Latvala & Solberg am Boden zerstört

Petter Solberg ließ es nach Jari-Matti Latvalas Unfall vorsichtig angehen und rutschte dennoch von der Straße - Latvala denkt nicht an die Weltmeisterschaft

(Motorsport-Total.com) - Ford hat in Portugal eine große Möglichkeit ausgelassen, den Rückstand in der WM-Wertung auf Sebastien Loeb und Citroen zu verkleinern. Jari-Matti Latvala und Petter Solberg schmissen auf der fünften und sechsten Sonderprüfung die Doppelführung weg. Im Ford-Lager war man sauer und die Piloten waren geknickt. Auch wenn durch Regen, Matsch und Nebel schwierige Bedingungen herrschten, so schafften es doch genügend andere Fahrer, das Auto auf der Strecke zu halten. "Nachdem Jari draußen war, habe ich auf der nächsten Prüfung das Tempo herausgenommen und wollte nicht schneller als Mikko fahren", schildert Solberg gegenüber 'World-Rallye-Radio' sein Missgeschick.

Titel-Bild zur News: Jari-Matti Latvala

Bei drei von vier Rallyes hat Jari-Matti Latvala einen Unfall gebaut

"Einen Meter vor mir war plötzlich eine Nebelwand. Ich bremste für eine Rechtskurve, kam leicht von der Linie ab. Das Auto wurde nicht langsamer und ich kam leicht in einen Graben. Ich versuchte mehrmals wieder herauszukommen. Selbst wenn man aufpasst und einen Zeitverlust in Kauf nimmt, kann es immer noch passieren", sagt der Weltmeister von 2003 mit geknickter Stimme. "Es war sehr knifflig. Mein Auto war bei den Bedingungen eigentlich sehr gut. Mehr kann ich nicht sagen."

Wenn Ford beide Boliden zurück im Service-Park hat, will man die Schäden begutachten und dann entscheiden, ob man am Samstag unter Rallye2-Regel wieder in den Wettbewerb eingreift. Sollte das Wetter auch an den kommenden beiden Tagen wechselhaft bleiben, kann immer noch alles passieren. "Es ist noch ein langer Weg. Da jetzt die Prüfungen abgesagt wurden, ist es vielleicht nicht so schlimm", macht sich Solberg Hoffnung.


Fotos: Ford, WRC: Rallye Portugal


"Wir alle haben aber nicht genug weiche Reifen. Wenn es am Samstag regnet, dann wird es schwierig. Wenn man bei diesen Bedingungen mit der harten Mischung fährt, dann bist du erledigt." Von Michelin wurden jedem Fahrer zehn weiche Reifen zur Verfügung gestellt. Könnte man bei Regen auch mit einem Mix aus weich und hart fahren? "Vielleicht muss man das tun. Wir brauchen viele Punkte und müssen noch aufholen. Jetzt müssen wir wirklich angreifen", gibt der Norweger nie auf.

Ebenfalls niedergeschlagen war Latvala. Es war in der vierten Rallye des Jahres sein dritter Unfall. "Die Sicht war nicht besonders. Der Stein lag mitten auf der Rennlinie. Ich berührte ihn, und dabei brach die Radaufhängung", wird der Finne von Autosport 'zitiert'. "Das linke Vorderrad bog sich unter den Radkasten und das Auto drehte sich rückwärts in einen Straßengraben. Ansonsten ist das Auto nicht beschädigt, aber die Polizei wollte keine Leute zu uns lassen, die uns helfen hätten können."

Petter Solberg

Auch einem Routinier wie Petter Solberg können Fehler passieren Zoom

War es Pech? Andere Fahrer hatten den Stein nicht getroffen. Hirvonen und Solberg kamen direkt vor Latvala an dieser Stelle vorbei. "Der Stein stand nicht im Aufschrieb. Ich weiß nicht, woher er gekommen ist. Es war unglaublich rutschig und die Sicht war schlecht. Dazu kam der Nebel und unsere Seitenfenster waren beschlagen. Ich glaube, das waren die schwierigsten Bedingungen, in denen ich je gefahren bin."

Nach vier Rallyes - gesetzt den Fall Latvala holt in Portugal nicht doch noch den einen oder anderen Punkt - stehen lediglich 26 Zähler aus Schweden in der Tabelle. Die Chance ist vertan, den Rückstand von 40 Punkten auf Loeb zu reduzieren. "Ich konzentriere mich auf die nächste Rallye. Ich denke nicht an die WM. Gestern Abend hatte ich eine tolle Möglichkeit auf ein gutes Ergebnis. Jetzt bin ich extrem frustriert."

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