• 04.04.2009 10:23

  • von Britta Weddige

Nach dem ersten Tag: die Stimmen der Top 5

Mikko Hirvonen will als Straßenkehrer seine Führung verteidigen, Sébastien Loeb ist vorerst lieber hinter ihm und Marcus Grönholm will die Top 3 jagen

(Motorsport-Total.com) - Ford Pilot Mikko Hirvonen war am gestrigen Nachmittag etwas unentschlossen: Sollte er taktieren und sich hinter das Citroën-Duo fallen lassen oder wäre es klüger, den doch schon recht großen Vorsprung auf Sébastien Loeb zu behalten? Der Finne entschied sich für Letzteres und beendete den ersten Tag der Rallye Portugal als Spitzenreiter. Sein Vorsprung auf den Gesamtzweiten Daniel Sordo beträgt 15 Sekunden, auf seinen Rivalen Loeb beträgt der Vorsprung 18 Sekunden.

Titel-Bild zur News: Mikko Hirvonen

Mikko Hirvonen liegt nach dem ersten Tag der Rallye Portugal in Führung

"Es ist toll, an der Spitze zu sein und ich werde alles geben, damit das so bleibt", sagte Hirvonen. Er weiß aber auch, dass er den Nachteil des Straßenkehrers hat. "Ich muss als Erster auf die Piste und da viel Staub und Schotter auf den Straßen liegen, wird es ziemlich schwierig. Ich weiß nicht, ob mein Vorsprung groß genug ist, um diesen Nachteil auszugleichen. Ich denke, dass die Startpositionen in den kommenden beiden Tagen eine große Rolle spielen werden. Aber ich habe auch schon früher meine Führung von der Spitze her verteidigt, es ist also möglich."#w1#

Zudem ist sich Hirvonen sicher, dass er noch schneller fahren kann als an diesem Freitag: "Am Freitagmorgen war mein Aufschrieb für diese Pisten ein bisschen zu langsam. Ich glaube, das hatte ich noch von Zypern drin, wo die Pisten viel langsamer waren. Außerdem war ich mit meinem hinteren Differenzial nicht so zufrieden. Deshalb haben wir das am Mittag ausgewechselt, das hat sehr viel gebracht."

"Ich denke, dass die Startpositionen in den kommenden beiden Tagen eine große Rolle spielen werden." Mikko Hirvonen

Citroën-Pilot Daniel Sordo beendete den ersten Tag als Zweiter. Zur Mittagspause hatte er noch an der Spitze gelegen, dann aber verbremste er sich an einer Abzweigung und verlor 20 Sekunden. Der Spanier sieht die Vorteile: Jetzt muss er wenigstens nicht den Straßenkehrer spielen. "Ich bin ganz zufrieden, weil ich morgen nicht als Erster auf die Piste muss! Am Nachmittag war es schwieriger für mich und das Auto. In der letzten Prüfung waren vor allem meine Hinterreifen schon richtig abgefahren deshalb ist das Auto ziemlich geschwommen."

Loeb lauert

Teamkollege Loeb folgt drei Sekunden dahinter auf Rang drei. Der Franzose hatte bereits am Morgen eben jene Abzweigung verpasst. Sein Missgeschick verlief identisch. Auch er musste zunächst warten, bis sich die Staubwolke niedergelegt hatte, bevor er weiterfahren konnte. Damit fiel Loeb zunächst auf den siebten Platz zurück, er konnte sich im Laufe des Tages aber wieder nach vorne arbeiten.

"Ich habe ihn lieber 18 Sekunden vor mir, als eine Sekunde hinter mir." Sébastien Loeb

Doch Loeb räumte ein, dass er lieber einige Sekunden hinter seinem Erzrivalen Hirvonen in den zweiten Tag startet, als knapp vor ihm: "Bbgesehen vom Fehler in der ersten Abzweigung war der Tag ganz okay. Vielleicht war unsere Aufhängung in der zweiten Schleife zu hart eingestellt, aber das war nicht allzu schlimm. Das Straßenkehren war am Nachmittag schwieriger. Am zweiten Tag wird es wohl genauso sein. Ich hatte erwartet, dass Mikko am Ende noch taktiert, aber er hat seine Führung behalten. Ich habe ihn lieber 18 Sekunden vor mir, als eine Sekunde hinter mir."

"Rentner" Grönholm mischt mit

WRC-Rückkehrer Markus Grönholm zeigt mit einem beeindruckenden Comeback, dass er keineswegs zum "alten Eisen" gehört. Bis zur vorletzten Prüfung lag er auf dem zweiten Platz, zwischenzeitlich hätte er sogar die Führung übernehmen können. In der letzten Prüfung fiel er jedoch um zwei Positionen zurück auf Rang vier, weil er hinter dem gestrandeten Ford von Khalid Al Qassimi aufgehalten wurde.

"Jetzt ist mein Plan, den anderen auf den Fersen zu bleiben." Marcus Grönholm

Sein Rückstand auf die Spitze beträgt aber weniger als 30 Sekunden, nur 10 Sekunden trennen ihn von einer Podiumsplatzierung. "Unsere Startposition war recht gut, aber ich hatte am Anfang ein paar Probleme mit meinem Aufschrieb. Er war nicht perfekt und es war schwierig, einen Rhythmus zu finden", berichtete Grönholm. "Die zweiten Durchfahrten am Nachmittag waren etwas rauer und haben nicht so viel Spaß gemacht. Jetzt ist mein Plan, den anderen auf den Fersen zu bleiben. Ich denke, dass sie sehr schnell sein werden, aber wir werden sehen, was wir machen können."

Die Top 5 des ersten Tages wurden von Petter Sonneberg komplettiert. "Wir haben uns am Mittag für eine weichere Abstimmung entschieden und damit konnten wir richtig Tempo machen. Wir waren in der zweiten Schleife viel schneller und ich hatte das Gefühl, dass ich wesentlich mehr attackieren konnte", sagte Solberg. "Unsere Startposition ist ganz gut, wir waren auch am ersten Tag Fünfter und die Autos vor uns haben die Straße ein bisschen sauber gemacht."