• 22.09.2013 07:56

  • von Stefan Ziegler

Michelisz siegt souverän, Muller ist Weltmeister

Honda-Fahrer Norbert Michelisz hat das erste Suzuka-Rennen gewonnen, doch noch wichtiger ist: Yvan Muller hat sich zum vierten Mal den WM-Titel gesichert

(Motorsport-Total.com) - Norbert Michelisz (Zengö-Honda) macht Honda glücklich: Der ungarische Rennfahrer siegte beim Honda-Heimrennen auf dem Suzuka Circuit überaus souverän und bescherte der japanischen Marke zwei Wochen nach dem WM-Titelgewinn in der Herstellerwertung einen wichtigen Prestigeerfolg. Und das, wo beide Honda-Werksautos von Tiago Monteiro und Gabriele Tarquini vorzeitig ausschieden.

Titel-Bild zur News: Yvan Muller

Yvan Muller jubelt unter der Sonne Japans: Er ist nun viermaliger Weltmeister Zoom

"Es war ein unglaubliches Rennen. Das Auto war so perfekt wie im Qualifying. Ein Traum", sagt Michelisz nach der Zieldurchfahrt auf dem 2,2 Kilometer kurzen Ostkurs von Suzuka. "Ich versuchte, meine Reifen gut zu nutzen, um einen Abstand auf meine Verfolger herauszufahren. Das gelang. Und ich musste eigentlich gar nicht so viel Druck machen. Der Sieg für Honda in Japan ist wirklich klasse."

Übertroffen wird Michelisz' Erfolg in Suzuka aber noch von Yvan Muller (RML-Chevrolet), der auf der Strecke zwar hinter Alex MacDowall (Bamboo-Chevrolet) "nur" Dritter wurde, sich damit aber in der Gesamtwertung so weit von seinem einzigen Titelrivalen Tarquini absetzte, um als neuer Weltmeister festzustehen. Es ist Mullers vierter WM-Titelgewinn, der ihn auch zum WTCC-Rekordchampion macht.

Monteiro mit Blitzstart und frühem Ausrutscher

Doch der Reihe nach: Beim fliegenden Start in das sechstletzte Saisonrennen verteidigte Michelisz geschickt die Führung, während sich Monteiro nach einem Blitzstart in den ersten Kurven auf Position drei hinter Michelisz und MacDowall einsortierte. Doch noch auf der ersten Runde geriet Monteiro nach einem Techtelmechtel in der Zielkurve von der Linie ab und fiel zurück auf den achten Platz.

Für einige Runden kehrte Ruhe ein im Feld, ehe Pepe Oriola (Tuenti-Chevrolet) von hinten gegen Tarquini stichelte, der sich aber immer wieder geschickt verteidigte und nie ernsthaft in Bedrängnis geriet. Nach einigen hitzigen Momenten kühlte aber auch dieses Duell merklich ab. Ein Abwarten setzte ein, das alle 29 Autos zu umfassen schien. Über etliche Runden hinweg tat sich schlicht gar nichts.


Fotos: WTCC in Suzuka


Und dann ging es plötzlich drunter und drüber: In Runde 18 ging Monteiro wieder in die Offensive, setzte sich in den berühmten S-Kurven neben Oriola und hielt auf der Innenseite auf die Rechtskurve vor Start und Ziel zu. Nach etwas Lackaustausch auf der Anfahrt zur Kurve drückte Oriola Monteiro nach rechts von der Bahn, sodass Monteiro den Reifenstapel am Scheitelpunkt der Kurve voll mitnahm.

Honda-Debakel und Honda-Sieg

Der schwer beschädigte Honda rollte nur noch langsam um den Kurs - und plötzlich wurde auch Tarquini langsamer! Offenbar aufgrund von Fehlzündungen, die seinen Motor lahmlegten. Kurz darauf standen beide Honda-Werksautos an der Box, während auch Oriola das Rennen aufgab. Ihm hatte die Rennleitung nach der Kollision mit Monteiro eine Durchfahrtsstrafe wegen Abdrängens aufgebrummt.

Norbert Michelisz

Norbert Michelisz fuhr im ersten Rennen einen lupenreinen Start-Ziel-Sieg ein Zoom

Und noch einmal wurde es spannend: In Runde 23 machte Muller ernst, setzte MacDowall massiv unter Druck, fand aber keinen Weg vorbei an seinem Markenkollegen. Anders Rob Huff (Münnich-SEAT): Er überholte Tom Coronel (ROAL-BMW) vor Kurve eins, bis sich aber seinerseits die Zähne am stark fahrenden James Thompson (Lada) aus, der für seine Marke den sechsten Platz ins Ziel brachte.

Hinter Michelisz, MacDowall, Muller, Tom Chilton (RML-Chevrolet), James Nash (Bamboo-Chevrolet), Thompson, Huff und Coronel erreichte Marc Basseng (Münnich-SEAT) das Ziel als Neunter, Fernando Monje (Campos-SEAT) staubte den letzten Zähler ab. Hinter dem besten japanischen Lokalhelden Takuya Izawa (Honda/12.) sah Rene Münnich (Münnich-SEAT) das Ziel in Suzuka auf Platz 15.

Zu diesem Zeitpunkt wurde in der RML-Box schon gefeiert. Denn Muller war es gelungen, sich in der WM-Tabelle erneut von Tarquini abzusetzen - und dieses Mal entscheidend. Bei noch 135 zu vergebenden Punkten führt Muller nach dem ersten Suzuka-Rennen mit 151 Zählern. Er ist in den restlichen fünf WM-Läufen des Jahres in Japan, China und Macao also nicht mehr einzuholen.

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