• 27.02.2009 08:42

  • von Stefan Ziegler

Der Saison-Countdown 2009 (5): Lada in neuen Farben

'Motorsport-Total.com' blickt voraus auf die fünfte Saison der WTCC - Erfahren Sie in Teil 5, wann Lada den neuen Priora erstmals einsetzt

(Motorsport-Total.com) - Mit Lada steigt 2009 ein neues Werksteam die Tourenwagen-Weltmeisterschaft WTCC ein. Bereits in der vergangenen Saison waren die Russen erstmals im WM-Feld vertreten, sammelten mit dem privaten Russian-Bears-Team aber nur erste Erfahrungen für den nächsten Schritt. Dieser erfolgt in diesem Jahr, wobei Russian Bears einmal mehr für die Einsätze der drei Wagen verantwortlich zeichnet. Lesen Sie in Teil 5 des Saison-Countdowns von 'Motorsport-Total.com', was Lada 2009 vorhat.

Titel-Bild zur News: Kirill Ladygin

Lada startet in seine zweite WM-Saison, ist aber 2009 erstmals als Werksteam dabei

Kamen 2008 zunächst nur die beiden Stammpiloten Viktor Shapovalov - zugleich Teamchef und Triebfeder hinter dem WTCC-Projekt - und Jaap van Lagen zum Einsatz, so stieß in Imola auch noch der ehemalige Lada-Testfahrer Kirill Ladygin zum Aufgebot von Russian Bears hinzu. In dieser Besetzung geht Lada auch 2009 an den Start, schwingt sich aber zum Werksteam auf und unterstreicht dies nicht zuletzt mit einer neuen Lackierung.#w1#

Lada möchte 2011 ein Top-3-Team sein

Waren die 110-Modelle bislang in weißer Farbe unterwegs, so prangt in dieser Saison das Lada-Rot auf den drei Rennwagen - es handelt sich dabei um die Farbe der Sportabteilung des russischen Automobilkonzerns, der vom Avtovaz-Unternehmen geleitet wird. Und dort schmiedet man bereits große Pläne: 2009 soll die Mannschaft weitere Erfahrungen sammeln, 2010 sollen gute Einzelresultate eingefahren werden und 2011 sind die Top 3 das große Ziel.

Kirill Ladygin, Okayama, Okayama International Circuit

2009 engagiert sich Lada erstmals werksseitig in der Tourenwagen-WM Zoom

Für positive Ergebnisse soll vor allem in der Anfangsphase der Niederländer Van Lagen sorgen, der schon in der vergangenen Saison mit 38 Punkten und P8 bei den Privatfahrern für das beste Resultat seiner Marke verantwortlich zeichnete. Der 32-Jährige hat seinen Vertrag mit Russian Bears vor kurzem bereits vorzeitig verlängert. "Es kommt schließlich nicht alle Tage vor, dass man als Werksfahrer für so eine ehrgeizige Marke wie Lada ins Lenkrad greifen darf", meinte Van Lagen.

"Ich bin sehr glücklich - vor allem, wo wir doch gerade so schwierige Zeiten erleben und weil die Meisterschaft ein so hohes Niveau aufweist", hielt der Niederländer fest und ging näher auf das Lada-Projekt in der WTCC ein. "Lada ist sehr ehrgeizig, aber so muss das ja auch sein. Wenn man irgendetwas erreichen will, dann muss man sich auch Ziele setzen." Diese seien laut Van Lagen keinesfalls zu hoch angesetzt: "Ich stehe voll und ganz hinter dem Team."

Keine Testfahrten mit dem modifizierten Einsatzwagen

"Ich finde es klasse, dass sich Lada so sehr dafür einsetzt", sagte Van Lagen, der in der vergangenen Saison auch noch im Porschecup unterwegs gewesen ist. Beim Saisonstart der WTCC muss der Niederländer gemeinsam mit seinen beiden Teamkollegen allerdings noch einmal auf den Jahreswagen, das 110-Modell, zurückgreifen - im Gegensatz zur Konkurrenz von Chevrolet wird Lada den neuen Priora erst zur Saisonmitte erstmals an die Rennstrecke mitbringen.

Jaap van Lagen

Jaap van Lagen hat nicht getestet, sieht seine Mannschaft aber auf Kurs liegen Zoom

"Ich freue mich sehr auf das erste Rennwochenende, auch wenn wir die Wagen vor den ersten WM-Läufen nicht mehr testen konnten, weil sie schon nach Brasilien verschifft werden mussten", meinte Van Lagen. Der 32-Jährige verspricht sich dennoch einiges von seinem Einsatzfahrzeug, wurde doch in der Winterpause kräftig daran gearbeitet: "Das Auto wurde komplett neu aufgebaut - auch der Motor. Ich hoffe, dass bringt uns etwas mehr Speed."

Ob der russischen Mannschaft damit schon der Anschluss an die Topteams um BMW, Chevrolet und SEAT gelingt? Van Lagen ist sich dessen nicht so sicher: "Wir müssen realistisch bleiben - vor allem in der ersten Saisonhälfte. Sobald wir den neuen Motor haben, sollten wir 25 PS mehr unter der Haube haben. Das sollte uns zum Vorteil gereichen. Das Ziel für 2009 sind ganz klar regelmäßige Punkte und ein möglichst guter Platz unter den Top 8."

Der Priora debütiert in Brünn

"Die Pläne sehen vor, dass wir beim Rennwochenende in Brünn den neuen Motor bekommen. Viktor wird dann außerdem den neuen Lada Priora einsetzen", erläuterte Van Lagen die internen Planungen. "Viktor wird sich auf die Entwicklung des Fahrzeugs konzentrieren, während ich das Potential der Rennwagen ausschöpfen soll." Dabei erhält Van Lagen in diesem Jahr Unterstützung von Chiel Bos, den Lada dem Niederländer als Ingenieur zur Seite stellt.

Jaap van Lagen

Vorjahreswagen: Auch 2009 kommt das überarbeitete 110-Modell zum Einsatz Zoom

"Jeder Fahrer wird seine eigene Crew haben: Einen Dateningenieur und zwei Techniker. Chiel wird bei jedem Rennen mit mir arbeiten und dafür sorgen, dass wir beim Setup in Punkte Aufhängung, Federung und Reifendruck immer gut aufgestellt sind", gab Van Lagen abschließend zu Protokoll. "Seine Anwesenheit verschafft mir große Zuversicht." Diese könnte allerdings schon jeweils am Samstag vor den Rennen einen kleinen Dämpfer erhalten.

2009 wird die Qualifikation in zwei Abschnitten ausgetragen, wobei die schnellsten zehn Fahrer aus Durchgang eins anschließend die Top-10-Startplätze unter sich ausmachen. Angesichts von 13 Fahrzeugen der Marken BMW, Chevrolet und SEAT sind die Aussichten von Lada auf Q2 allerdings eher bescheiden. Vielleicht entpuppt sich die neue Qualifikation aber gerade als große Stärke der noch jungen Lada-Mannschaft...

Lada 2009

Fahrer:
Kirill Ladygin (Russland), Viktor Shapovalov (Russland), Jaap van Lagen (Niederlande)

Auto:
Lada WTCC 110 2.0 & Lada Priora WTCC