• 07.05.2009 18:39

  • von Stefan Ziegler

Lada: Licht und Schatten in Marrakesch

Das Lada-Werksteam erlebte in Afrika ein durchwachsenes Rennwochenende, holte dank Kirill Ladygin allerdings das bislang beste Einzelergebnis

(Motorsport-Total.com) - Beim dritten Rennwochenende der Tourenwagen-Weltmeisterschaft (WTCC) 2009 kam Lada endlich einmal mit gleichen Voraussetzungen wie die Konkurrenz an die Rennstrecke: Der Circuit de Marrakech war für alle Beteiligten komplett neu. Jaap van Lagen, Kirill Ladygin und Viktor Shapovalov taten sich allerdings trotzdem schwer, ist das Lada-Auto doch in Punkto Motor noch nicht sehr gut aufgestellt. So hatten die Piloten des russischen Rennstalls vor allem auf den Geraden zu kämpfen.

Titel-Bild zur News: Viktor Shapovalov

Viktor Shapovalov und sein Lada-Team machten in Marokko weitere Fortschritte

Mit der Entscheidung an der Spitze hatte das Trio wie erwartet nichts zu tun, landete aber immerhin einige Achtungserfolge. Ladygin hielt sich in den beiden Sprintrennen schadlos und brachte in Lauf zwei einen zwölften Platz ins Ziel - eine durchaus ansprechende Leistung auf einem schwierigen Stadtkurs ohne Überholmöglichkeiten. Entsprechend positiv war auch das Echo in der Lada-Box: "Dieses Ergebnis stimmt mich sehr zufrieden", meinte Ladygin.#w1#


Fotos: Rennwochenende in Marrakesch


"Etwa zur Rennhälfte ging die Servolenkung kaputt - ich musste richtig hart darum kämpfen, umso mehr freut es mich. Ich habe es bis ins Ziel geschafft, aber danach war ich regelrecht am Ende", berichtete der russische Rennfahrer von seiner Fahrt in Marrakesch. "Das Wochenende war ziemlich schwierig und bei dieser Strecke handelt es sich ganz gewiss um eine der härtesten Pisten, auf denen ich bislang unterwegs gewesen bin."

"Das liegt insbesondere daran, dass wir im Vergleich zu den anderen noch immer nicht so viel Motorpower haben", erläuterte der 30-Jährige und fügte an: "Wir hatten also ein großartiges Rennen. Einen kleinen negativen Beigeschmack gab es aber trotzdem: Irgendjemand hat einen meiner Rennoveralls als Souvenir mitgehen lassen!" Sorgen ganz anderer Natur hatte indes Teamkollege und Lada-Speerspitze Van Lagen.

Kirill Ladygin, Jaap van Lagen

Jaap van Lagens Einsatzwagen war nicht immer in allerbestem Rennzustand... Zoom

"Ich war an diesem Wochenende nicht wirklich von Glück verfolgt", haderte der Niederländer mit seinem Auftritt in Afrika. "Niemals war ich zur rechten Zeit am richtigen Ort. Im Rennsport brauchst du einfach auch eine gewisse Portion Glück und an diesem Wochenende hatte ich sie einfach nicht. Dennoch machen wir zweifelsfrei große Fortschritte mit dem Wagen. Das wiederum ist natürlich eine gute Nachricht", so der 32-Jährige.

Auch bei Teamchef und Fahrer Shapovalov fiel das Marokko-Fazit sowohl positiv als auch negativ aus: "Bei diesem Rennwochenende haben wir gemischte Eindrücke gesammelt", hielt der Russe fest. "Auf der einen Seite freuen wir uns natürlich sehr über Kirills zwölften Platz, was unser bestes Rennergebnis überhaupt darstellt. Andererseits ist es sehr schade, dass Jaap einen Schaden an seinem Auto erlitten hat."

"Und auch aus meiner Sicht war das Wochenende nicht besonders toll", berichtete Shapovalov, der fortwährend mit seinen Bremsen zu kämpfen hatte. "Letztendlich war zu viel Bremslast auf der Vorderachse, ich verbremste mich und schoss geradeaus in die Reifenstapel. Mein Fehler, aber so etwas passiert im Rennsport. Wichtig für uns ist jedenfalls, dass das Potential für die Zukunft klar ersichtlich ist. Wir werden also auch weiterhin hart arbeiten."