• 02.05.2010 15:11

  • von Britta Weddige

Tarquini gewinnt kuriosen ersten Lauf

Zwei Startabbrüche und lange Safetycarphase: Die Rennaction beschränkte sich auf wenige Runden - Gabriele Tarquini siegte vor Rob Huff und Tiago Monteiro

(Motorsport-Total.com) - Gabriele Tarquini hat den ersten Lauf der WTCC in Marrakesch gewonnen - er wurde allerdings der Sieger in einem Rennen, in dem sich die Action auf wenige Runden konzentrierte. Auf den Plätzen zwei und drei landeten Rob Huff (Chevrolet) und Tarquinis SEAT-Kollege Tiago Monteiro.

Titel-Bild zur News: Gabriele Tarquini

Gabriele Tarquini siegte im ersten Lauf entspannt hinter dem Safetycar

Platz vier ging an den Schweizer SEAT-Piloten Fredy Barth, sein Markenkollege Tom Coronel wurde Fünfter. Auf Platz sechs folgte Yvan Muller im Chevrolet Cruze vor SEAT-Rookie Norbert Michelisz. BMW Werksfahrer Andy Priaulx hat von Startplatz zwölf aus seinen Plan perfekt umgesetzt, wurde Achter und steht damit im zweiten Lauf auf der Pole-Position. Der Schweizer Alain Menu (Chevrolet) wurde Neunter vor BMW Pilot Augusto Farfus. Die Privatierswertung hat Franz Engstler als Zwölfter gewonnen.#w1#

Diese Positionen ergaben sich während einer kurzen hektischen Phase, in der im Rennen frei gefahren werden konnte. Denn der Großteil des Laufs wurde hinter dem Safetycar absolviert. Der fliegende Start wurde zweimal abgebrochen, so dass das Rennen erst in der dritten Runde freigegeben werden konnte.

Beim Start versuchte Huff von Platz zwei aus, Polemann Tarquini anzugreifen, doch der Weltmeister konnte sich erfolgreich wehren und die Führung behaupten. Dahinter kamen sich drei SEAT-Piloten ins Gehege: Michel Nykjaer rammte Jordi Gené und schob ihn auf Tiago Monteiro. Während Nykjaer und Gené sich drehten und nach hinten fielen, gelang Monteiro noch die Schadensbegrenzung. Er musste nur Barth passieren lassen, rettete aber dahinter den vierten Platz.

Gabriele Tarquini, Robert Huff

Rob Huff überzeugte mit meisterhafter Fahrzeugbeherrschung Zoom

In der vierten Runde versuchte Barth auf Rang drei liegend einen Angriff auf den Zweitplatzierten Huff, scheiterte aber. Einen Umlauf später startete der Schweizer eine weitere Attacke auf Huff und touchierte den Chevrolet dabei leicht am Heck. Der Cruze begann zwar zu driften, doch Huff fing sein Auto meisterhaft ab und behielt seinen zweiten Platz. Dagegen musste Barth nach der misslungenen Attacke vom Gas gehen. Das wiederum nutzte Monteiro, um durchzuschlüpfen und sich den dritten Platz zurückzuholen.

In den nächsten Runden gab es im gesamten Feld weitere Positionskämpfe, unter anderem machte Monteiro Jagd auf den Zweitplatzierten Huff. Das Feld lag eng beieinander und es sah so aus, als ob noch einige actionreiche Runden zu erwarten sind. Doch in Runde acht hatte wurde das Feld endgültig ausgebremst.

Andrei Romanov verlor in der Schikane die Kontrolle über seinen Engstler BMW und knallte am Ausgang der Schikane in die Mauer. Sein Auto stand so unglücklich auf der Strecke, dass das Safetycar ausrücken musste. Doch der Safetycarpilot kam zu spät auf die Strecke und verpasste es, den Führenden Tarquini einzufangen. Erst einen Umlauf später hatte alles seine Ordnung.

Unterdessen blieb aber auch Lokalmatador Ismael Sbai stehen und verteilte Flüssigkeit auf der Strecke. Die Helfer mussten mit Bindemittel ausrücken. Allerdings zogen sich die Bergung von Romanovs BMW und das Reinigen der Strecke immer mehr in die Länge. Während das Feld hinter dem Safetycar herfuhr, wurde die Renndistanz zunächst auf zwölf, dann auf 13 Runden erhöht. Doch die Zeit reichte nicht mehr aus, so dass das Rennen schließlich auch hinter dem Safetycar beendet wurde.


Fotos: WTCC in Marrakesch


"Es war ein recht einfaches Rennen für mich", räumt Sieger Tarquini ein. "Nur am Anfang hat Rob Huff noch den Windschatten ausgenutzt und konnte Druck machen, aber dann kam ja das Safetycar und ich konnte den Sieg recht einfach holen." Was von Startplatz acht aus im zweiten Rennen möglich ist, weiß er noch nicht: "Das Überholen scheint, sehr, sehr schwierig zu sein. Ich habe meinen Sieg im ersten Rennen geholt, ich versuche im zweiten so schnell wie möglich zu fahren, nichts zu verlieren und vielleicht ein paar Punkte zu holen."

"Es war ein recht einfaches Rennen für mich." Gabriele Tarquini

Huff war froh, dass ihn das Safetycar vor den Angriffen der SEAT-Piloten rettete: "Die SEATs waren auf der Gerade recht schnell, wir haben es aber geschafft, davor zu bleiben. Das Safetycar hat dabei auch geholfen", räumt der Chevrolet-Pilot ein. Zu seinem Kontakt mit Barth sagt er: "Barth hat mich hart getroffen und ich bin quer gedriftet, ich hatte gerade genug Platz, es gerade noch abzufangen."

Monteiro war einer der SEAT-Fahrer, die Huff unter Druck gesetzt haben: "Ich habe so viel gepusht, wie möglich war. Aber hier ist es so schwierig, zu überholen. Ich wollte den zweiten Platz, aber ich musste vor allem an das zweite Rennen denken. Ich glaube, ich habe meine Querlenker ein bisschen verbogen und ich könnte im zweiten Rennen ein kleines Problem haben. Ich hoffe, dass wir es reparieren können. Die Randsteine sind recht unangenehm und man pusht, und da passiert so etwas. Aber ich freue mich über den dritten Platz."

"Ich starte von Platz sechs, da muss ich am Start viel riskieren, kein Zweifel", blickt Monteiro auf Lauf zwei voraus. "Das muss man tun, wenn man überholen wird, denn danach wird es auf der engen Strecke schwierig. Ich versuche also einen guten Start mit recht wenig Wheelspin zu machen."

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