• 07.09.2009 20:16

  • von Stefan Ziegler

BMW: "Befinden uns mitten im Titelkampf"

Zwei Siege in zwei Rennen: Für BMW verlief das Heimspiel in Oschersleben fast perfekt - Jörg Müller begeistert mit beeindruckender Aufholjagd

(Motorsport-Total.com) - Oschersleben liegt dem BMW 320si, was die Länderteam Piloten der Münchener in der Motorsport Arena einmal mehr eindrucksvoll demonstrierten. Andy Priaulx holte sich im umkämpften ersten Rennen seinen ersten Saisonsieg und begeisterte auf ganzer Linie, Augusto Farfus landete im zweiten Lauf einen weiteren Volltreffer: Beide WM-Wertungen sind jetzt offener denn je.

Titel-Bild zur News: Tom Coronel, Augusto Farfus, Andy Priaulx

Partylaune in Oschersleben: Priaulx, Farfus und Coronel jubeln nach Rennen zwei

"Nach einem schwierigen Qualifying haben wir einen aus unserer Sicht nahezu perfekten Rennsonntag gesehen", sagt BMW Motorsport Direktor Mario Theissen. "Mit zwei Siegen befinden wir uns mitten im Titelkampf. Auch Jörgs Fahrt im zweiten Rennen vom 23. auf den vierten Platz war sehr beeindruckend", meint Theissen, der an der Rennstrecke von Oschersleben zwei Erfolge bejubeln konnte.#w1#

Farfus und Priaulx bejubeln Rennerfolge

"Aus den vergangenen Jahren wussten wir zwar, dass die Streckencharakteristik von Oschersleben fast perfekt zu unserem Fahrzeug passt - aber es ist dennoch keine Selbstverständlichkeit, sich in diesem hart umkämpften Feld durchzusetzen", stellt Theissen heraus. "Dieser Sieg ist ein fantastisches nachträgliches Geburtstagsgeschenk", ergänzt BMW Team Germany Fahrer Farfus.


Fotos: WTCC in Oschersleben


"Wir wussten, dass uns diese Strecke entgegenkommen würde. Allerdings hat es das schwierige Qualifying für uns komplizierter gemacht als erhofft. Umso glücklicher bin ich, dass ich hier trotzdem zum dritten Mal hintereinander gewonnen habe", so der WM-Zweite. "Nach dem ersten Rennen war mein Auto ganz schön ramponiert. Aber das Team hat toll gearbeitet, sodass ich in Lauf zwei wieder voll angreifen konnte."

Angrifflustig unterwegs war auch Priaulx: "Es ist eine ganze Weile her, dass ich ganz oben dem Treppchen stehen durfte", hält der britische Rennfahrer fest. "In vielen Rennen hat es seit Pau 2008 ganz knapp nicht gereicht. Nun fühlt es sich toll an, wieder gewonnen zu haben. In der ersten Kurve galt es, nicht in Panik zu verfallen und sie unbeschadet zu überstehen. Das war bei mir der Fall."

"Anschließend habe ich mich Schritt für Schritt vorgearbeitet. Unser Auto war einfach klasse", meint Priaulx und fügt an: "Mir geht es in diesem Jahr nur noch darum, möglichst viele Siege einzufahren, da ich nur noch theoretische WM-Chancen habe. Der Erfolg hier war ein schöner Anfang." Müller hätte in Oschersleben ebenfalls gerne gewonnen, musste seine Ziele aber bald nach unten korrigieren.

Müller und Zanardi im Pech

"Nach dem Pech im ersten Rennen habe ich im zweiten Lauf wie ein Löwe gekämpft und dabei sehr viel Spaß gehabt", so der einzige deutsche Werkspilot in der Tourenwagen-WM. "Mit dem vierten Platz bin ich zufrieden, obwohl ohne den Zwischenfall in der ersten Kurve von Rennen eins ganz sicher mehr drin gewesen wäre", fasst Müller seine Leistung zusammen. Auch für Zanardi wäre mehr drin gewesen.

Jörg Müller

Jörg Müller fiel im ersten Lauf aus, raste im zweiten Rennen aber vor auf Rang vier Zoom

"Nach einem sehr guten Start wurde ich in der ersten Kurve herumgedreht", berichtet der Routinier. "Ich kann aber niemandem einen Vorwurf machen, so ist der Motorsport nun mal. Mit null Punkten nach Hause zu fahren, ist natürlich eine Enttäuschung. Aber nun freue ich mich auf mein Heimspiel in Imola und hoffe, dort besser abzuschneiden als hier", sagt Zanardi, dessen Teamkollege WM-Zähler holte.

"Mein Ziel vor dem Wochenende war es, einige Punkte mitzunehmen - und genau das habe ich geschafft. Außerdem habe ich bei meiner Fahrt hinter Jörg ein paar interessante Dinge gelernt. Insofern kann ich mit dem Wochenende zufrieden sein", meint Sergio Hernández. Dem jungen Spanier wurde nachträglich Rang acht in Lauf eins zugesprochen - in Rennen zwei wurde er Fünfter.