die Situation war so kritisch, dass sich eine kuriose Szene rund um Reynolds abspielte: "Ich habe eine Gruppe angeführt. Aus dieser hat Will Brown mich überholt. Aber der wusste gar nicht, wo er war! Deshalb hat er auf der Geraden einfach das Gas rausgenommen und sich gesagt: 'Ich bin mal raus hier!' Ich kann ihn verstehen."

Kelvin van der Linde, der den Start im MPC-Audi #74 (Schumacher/van der Linde/Berthon) gefahren ist, spricht von einem "Überlebenskampf". Er war im ersten Stint direkt an Mostert dran. "Das war echt schwer da draußen, besonders für Bronze-Fahrer. Für die ist das schwierig, die müssen einfach überleben. Ganz oben war es mit der Sicht wirklich schwierig, das war ein Überlebenskampf."

Der erste Stint wurde durch den Unfall des MARC-Mustangs #52 (Kassulke/Morrall/Morse) nach 45 Minuten beendet. In der anschließenden Safety-Car-Phase begann es zu dämmern, sodass sich der Nebel zunächst zurückzog. (Alle Informationen zu den 12h Bathurst 2022)

Das sorgte wiederum für andere Probleme. Die Strecke war so stark überflutet, dass es eine lange Safety-Car-Phase gab. Die Teams machten die Situation nicht einfacher, indem manche Mannschaften kurz vor dem Schauer auf noch feuchter Strecke Slicks aufzogen.

Das musste insbesondere der Nineteen-Mercedes #19 (Griffith/Brown/Perkins) teuer bezahlen: Jack Perkins flog unter Gelb auf Slicks vor der Schikane "The Chase" ab. Die Strecke trocknete zuletzt wieder ab, doch damit kehrte der Nebel zurück. Nach drei Stunden und 20 Minuten wurde bereits die vierte Caution ausgerufen. Diesmal hat sich eine Wolke über den Mount Panorama gelegt.

Neueste Kommentare