• 16.11.2009 14:07

  • von Stefan Ziegler

Huisman: "Augusto hat nur eine Chance"

Tourenwagen-Pilot Duncan Huisman traut Augusto Farfus den WM-Titel nur zu, wenn sich Gabriele Tarquini und Yvan Muller mächtig in die Haare kriegen

(Motorsport-Total.com) - Wenn einer weiß, wie man sich auf dem Guia Circuit von Macao verhalten muss, um möglichst erfolgreich abzuschneiden, dann ist das Duncan Huisman. Als das Rennen in den Straßen der Spielerstadt noch nicht zum Kalender der Tourenwagen-WM zählte, war der Niederländer die unbestrittene Nummer eins: Huisman siegte 2001, 2002, 2003 sowie bei einem WM-Gaststart 2005.

Titel-Bild zur News: Duncan Huisman

Duncan Huisman ist gespannt auf zwei überaus enge Sprintrennen in Macao

In diesem Jahr ist der frühere BMW Fahrer hingegen nicht am Start, wird sich die WTCC-Läufe auf der schwierigen Rennbahn aber sicherlich nicht entgehen lassen: "Ich denke, wir sehen zwei großartige Rennen und zwei aufregende Titelkämpfe in Macao", wird Huisman von 'Touring Car Times' zitiert. Aber wer kommt nach der Meinung des niederländischen Routiniers in Macao zu WM-Ehren?#w1#

Augusto Farfus zu fehleranfällig?

Von den drei Titelkandidaten Gabriele Tarquini (SEAT), Yvan Muller (SEAT) und Augusto Farfus (BMW) traut Huisman Letzterem am meisten zu: "Augusto ist absolut der Schnellste von diesen Dreien. Er hat eine erstaunliche Geschwindigkeit, wenn er das Auto ganz lässt", meint der ehemalige WTCC-Gaststarter und gibt zu bedenken: "Bei Augusto ist es halt immer alles oder nichts."

"Das ist vermutlich auch der Grund, warum er in diesem Jahr nicht gewinnen wird. Augusto hat eigentlich nur eine Chance, wenn Gabriele und Yvan miteinander kämpfen", meint Huisman. Doch genau da liegt möglicherweise der Haken: Bis aufs Messer haben sich die beiden SEAT-Fahrer in der bisherigen Situation nicht unbedingt duelliert. Kommt es also in Macao zum großen Kampf?

Augusto Farfus

Augusto Farfus muss wohl darauf hoffen, dass seine Konkurrenten Fehler machen Zoom

Huisman schätzt sowohl Tarquini als auch Muller sehr stark ein: "Gabriele ist der älteste aller WM-Anwärter und ein sehr cleverer Bursche. Wenn es einen Fahrer gibt, der niemals für einen vermeidbaren Unfall bestraft wurde, dann ist das definitiv Gabriele", gibt der niederländische Rennfahrer zu Protokoll. "Yvan ist sehr talentiert und hat eine großartige Fahrzeugbeherrschung."

Glück ist gefragt in der Spielerstadt

"Macao war nicht immer sehr nett zu Yvan. Wenn er gewinnen will, braucht er das Glück auf seiner Seite", so Huisman. 2007 fehlte eben jenes Quäntchen, das ihm zum Titel hätte verhelfen können: In Führung liegend musste Muller mit defekter Benzinpumpe aufgeben - Andy Priaulx (BMW) nutzte die Gunst der Stunde und wurde zum dritten Mal Tourenwagen-Weltmeister nach 2005 und 2006.

Kapital aus seiner Ausgangslage schlagen will indes Tom Coronel (SEAT). Der "fliegende Holländer" nimmt im asiatischen Macao Kurs auf seinen zweiten Titel in der Independents' Trophy. "Coronel ist unglaublich schnell - speziell in Macao", sagt Huisman anerkennend. "Er hat allerdings nicht das schnellste Auto im Feld und in Macao brauchst du ein Fahrzeug, das Leistung bringen kann."

Felix Porteiro

Félix Porteiro hat noch geringe Chancen auf den Titel bei den WTCC-Privatfahrern Zoom

"Er hat keinen Dieselmotor und das bedeutet, dass er auf der Geraden nicht genug Topspeed haben wird", erläutert Huisman. Andererseits hat Coronel freilich 30 Punkte Vorsprung auf seinen einzigen verbliebenen Konkurrenten Félix Porteiro (BMW). "Félix hat mich schwer überrascht, seit er das Team gewechselt hat", meint Huisman abschließend. "Vielleicht ist seine Motivation nun etwas größer."