• 03.04.2009 20:09

  • von Britta Weddige

Latvala weiß: Der Unfall hätte tödlich sein können

Jari-Matti Latvala ist sicher: Er und Miikka Anttila haben ihren Horrorcrash nur dank der hochmodernen Sicherheitszelle ihres Ford Focus überlebt

(Motorsport-Total.com) - Die Zuschauer an den Rallyepisten in Portugal hielten den Atem an: Immer und immer wieder überschlug sich der Ford Focus von Jari-Matti Latvala. Und der Finne war sich danach sicher: Er und Beifahrer Miikka Anttila haben es nur der hochmodernen Sicherheitszelle ihres Autos zu verdanken, dass sie diesen Horrorcrash überhaupt überlebt haben.

Titel-Bild zur News: Jari-Matti Latvala

Jari-Matti Latvala weiß, dass sein Unfall wesentlich schlimmer hätte enden können

Latvala, der heute seinen 24. Geburtstag feiert, schilderte, wie er den Unfall erlebt hat: "Es war sehr, sehr Furcht einflößend. Ich bin über eine Kuppe zu schnell auf eine Linkskurve zugefahren. Ich habe noch versucht, das Auto in die Kurve zu werfen, aber das hat nicht funktioniert. Wir sind über die Absperrung geflogen und haben uns die Böschung hinab überschlagen."#w1#

"Wir haben uns überschlagen und nochmals überschlagen. Ich weiß nicht, wie oft genau, aber ich hatte während des Unfalls die Zeit, darüber nachzudenken wie das enden könnte und was passieren könnte. Und das war nicht schön", berichtete Latvala. Auf einem Amateurvideo, das 'North One Television' zugespielt wurde, ist zu sehen, dass sich der Ford 17 Mal überschlagen hat, bevor er an einem Baum zum Liegen kam. Hinter diesen Baum ging es in einen tiefen Abgrund hinunter.

"Als wir uns überschlagen haben, konnte ich sehen, wie der Überrollkäfig immer mehr auf mich zukam. Wenn man so einen Unfall hat, dann denkt man, dass es gleich aufhören wird, dass der Krach gleich aufhören wird, aber dieses Mal war das nicht der Fall. Es ging einfach immer weiter", erklärte Latvala.

"Ich hatte während des Unfalls die Zeit, darüber nachzudenken wie das enden könnte und was passieren könnte. Und das war nicht schön." Jari-Matti Latvala

"Die Arbeit der FIA und von Ford haben definitiv dazu beigetragen, dass Miikka und ich das überstanden haben", sagte Latvala über die modernen Sicherheitsmaßnahmen im Auto. "Vor 10 oder 20 Jahren wäre das nicht so glimpflich abgelaufen. Die Arbeit im Bereich Seitenaufprallschutz und die Sicherheitssitze haben sehr geholfen. Dafür muss ich mich sehr bedanken."

Ford Teamchef Malcolm Wilson brachte es auf den Punkt: "Die Robustheit des Autos, das wir gebaut haben, hat ihr Leben gerettet. Dafür werden wir immer auf ewig dankbar sein. Das ist das einzig Positive, was man sagen kann." Wie berichtet überlegt Wilson nun, ob er Latvala als zweiten Fahrer in seinem Werksteam behält. Denn es war der dritte schwere Crash des Finnen in der erst vierten Rallye der Saison. Latvalas Cockpit im Werksteam wackelt gewaltig.