SS5: Latvala bleibt stecken

Regenfälle sorgen für eine turbulente fünfte Prüfung, in der einige Fahrer Probleme haben: Jari-Matti Latvala bleibt stecken, während Petter Solberg in Portugal führt

(Motorsport-Total.com) - Die fünfte Sonderprüfung wirbelte das Klassement der Rallye Portugal ordentlich durcheinander. Starke Regenfälle sorgten für rutschige Bedingungen und einige Fahrer blieben stecken. Während von den Spitzenfahrern Petter Solberg (Ford) und Mikko Hirvonen (Citroen) gut durchkamen, erwischte es einmal mehr Jari-Matti Lavala. Der Finne blieb kurz vor dem Ziel stecken und konnte sich nicht aus eigener Kraft befreien. Die Bestzeit ging an Dani Sordo, der mit seinem MINI als Erster startete und die besten Bedingungen vorfand. Die Gesamtwertung hat Solberg übernommen, Hirvonen hat als Zweiter 25,1 Sekunden Rückstand.

Titel-Bild zur News: Jari-Matti Latvala

Ford-Werksfahrer Jari-Matti Latvala hat wieder eine große Chance vertan

Über Nacht hatte es in der Region um Faro stark geregnet und die Straßen aufgeweicht. Dazu standen mehrere tiefe Lachen, die im Aufschrieb der Fahrer nicht notiert waren. Nebel behinderte die Sicht zusätzlich. Die Fahrer setzten aufgrund dieser Bedingungen auf die weiche Reifenmischung von Michelin. Zunächst stand für die Rallye-Asse die 25 Kilometer lange "Tavira"-Strecke auf dem Programm. Die Fahrer klagten im Ziel reihenweise über die schlechten Bedingungen, die es ihnen sehr schwierig machten. Die meisten Teilnehmer waren einfach nur glücklich, irgendwie über die Distanz gekommen zu sein.

Dennoch blieben einige Fahrer stecken. Neben Ott Tänak (Ford), der sich am Vortag mit starken Prüfungszeiten in Szene gesetzt hatte, blieb auch VW-Werksfahrer Sebastien Ogier im Skoda Fabia S2000 stehen. Die beiden S2000-Vertreter Haydon Paddon und Craig Breen schafften es ebenfalls nicht ins Ziel. Citroen-Junior Thierry Neuville musste nach etwa vier Kilometern anhalten, dann ging es wieder weiter, bevor der Belgier bei Kilometer 9,5 erneut liegenblieb. Armindo Araujo drehte sich, schaffte es mit seinem MINI aber ins Ziel

Die harten Bedingungen forderten auch ein prominentes Opfer: Latvala blieb zwei Kilometer vor dem Ziel stecken. Ersten Informationen zufolge soll der Fiesta nicht beschädigt sein, aber an dieser Stelle standen keine Zuschauer. Nach dem Ausfall von Weltmeister Sebastien Loeb (Citroen) am Vortag warf der Finne eine weitere große Chance weg. Es war in vier Rallyes bereits sein dritter Unfall.


Fotos: WRC: Rallye Portugal, Freitag


Die mit Abstand besten Bedingungen fand Dani Sordo vor. Der MINI-Pilot musste als Erster auf die Strecke gehen und war um 57 Sekunden schneller als Martin Prokop (Ford). In der Gesamtwertung spielt Sordo nach den technischen Problemen am Vortag keine Rolle mehr. Mit jedem Auto wurden die Bedingungen schwieriger. Das Problem war, dass sich die Fahrrillen und die Senken durch den starken Regen immer mehr mit Wasser füllten.

Von den Topfahrern kamen Hirvonen und Solberg problemlos durch. Der Ford-Pilot war um 23 Sekunden schneller als Hirvonen. "Ich bin in einer Rechtskurve abgeflogen und habe zehn Sekunden verloren", erklärt Solberg den eingedrückten Kotflügel rechts vorne. "Es war unglaublich rutschig. Danach habe ich es langsamer angehen lassen, weil es sehr riskant war."

Petter Solberg

Ford-Werkspilot Petter Solberg hat die Gesamtführung übernommen Zoom

Hirvonen kam ebenfalls gut durch, verlor auf Sordo aber über eineinhalb Minuten. "Es war sehr schwierig. Kein Nebel, aber sehr rutschig und viel Wasser. Alles kann passieren. Überall stehen Autos herum. Es war knifflig, aber ich bin im Ziel." In der Gesamtwertung änderte sich das Bild nach dieser einen Prüfung komplett. Solberg hat die Führung übernommen und hat einen Vorsprung von 25,1 Sekunden auf Hirvonen. Mads Östberg (Ford) folgt als Dritter und liegt 58,8 Sekunden zurück.

Neuer Vierter ist der Russe Jewgeni Nowikow (Ford), gefolgt von Jari-Ketomaa (Ford) und Nasser Al-Attiyah (Citroen). Patrik Sandell ist im besten MINI Siebter. WRC-Rückkehrer Dennis Kuipers (Ford) hat die Schwierigkeiten bislang auch gemeistert und sich auf Rang acht verbessert. Peter van Merksteijn jun. (Citroen) und Daniel Oliveira (Ford) komplettieren die Top 10.

Gesamtwertung nach 5 von 22 Prüfungen (Top 10):
01. Petter Solberg (Ford) 44:11.1 Minuten
02. Mikko Hirvonen (Citroen) +25,1 Sekunden
03. Mads Östberg (Ford) +58,8
04. Jewgeni Nowikow (Ford) +1:04.9 Minuten
05. Jari Ketomaa (Ford) +2:01,2
06. Nasser Al-Attiyah (Citroen) +2:21,2
07. Patrik Sandell (MINI) +2:30,2
08. Dennis Kuipers (Ford) +2:47,3
09. Peter van Merksteijn jun. (Citroen) +3:00,4
10. Daniel Oliveira (Ford) +3:46,9