• 24.08.2009 15:49

  • von Stefan Ziegler

Lotti: Die neuen Strecken haben sich bewährt

Mit Okayama und Marrakesch wurden vor kurzem zwei neue Rennstrecken in den Kalender aufgenommen - Beide Kurse gefielen durchaus

(Motorsport-Total.com) - Die Verantwortlichen der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) sind stets erpicht darauf, ihre Rennserie einem möglichst großen Publikum zugänglich zu machen. So schickten die WM-Organisatoren um KSO-Chef Marcello Lotti die Piloten ihrer Meisterschaft im Oktober 2008 erstmals nach Okayama (Japan), ehe im Mai 2009 das Stadtrennen von Marrakesch (Marokko) debütierte.

Titel-Bild zur News: Marcello Lotti

Marcello Lotti ging mit der WM neue Wege: Erst nach Japan, dann nach Marokko

Mit beiden Veranstaltungen ist Lotti hochzufrieden, weil der WTCC durch die Aufnahme neuer Strecken auch die Eroberung neuer Märkte gelang. Das Gastspiel in Japan könnte durchaus einige asiatische Automobilhersteller anlocken und in Afrika genießt die Tourenwagen-WM sogar eine Vormachtsstellung: Als einzige Rennserie mit WM-Status der FIA hält die WTCC ein Rennen auf diesem Kontinent ab.#w1#

Okayama begeistert auf ganzer Linie

Verständlicherweise ist Chefpromoter Lotti äußerst angetan von seinen Neuerwerbungen, wie er im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' erläutert: "Ich muss sagen, dass ich mit Japan außerordentlich zufrieden bin. Das war ein Schlüsselrennen für uns, weil in Japan eben viele Hersteller ansässig sind", so der Italiener - und auch die Action auf der Rennstrecke ließ keineswegs zu wünschen übrig.

Das ist auch einigen Außenstehenden nicht entgangen: "Alle Hersteller waren sehr angetan von diesem Rennen und auch die japanischen Automobilkonzerne haben großes Interesse daran gezeigt", sagt Lotti. "Ich habe mich im April mit einigen japanischen Herstellern unterhalten und alle haben sie mich herzlich dazu eingeladen, 2009 vorbeizukommen und mir das Spektakel anzuschauen."


Fotos: WTCC in Okayama


Die Vorteile für die WM liegen auf das Hand: "Japan ist sicherlich ein Zugewinn für die WTCC", meint Lotti. "Wir haben nur positive Rückmeldungen erhalten und auch die Einschaltquoten waren toll. Das hilft natürlich sehr, bei den japanischen Herstellern für Interesse zu sorgen. Diese Premiere ist also rundum gelungen. Ich hoffe sehr darauf, dass wir das in diesem Jahr wiederholen können - nur besser!"

Marrakesch mit gelungener WM-Premiere

"Was Marrakesch anbelangt, so haben wir uns vor zwei Jahren dazu entschieden, diese Gelegenheit beim Schopfe zu packen", erläutert der Italiener den mutigen Schritt auf den afrikanischen Kontinent und gesteht: "Damit waren auch gewisse Risiken verbunden. Ich kann aber festhalten, dass wir die richtigen Leute vor Ort haben, die allesamt einen tollen Job gemacht haben", so Lotti weiter.


Fotos: Rennwochenende in Marrakesch


Und das Ergebnis konnte sich sehen lassen: "Der Event war schlichtweg fantastisch. Wir haben einen neuen Straßenkurs erhalten und vor allem das Paddock wurde sehr liebevoll gestaltet. Das war eine sehr schöne Sache und von großer Wichtigkeit, weil es bis dato keine WM-Veranstaltung in Afrika gab. Das Timing hat einfach prima gepasst, wieder ein WM-Rennen nach Afrika zu bringen."

"Wir freuen uns besonders darüber, Marokko und Marrakesch dafür gewonnen zu haben", hält Lotti fest und erklärt: "Marrakesch ist weltberühmt und müsste eigentlich keine Werbung in eigener Sache betreiben. Die Tribünen waren jetzt nicht unbedingt restlos gefüllt, dennoch sind 48.000 Tickets verkauft worden. Probleme bereiteten uns eigentlich nur die große Hitze und die aggressive Sonne."

"Da besteht also noch Handlungsbedarf für die Organisatoren: Sie müssen die Tribünen überdachen. Das werden sie für das kommende Jahr in Angriff nehmen und dann wird alles passen - da bin ich mir sicher", so der italienische Cheforganisator abschließend. Möglicherweise müssen die Verantwortlichen aber auch noch den Kursverlauf optimieren - das Flair eines Stadtrennens war nur bedingt zu spüren...