• 22.09.2013 08:57

  • von Stefan Ziegler

Coronel stiehlt Bennani die Show und den Sieg in Suzuka

Tom Coronel hat das BMW-Duell um den Suzuka-Sieg für sich entschieden und Mehdi Bennani nach rundenlangem Kampf niedergerungen - Honda wieder in den Top 3

(Motorsport-Total.com) - "Japan ist meine zweite Heimat." Das sind die Worte von Tom Coronel (ROAL-BMW). Und er hat ihnen wieder einmal Taten folgen lassen: Im aufregenden zweiten Rennen in Suzuka stahl er seinem Markenkollegen Mehdi Bennani (Proteam-BMW) nämlich nicht nur die Show, sondern auch den Sieg in Suzuka. Für Coronel war es bereits der dritte Rennerfolg auf japanischem Boden in sechs Jahren.

Titel-Bild zur News: Tom Coronel

Tom Coronel stahl Mehdi Bennani die Show und den Sieg in Suzuka - in Runde 17 Zoom

"Ich habe hier viele Fans, weil ich mal fünf Jahre lang in Japan gefahren bin", sagt der strahlende Sieger. Coronel fährt fort: "Das Auto war unheimlich stark. Und ich wusste, ich würde es probieren müssen. Mehdi bekam mehr und mehr Probleme mit seinen Hinterreifen. Das konnte ich sehen. Du musst es dann einfach versuchen. Er hat sich gut verteidigt, ließ mir dann aber zu viel Platz."

Einmal vorbei gab es kein Halten mehr für Coronel, der nach 26 Runden auf dem 2,2 Kilometer kurzen Suzuka-Ostkurs souverän als Sieger abgewinkt wurde. Und Bennani? Er siegte in der Privatfahrer-Wertung und meint: "Ich freue mich trotz allem. Ich habe das ganze Rennen über mit Tom gekämpft und der zweite Platz ist ein klasse Ergebnis für mich und auch für Marokko. Ein tolles Ergebnis."

Muller und Michelisz schon beim Start außen vor

Doch der Reihe nach: Schon beim stehenden Start ging es hoch her, denn Weltmeister Yvan Muller (RML-Chevrolet) wurde noch auf den ersten Metern angestoßen und in die Leitplanken auf der linken Seite der Strecke geschickt. Auch Norbert Michelisz (Zengö-Honda) erwischte es fast sofort: Er musste sein Fahrzeug schon nach der ersten Runde mit einem heftigen Reifenschaden abstellen.

Vorn lieferten sich indes Bennani und Coronel von Anfang an ein enges Duell um den ersten Platz. Und Coronel machte immer wieder Druck, setzte sich in der ersten Kurve neben Bennani, fand aber (noch) keinen Weg vorbei am stark fahrenden Afrikaner. Coronel agierte dabei betont vorsichtig und zurückhaltend, suchte aber in jeder Runde seine Chance. Und in Runde 17 war er so nah dran wie nie.

Prompt passierte es in der ersten Kurve: Coronel setzte sich innen neben Bennani, der die Türe einen Tick zu weit aufgelassen hatte, lag in Kurve zwei schon gleichauf mit seinem Rivalen und sicherte seinen Positionsgewinn auf den folgenden Metern geschickt ab. Dann zog er auf und davon und brummte Bennani mehr als zwei Sekunden auf. Die Entscheidung um den Sieg war gefallen.


Fotos: WTCC in Suzuka


Thompson rutscht noch aus den Top 10

Dahinter betrieb Tiago Monteiro (Honda) im markeninternen Duell mit Gabriele Tarquini (Honda) noch Ergebniskosmetik, indem er kampflos an seinem Teamkollegen vorbeiging, um Platz drei einzunehmen. Hinter Tarquini erreichten James Nash (Bamboo-Chevrolet), Tom Chilton (RML-Chevrolet) und ein sehr gut aufgelegter Charles Ng (Engstler-BMW) die weiteren Top-7-Positionen.

Rob Huff (Münnich-SEAT) und Marc Basseng (Münnich-SEAT) rangen auf den letzten Metern noch James Thompson (Lada) nieder, der sich lange Zeit in den Punkterängen gehalten hatte, am Ende jedoch "nur" Platz zwölf hinter Huff, Basseng, Stefano D'Aste (PB-BMW) und Darryl O'Young (ROAL-BMW) belegte. Rene Münnich (Münnich-SEAT) sah das Ziel im zweiten Rennen auf Position 15.