• 31.10.2008 16:04

  • von Stefan Ziegler

Van Lagen "hochzufrieden" mit den Rennen in Okayama

Lada-Fahrer Jaap van Lagen fuhr in Japan zweimal in die Privatier-Punkte und zeigte sich angesichts dieser Leistung sehr zufrieden mit dem Wochenende

(Motorsport-Total.com) - Der niederländische Rennfahrer Jaap van Lagen ist um seinen Job derzeit nicht unbedingt zu beneiden: Beim russischen Lada-Team läuft es in der Tourenwagen-Weltmeisterschaft WTCC noch nicht wirklich rund, immer wieder wird die Truppe durch urige Defekte zurückgeworfen. Gab's in Imola noch Rauch im Cockpit, so ging schon im ersten Freien Training in Okayama die Motorhaube des Modells 110 flöten. Dennoch manövrierte van Lagen sein Geschoss zweimal in die Punkteränge.

Titel-Bild zur News: Jaap van Lagen

Überraschung: Jaap van Lagen mischte im zweiten Rennen die Werksfahrer auf

Überhaupt zog der Lada-Pilot nach dem Rennwochenende auf dem 'Okayama International Circuit' ein positives Fazit - und das nicht nur wegen der großen Aufmerksamkeit, die ihm die zahlreichen Fans haben zukommen lassen: "Zwei Fans haben mir sogar Geschenke überreicht", schrieb van Lagen auf seiner Homepage. Doch auch das Geschehen auf der Rennstrecke dürfte ein Lächeln auf das Gesicht des 31-Jährigen gezaubert haben.#w1#

Zunächst war dem Niederländer aber wohl eher nach Heulen zumute, schließlich machte sein Lada 110 schon auf den ersten Metern wieder schlapp. In Japan sorgte die Motorhaube für ungewöhnliche Bilder, klappte sie doch sowohl bei van Lagen als auch bei Teamkollege Viktor Shapovalov urplötzlich nach oben und versperrte den Fahrern teilweise die Sicht. An einen geordneten Trainingsauftakt war bei Russian Bears also vorerst nicht zu denken.

"Glücklicherweise fand ich anschließend schnell in meinen Rhythmus", kommentierte van Lagen den schwierigen Auftakt in Okayama, der für den Porsche-Fahrer zunächst nicht unter einem guten Stern zu stehen schien. Auch in der Qualifikation besserte sich das Gesamtbild nur wenig: Startplatz 22 und Position sechs bei den Privatiers - nicht unbedingt die beste Ausgangsmöglichkeit für die anstehenden Sprintrennen.


Fotos: WTCC in Okayama


In der Nacht zum Sonntag änderten sich zudem die Wetterbedingungen und machten die beiden WM-Läufe zu einer Rutschpartie: "Die ersten Runden waren wirklich extrem hart", meinte van Lagen. "Ich habe mir unter anderem ein Duell mit Ibrahim Okyay und seinem BMW geliefert. Ich konnte außerdem gute Rundenzeiten fahren und machte keine Fehler. Um mich herum sind einige Fahrer abgeflogen." So kam der Privatier als 18. ins Ziel und wurde Fünfter bei den Independents.

Ebenfalls ereignisreich war das zweite Rennen, wie van Lagen zu berichten wusste: "Zwischendurch lag ich an Position elf und fightete mit den Werkspiloten wie Yvan Muller, Gabriele Tarquini und Robert Huff. Das war wirklich spitze." Unterm Strich reichte es beim zweiten 50-Kilometer-Sprint zu Privatierplatz sechs und drei weiteren WM-Punkten für die Gesamtwertung der Independents' Trophy.

"Mit den Plätzen fünf und sechs bin ich hochzufrieden", sagte van Lagen abschließend. "Ich habe mein Punktekonto um sieben Zähler aufgestockt und bin in der Privatfahrerwertung um zwei Positionen nach oben geklettert. Dort bin ich jetzt Siebter - und das nach einem Wochenende, was so schwierig begonnen hat." Damit hatte van Lagen zum sechsten Mal in Folge gepunktet - eine Leistung, die seine Teamkollegen nicht erbringen konnten...