• 23.01.2014 15:46

"Major Tom", der neue Cruze und das Grinsen im Gesicht

Tom Coronel freut sich auf sein neues Einsatzfahrzeug in der WTCC, das "Heimrennen" in Spa-Francorchamps und möchte 2014 unter die Top 3 fahren

(Motorsport-Total.com) - Tom Coronel gehört fast schon zum Inventar der WTCC. Seit dem ersten Rennen der Serie 2005 in Monza ist der Niederländer mit von der Partie und steht somit vor seiner zehnten WTCC-Saison. In der muss sich der 41-Jährige allerdings an ein neues Einsatzfahrzeug gewöhnen. Bei ROAL endet die BMW-Ära, in der kommenden Saison setzt das italienische Team auf die neuen Chevrolet Cruze, die von RML auf Grundlage des neuen Technischen Reglements der TC1-Klasse aufgebaut werden.

Titel-Bild zur News: Tom Coronel

41 und kein bisschen müde: Tom Coronel ist ein Dauerbrenner der WTCC Zoom

Im Interview blickt "Major Tom" auf die neue Saison voraus und berichtet, warum er sich nicht uneingeschränkt auf die neuen Autos freut. Wie viele Beobachter geht auch Coronel davon aus, dass Citroen derzeit den anderen Teams gegenüber im Vorteil ist, allerdings erwartet er auch, dass ROAL mit den neuen Cruze konkurrenzfähig sein wird. Außerdem spricht Coronel über sein "Heimrennen" in Spa-Francorchamps und die sportlichen Ziele in seiner zehnten WTCC-Saison.

Frage: "Tom, die WTCC steht technisch vor einem Wendepunkt. Welchen Einfluss wird das deiner Meinung nach auf die Meisterschaft haben?"
Tom Coronel: "Die Autos werden schneller sein und wegen der Flügel und der größeren Räder aggressiver aussehen. Ich bin mir sicher, dass die Fans die Meisterschaft mehr mögen werden, als dies bei den bisherigen Autos der Fall war. Bei mir wird das auf jeden Fall so sein!"

"Ich frage mich allerdings, ob wir weiterhin so viel Fahrzeugkontakt haben können." Tom Coronel

"Aus Sicht des Fahrers werden die Autos wegen der höheren Kurvengeschwindigkeiten und des kürzeren Bremswegs vielleicht schwieriger zu fahren sein. Ich frage mich allerdings, ob wir weiterhin so viel Fahrzeugkontakt haben können. Das ist ein Markenzeichen der Tourenwagen, welches die Leute mögen. Ich mache mir auch Sorgen, dass das Überholen schwieriger werden könnte..."

"RML wissen, was sie tun"

Frage: "Von RML gebaute Autos haben die Meisterschaft in den vergangenen beiden Jahren dominiert. Was erwartest du vom Cruze des Jahrgangs 2014?"
Coronel: "Das ist schwierig zu sagen, da ich das Team nicht gut genug kenne. In den vergangenen Jahren war ich allerdings neidisch auf die Fahrer der RML-Chevrolets, die mit Abstand die Schnellsten waren. Die Leute bei RML haben eine Menge Erfahrung und wissen, was sie tun. Jetzt erhalten ROAL und ich die Gelegenheit, ihre Autos zu fahren... du kannst dir das Grinsen in meinem Gesicht sicherlich vorstellen."

Frage: "Die WTCC kehrt nach Belgien zurück und trägt damit Rennen nahe deiner Heimat aus. Ist das für dich eine zusätzliche Motivation?"
Coronel: "Oh ja! Ich habe dank RTL7, die alle WTCC Rennen in einer 40-minütigen Sendung vor den Formel-1-Rennen übertragen, viele Fans in den Niederlanden und Belgien. Dadurch wurde ich in den vergangenen zehn Jahren berühmt. Die Rennen in Spa-Francorchamps geben nun meinen vielen niederländischen und belgischen Unterstützern die Möglichkeit, die Meisterschaft wieder einmal hautnah zu erleben."


Tom Coronel testet das BMW-DTM-Auto

Frage: "Das Feld sieht mit den Werksteams von Citroen, Honda und Lada sowie mit einer Reihe von RML-Autos sehr konkurrenzfähig aus. Wie schätzt du das Kräfteverhältnis ein?"
Coronel: "Es scheint so, als wäre Citroen allen anderen weit voraus, denn wegen ihres Budgets haben sie schon vor Monaten mit den Tests begonnen. Es wird also schwierig. Honda verfügt über ein starkes Team mit starken Fahrern, außerdem haben sie die Erfahrung aus dem vergangenen Jahr. Lada hat auch gute Fahrer und könnte von Orecas großer Erfahrung und ihrem technischen Wissen profitieren. Aber ich bin zuversichtlich und vertraue der RML-Gruppe und ROAL."

Frage: "Auf dem Papier sieht die Allianz zwischen RML und ROAL nach einem sehr starken Paket aus. Welche Ziele hast du 2014?"
Coronel: "Um Podien kämpfen, Rennen gewinnen und unter die ersten Drei der Fahrer-Meisterschaft kommen. Das sind ambitionierte Ziele, aber ich denke wir haben großes Potenzial, um sie zu erreichen."