• 23.08.2012 15:02

  • von Roman Wittemeier

Silverstone: Die Briten brennen auf das Heimspiel

Allan McNish erwartet viel Action beim WEC-Rennen in Silverstone - Martin Brundle voller Vorfreude: "Mein letztes Sportwagenrennen war dort vor 21 Jahren"

(Motorsport-Total.com) - Der Auftritt der neuen Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) in Silverstone soll ein voller Erfolg werden. Man will in Großbritannien an die Tradition der früheren 1.000-Kilometer-Rennen anknüpfen, die lange Zeit bei britischen Fans für Begeisterung sorgten. Die Motorsportfreunde auf der britischen Insel mögen den Prototypensport, jährlich pilgern Tausende zum Klassiker nach Le Mans. Auf diese Fanbasis will man aufbauen und neue Freunde gewinnen.

Titel-Bild zur News: Martin und Alex Brundle

Family Job: Martin und Alex Brundle wollen im Greaves-LMP2 auf das Podest Zoom

Um für den sechs Stunden langen Lauf am kommenden Wochenende in Silverstone zu werben, zeigten sich die britischen Toppiloten der Szene mitsamt einigen Autos Anfang der Woche in der Hauptstadt London. Mit ihrer Aktion am Fuße des berühmten "London Eye" wollten die Piloten deutlich machen, dass der Sportspaß in Großbritannien nach Abschluss der Olympischen Spiele noch lange nicht vorbei ist. Einige Fahrer nutzten die Gelegenheit für deutliche Ansagen.

"Für mich ist es toll, mal wieder nach Silverstone zu kommen. Vor allem jetzt, da wir die WEC-Tabelle anführen", so Audi-Werkspilot Allan McNish. "Wir wollen an die vergangenen Leistungen anknüpfen, aber es wird eng - nicht nur im internen Audi-Kampf, sondern auch gegen Toyota. Ich bin sicher, dass die nach dem Auftritt in Le Mans nun alles daran setzen, uns das Leben richtig schwer zu machen", meint der Schotte, der gemeinsam mit Tom Kristensen im R18-ultra fahren wird.

Brundle erinnert an Husarenritt von 1991

In weiteren LMP1-Fahrzeugen kommen weitere Briten zum Einsatz. Bei JRM greift Peter Dumbreck ins Lenkrad, bei Strakka sitzen Nick Leventis, Jonny Kane und Danny Watts im Honda-LMP1. "Das wird ein tolles Wochenende", verspricht Watts. Die Fans werden ihre Blicke jedoch auch in die LMP2-Klasse werfen. Bei Greaves wird Ex-Formel-1-Pilot Martin Brundle erneut gemeinsam mit seinem Sohn Alex im Nissan-Zytek agieren.

"Das wird ein Spaß", so Martin Brundle. "Vor 21 Jahren bin ich letztmals mit einem Sportwagen in Silverstone gefahren - damals sehr erfolgreich." Brundle konnte die legendären 1.000 Kilometer von Silverstone zwei Mal gewinnen. Damals jedoch, 1991, war es Platz drei, der den Briten begeisterte: "Das war mein bestes Sportwagenrennen überhaupt. Ich musste alleine fahren und schaffte es auf Platz drei, obwohl ich einige Minuten in der Box stand. Diese Leistung hat mir meinen Benetton-Deal für 1992 beschert."


Fotos: WEC in Silverstone, Pre-Events


Am kommenden Wochenende soll es nun Brundles Sohn Alex sein, der sich für höhere Aufgaben empfehlen könnte. "Die Aussichten sind gut", so der Youngster. "Aber wie mein alter Herr auch meint: Es wird ein anstrengendes und hartes Rennen in der LMP2. Ich liebe die Strecke. Kurven wie Copse, Maggotts oder Becketts gehören zu den schönsten Kurven der Welt. Hoffentlich holen wir mindestens einen Podestplatz, um richtig jubeln zu können."

Auf einen solchen Erfolg hofft auch Landsmann Darren Turner, der gemeinsam mit Stefan Mücke und Adrian Fernandes im Aston Martin Vantage sitzen wird. "Ich lebe nur zehn Minuten von Silverstone entfernt", so Turner. "Es gibt auf der Strecke viele tolle Kurven, außerdem ist die Fahrbahn fast überall sehr breit. Ich erwarte also, dass es viel Action und viele Überholmanöver geben wird." Allan McNish ergänzt: "In manchen Kurven musst du allen Mut zusammennehmen. Das wird klasse!"