Ford überzeugt: Taktik war richtig

(Motorsport-Total.com) - Für das Ford-Werksteam ist der erste Tag der Rallye-Portugal perfekt gelaufen, auch wenn es nicht einfach war. Im Gegensatz zu Konkurrent Citroen hatten sich Petter Solberg und Jari-Matti Latvala nach dem Shakedown-Qualifying für Startpositionen weiter hinten im Feld entschieden. Das Duo fuhr fast 50 Minuten später los. Während Mikko Hirvonen die drei Nachtprüfungen bei weitestgehend trockenen Bedingungen absolvieren konnte, fiel im Verlaufe des Abends Regen. Die Taktik des Ford-Duos ist in der zweiten Sonderprüfung aufgegangen, doch dann wurden die Streckenbedingungen rutschig und knifflig.

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Jari-Matti Latvala hat nach vier Prüfungen die Führung in Portugal übernommen

Dennoch kamen Latvala und Solberg gut durch und gingen nach den ersten vier Sonderprüfungen der Rallye in Führung. Latvala liegt 2,6 Sekunden vor seinem Teamkollegen. Hirvonen hat als Dritter aber auch nur fünf Sekunden Rückstand. Unter dem Strich war es ein erfolgreicher Auftakt für Ford, denn Solberg konnte die ersten beiden Prüfungen gewinnen und Latvala die dritte. Die letzte Prüfung entschied Ott Tänak im Fiesta des M-Sport-Teams für sich. Konkurrent Citroen fiel in erster Linie durch den Ausfall von Weltmeister Sebastien Loeb auf. In der WM hat Ford gute Chancen, den verlorenen Boden aufzuholen.

"Wir hatten nicht erwartet, dass der Regen so stark sein würde", sagt Latvala. "Als es noch leicht regnete, war es kein Problem. Als es dann stärker wurde, wurden die Straßen sehr matschig. Die ersten vier Kilometer waren sehr rutschig und ich bin mehrmals von der Linie abgekommen", schildert der Finne die Bedingungen in der vierten Sonderprüfung. "Glücklicherweise war es später etwas trockener. Der Grip wurde besser, ich fand Vertrauen und griff an."

"Zunächst hatte ich mir Sorgen gemacht, dass viel Staub in der Luft hängen würde, aber die Organisatoren versprachen, dass es kein Problem sein würde. Sie hatten recht. Wir verbrachten viel Zeit damit, unsere Startpositionen zu analysieren. Es war die richtige Entscheidung, weiter hinten zu starten. Am Freitag muss ich ruhig und clever sein, weil immer noch 400 Kilometer und drei Tage zu absolvieren sind."

Auch Solberg hatte in SS4 mit der rutschigen Straße zu kämpfen. "Ich habe nur fünf Sekunden verloren, aber es war mit den harten Reifen im Matsch sehr rutschig. Viele Fahrer waren im Trockenen unterwegs. Es war Pech, dass der Regen genau dann fiel, als wir an der Reihe waren", sagt der Weltmeister von 2003. "Ich bin aber zuversichtlich, weil ich nicht ans Limit gegangen bin. Es war ein gutes, kontrolliertes Gefühl."

Wilson erleichtert

"Als ich von Sebastiens Crash hörte, ging ich es noch vorsichtiger an. Das nimmt etwas Druck vom Team. Ich wollte im Dunklen auch keine Risiken eingehen." Teamchef Malcom Wilson war nach dem schwierigen Tag "erleichtert." Er ist der Meinung, dass sich sein Team für die richtige Strategie entschieden hat. "Die Strategie hat funktioniert. Wir wussten immer, dass es eng werden würde, aber bis zur letzten Prüfung hat es wunderbar funktioniert."

"Ich bin überrascht, dass Sebastien so ein Fehler unterlief. Auf der einen Seite macht es das für uns einfacher, auf der anderen setzt uns das auch etwas unter Druck", sagt Wilson gegenüber 'WRC.com'. "Wir dürfen nicht vergessen, dass noch eine normale Ralle mit 400 Kilometern auf uns wartet. Im Prinzip starten wir am Freitag neu."

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Ex-Weltmeister Petter Solberg ging nach Loebs Crash keine großen Risiken ein Zoom

"Gut ist, dass am Freitag alle Spitzenfahrer zusammen liegen. Wir fahren hinter Mikko und können sein Tempo beobachten. Das macht es für uns einfacher. Wir wollen natürlich unsere Positionen behalten." Kann Latvala nach zwei Ausfällen und dem Sieg in Schweden nun auch in Portugal zuschlagen? "Er wird sicher nicht einfach zu schlagen sein", ist Wilson überzeugt.