• 28.09.2008 23:09

  • von Stefan Ziegler

Müller: "Der Honda war in Imola nicht zu schlagen"

BMW Pilot Jörg Müller rettete für sein Team in Imola wenigstens einen Podestplatz, stand insgesamt aber auf verlorenem Posten

(Motorsport-Total.com) - Während sich James Thompson über seinen gelungenen Honda-Coup freute, grinste Jörg Müller nach dem zweiten WM-Lauf auf dem 'Autodromo Enzo e Dino Ferrari' ebenfalls diebisch vom Siegerpodest herunter: Der BMW Pilot hatte in Imola das scheinbar Unmögliche möglich gemacht und war mit einem BMW unter die Top 3 gefahren - freilich nicht zuletzt aufgrund der umgedrehten Startaufstellung für Lauf zwei. Doch unterm Strich war Müller damit Markenbester, schreibt den Titel 2008 aber endgültig ab.

Titel-Bild zur News: Jörg Müller und James Thompson

Jörg Müller musste Honda-Pilot James Thompson in Imol ziehen lassen

"Der Honda hatte dieses Wochenende so viel Qualm, dass Thompson nicht zu stoppen war", fasste Müller das Renngeschehen in Italien auf seiner Homepage zusammen - der Brite tat ihm dabei einen nicht unwesentlichen Dienst im ersten der beiden Sprintrennen: "Nachdem Thompson bei seinem Kampf nach vorne den hart verteidigenden Alain Menü ins Kiesbett gestellt hatte, war ich wieder Achter."#w1#

"Augusto (Augusto Farfus; Anm. d. Red.) und ich konnten uns im Windschatten der Fronttriebler halten, allerdings hatten wir wieder mal keine Chance einen der vor uns Fahrenden zu überholen. Der achte Platz im ersten Rennen bedeutete aber eine tolle Pole-Position für den zweiten Start", berichtete Müller, der sich damit eine hervorragende Ausgangslage für den zweiten Lauf gesichert hatte.

"Beim stehenden Start waren wir BMW Fahrer schon immer gut und so konnte ich meine Pole-Position in die erste Kurve retten. Hinter mir ging es rund und in der sechsten Runde sah ich wieder Thompson in meinem Rückspiegel. Eine Runde später war er an meiner Stoßstange. Da er auch schon einen kleinen Abstand auf Platz drei hatte, habe ich ihn ohne viel zu kämpfen vorbeigelassen."

Damit war P2 allerdings noch nicht in trockenen Tüchern, drückte doch von hinten Chevrolet-Pilot Rob Huff. Müller: "Ich musste kämpfen wie ein Wilder, um Thompson wenigstens ein wenig zu folgen, aber er fuhr mir Runde für Runde immer weiter weg. Der Honda war in Imola nicht zu schlagen. Huff kam zwar noch einmal etwas näher, aber ich konnte den zweiten Platz nach Hause retten."

"Mit einem achten und einem zweiten Platz war ich an diesem Wochenende stärkster BMW und bin jetzt wieder Sechster in der Meisterschaft. Theoretisch wäre die Meisterschaft noch drin, aber praktisch sind drei SEAT in der Meisterschaft vorne und die werden sich den Titel wohl nicht mehr nehmen lassen", schätzte Müller abschließend die WM-Lage ein.

"Wir haben noch drei Veranstaltungen und in Monza unser letztes Event in Europa. Ich kann nur schauen, weiterhin so viele Punkte wie möglich zu sammeln und deshalb bereite ich mich jetzt mit voller Konzentration auf Monza vor", kündigte der Deutsche an. Doch ein Handicap gibt's schon vorab für Müller: Mit 62 Zusatzkilogramm ist sein BMW wieder einmal der schwerste...