• 05.01.2010 13:10

  • von Stefan Ziegler

D'Aste und der Lotus-Cup: Rennfahren zum kleinen Preis

Wenn Privatier Stefano D'Aste gerade einmal nicht selbst ins Lenkrad greift, kümmert er sich um die Organisation und Ausrichtung des Lotus-Cups

(Motorsport-Total.com) - "Ich liebe Lotus-Autos", sagt Stefano D'Aste. "Ich bin ein Lotushändler, habe ein Lotus-Sportcenter und besitze auch ein Rennteam" - und seit geraumer Zeit zeichnet der italienische Rennfahrer zudem für die Austragung einer besonderen Rennserie verantwortlich: D'Aste und sein Team organisieren den Lotus-Cup in Italien und brachten diesen im September 2009 ins Rahmenprogramm der WTCC.

Titel-Bild zur News: Stefano D'Aste

Frohnatur, Rennfahrer und Geschäftsmann: Stefano D'Aste organisiert den Lotus-Cup

Obwohl der 35-Jährige in Imola schwer eingespannt war und von einem Termin zum nächsten hetzen musste, durfte D'Aste seinen Auftritt vor heimischem Publikum als vollen Erfolg verbuchen: Der Lotus-Cup begeisterte mit einem großen Starterfeld und D'Aste selbst überzeugte mit einem Klassensieg in der Independents' Trophy der Tourenwagen-WM, wobei er für das Wiechers-Team antrat.#w1#

Ein Auto für die Straße und für die Rennstrecke

Dass der Italiener am Leiten einer Rennserie genauso viel Spaß hat wie an Zweikämpfen in der WTCC, ließ D'Aste im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com' durchsickern: "Ich liebe Lotus-Autos. Für mich sind diese Fahrzeuge einfach die beste Kombination aus Rennwagen und Straßenauto. Du kannst mit diesen Autos wunderbar dein tägliches Leben bestreiten", erklärt der Privatfahrer.

Lotus Exige

Der Lotus Exige dient als Basis für den Lotus-Cup von Privatier Stefano D'Aste Zoom

"Wenn du aber eines Morgens aufwachst und auf die Rennstrecke willst, dann kannst du auch das machen. Da wirst du keine Probleme mit den Bremsen oder mit den Reifen bekommen. Das liegt daran, dass der Wagen sehr leicht und zugleich sehr stabil gebaut ist", hält D'Aste fest. "Das Fahrzeug ist noch dazu sehr sicher und hat bei mehreren Crashtests ausgezeichnet abgeschnitten."

Viele gute Gründe für den italienischen Rennsport-Routinier, um einen Lotus-Cup ins Leben zu rufen: "Normalerweise stehen zehn bis elf Autos in der Startaufstellung, doch für Imola hatten wir noch die Europäische Meisterschaft eingeladen. Wir hatten damit insgesamt über 20 Autos am Start. Das war natürlich klasse", fasst D'Aste das Wochenende am Autodromo Enzo e Dino Ferrari zusammen.

50 Rennminuten für unter 10.000 Euro

Doch so groß das Starterfeld ist, so klein ist die finanzielle Belastung für die Teilnehmer, wie der 35-Jährige erläutert: "Das Rennen ist für gewöhnlich 50 Minuten lang. Das ist wie ein kleines Langstreckenrennen, bei dem man auch zwei Fahrer einsetzen kann. Das haben wir so festgelegt, denn auf diese Weise kannst du das Budget aufsplitten. So ist es für eine Einzelperson nicht gar so teuer."

Stefano D'Aste, Curitiba, Curitiba Circuit

D'Aste - hier im Wiechers BMW - fährt hin und wieder auch selbst Rennen im Lotus Zoom

"Das ist vor allem in der aktuellen Wirtschaftssituation sehr wichtig", meint D'Aste und nennt einige Zahlen zu seinem Lotus-Cup: "Ein Rennen kostet ungefähr 8.000 bis 9.000 Euro. Einen solchen Preis zahlst du zum Beispiel auch für ein Rennen im Clio-Cup oder ähnliches. Das Auto ist aber eine komplett andere Geschichte", so der Italiener - mit ein Grund, weshalb er selbst als Regelwächter fungiert.

"Das ist alles meine Sache: Ich stelle das technische Reglement auf und auch das sportliche Regelwerk", gibt D'Aste zu Protokoll und fügt abschließend an: "Das braucht natürlich alles seine Zeit. Während der Saison musst du dann Modifikationen vornehmen, weil gewisse Leute aus bestimmten Gründen nicht ganz zufrieden sind." Ein Umstand, den D'Aste aus der WTCC nur zu gut kennt...