• 12.07.2009 17:18

  • von Stefan Ziegler

Zanardi: "Die Fans kamen nicht auf ihre Kosten"

BMW Team Italy-Spain Pilot Alessandro Zanardi kann dem Circuito da Boavista nicht viel abgewinnen - Rennspektakel hält sich in überschaubaren Grenzen

(Motorsport-Total.com) - Schon seit vielen Jahrzehnten ist der Rennsport in Porto zuhause, dessen enger Stadtkurs im Laufe der Zeit neben der Formel 1 auch die Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) beherbergen durfte. Der Circuito da Boavista stellt die Piloten vor eine große Herausforderung, präsentiert sich allerdings zugleich als unnachgiebige und vor allem tückische Rennstrecke. Ähnlich wie in Marrakesch, so sind Überholmanöver auch in der portugiesischen Weinstadt eher eine Seltenheit, was für Unmut sorgt.

Titel-Bild zur News: Alessandro Zanardi

Prozession in Porto: Alessandro Zanardi findet das Rennen nicht sehr spannend...

So zeigte sich BMW Team Italy-Spain Fahrer Alessandro Zanardi nach der siebten Rennveranstaltung des Jahres nicht gerade sehr angetan von der Rennbahn im Herzen Portos und zog nach den beiden Sprintrennen eine eher ernüchternde Kursbilanz: "Ein mittelmäßiges Rennen auf einer mittelmäßigen Rennstrecke", schrieb der italienische Rennfahrer auf seiner Homepage und stellte der Stadtstrecke an der Atlantikküste ein bescheidenes WTCC-Zeugnis aus.#w1#


Fotos: Rennwochenende in Porto


"Der Circuito da Boavista ist aufgrund seines Austragungsortes durchaus spektakulär, auf der einen schnellen Runde nur sehr schwer zu interpretieren und daher so faszinierend wie nur wenige andere Kurse", meinte Zanardi. "In den Rennen kamen allerdings sowohl die Fahrer als auch die Fans auf den Tribünen nicht auf ihre Kosten. Zwischen diesen heimtückischen Mauern ist Überholen schlichtweg unmöglich, was das Spektakel wesentlich beeinflusst hat."

"Es ging eigentlich nie über das Minimum hinaus, was man den Leuten für den Kauf eines Tickets bieten sollte. Ganz ehrlich: Ich kann den Kritikern solcher Rennen absolut nichts entgegen halten", erläuterte der frühere Formel-1-Fahrer und fügte an: "Vielleicht war der glimpfliche Ausgang des Unfalls von Sergio Hernández noch das einzige positive Element dieses Wochenendes" - der spanische Youngster hatte unmittelbar nach dem Start einen heftigen Abflug.

"Glücklicherweise hatte der Unfall keine schwerwiegenden Folgen für Sergio", zeigte sich auch Teamchef Roberto Ravaglila erleichtert und schloss sich Zanardis Rennkritik am portugiesischen Stadtkurs an: "Der weitere Rennverlauf hat mit zwei Roten Flaggen und zahlreichen gefährlichen Situationen durchaus gezeigt, dass ein Stadtkurs sich rasch in eine Strecke verwandeln kann, die nicht unbedingt für die Ausrichtung eines WM-Events geeignet ist."

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