• 17.08.2012 13:12

Audi will beim vierten Saisonlauf "weiße Weste" behalten

Beim WEC-Lauf in Silverstone startet das Le-Mans-Siegertrio Lotterer/Fässler/Treluyer im Hybrid-Audi - Kristensen/McNish sitzen im Leichtbau-Modell

(Motorsport-Total.com) - Audi startet mit dem Schwung von drei Siegen des R18 in die entscheidende Phase der WEC-Saison: In Silverstone wird am 26. August der vierte von acht Läufen zur Langstrecken-Weltmeisterschaft ausgetragen und die Sportwagen-Fans blicken voller Spannung auf die Britische Insel: Nachdem Audi vor zwei Monaten in Le Mans den insgesamt elften Sieg und den ersten eines Hybridfahrzeugs feierte, geht es am kommenden Wochenende um die nächsten Herausforderungen.

Titel-Bild zur News: Andre Lotterer, Benoit Treluyer, Marcel Fässler

Audi peilt nach den Siegen in Sebring, Spa und Le Mans einen weiteren an

Erstmals seit zwei Jahrzehnten schreibt der Automobilweltverband FIA in diesem Jahr für den Sportwagensektor einen Weltmeisterschaftstitel aus. Dieser Kampf geht nun in die entscheidende Phase. Innerhalb von nur neun Wochen startet die WEC in fünf Ländern auf drei Kontinenten, beginnend mit dem Sechs-Stunden-Rennen in Silverstone in Großbritannien.

Besondere Spannung herrscht gleich aus mehreren Gründen: So haben nicht weniger als drei verschiedene Fahrermannschaften von Audi die ersten drei Läufe gewonnen - und dies mit drei unterschiedlichen Versionen des R18. Zudem zeigte Herausforderer Toyota bei seiner Premiere in Le Mans eine bemerkenswerte Leistung. In der zweiten Saisonhälfte darf ein enges Duell erwartet werden.

Welches Audi-Konzept setzt sich in Silverstone durchß

Ein dritter spannender Aspekt, der den besonderen technologischen Reiz der LMP1-Boliden ausmacht: Es gilt als vollkommen offen, welches Konzept sich durchsetzt, da von Strecke zu Strecke neue Bedingungen für Hybridfahrzeuge gelten. Das liegt einerseits im individuellen Streckenverlauf begründet, zum anderen in der Definition der Sporthoheiten FIA und WEC: So sind für den 5,9 Kilometer langen Kurs in Silverstone lediglich vier Bremszonen vorgesehen, zwischen denen die beim Bremsen zurückgewonnene Energie wieder abgegeben werden darf.

Loic Duval, Romain Dumas

Kann es der R18 ultra in Silverstone mit dem R18 e-tron quattro aufnehmen? Zoom

Audi hat sich bereits zu Saisonbeginn entschlossen, die Läufe nach dem 24-Stunden-Rennen von Le Mans mit einem Hybridfahrzeug und einem konventionell angetriebenen Rennwagen zu bestreiten. Andre Lotterer/Marcel Fässler/Benoit Treluyer steuern nach ihrem zweiten Le-Mans-Sieg in Folge den Hybrid-Boliden R18 e-tron quattro mit der Startnummer 1.

Siegertrio aus Le Mans macht Jagd auf die Tabellenführer

"Wir kommen mit einem sehr positiven Gefühl nach Silverstone", sagt Lotterer nach der langen Pause im Anschluss an den Saisonhöhepunkt in Le Mans und fügt an: "Ich bin froh, dass es jetzt auch eine Weltmeisterschaft gibt. Das erhöht die Motivation nochmals. Als ich mit der Formel 3 in Silverstone fuhr, kannte ich die Strecke gut, doch inzwischen hat sie sich deutlich verändert. Also habe ich auf meinem Simulator meine Hausaufgaben gemacht. Ich hoffe, dass wir die Tabellenführung übernehmen können." Die amtierenden Le-Mans-Sieger liegen derzeit nur 6,5 Punkte hinter ihren Audi-Kollegen Tom Kristensen/Allan McNish zurück.

Genau wie Lotterer freut sich auch Fässler, weiterhin mit dem R18 e-tron quattro unterwegs zu sein und damit auf Titeljagd zu gehen: "Ich bin sehr dankbar, dass ich die ganze Meisterschaft bestreiten kann. Meine Teamkollegen und ich haben zum zweiten Mal Le Mans gewonnen. Nun folgt die nächste Herausforderung. Wir wollen in dieser neuen Meisterschaft um den Titel kämpfen, denn wir haben nur sechseinhalb Punkte Rückstand, aber es bleibt bei fünf Läufen noch ein weiter Weg."

Für Treluyer, den dritten Piloten im R18 mit der Startnummer 1, wird es am kommenden Wochenende der erste Start in Silverstone sein. "Ich freue mich über das Vertrauen, das man in uns setzt. Das Sieger-Trio von Le Mans darf für Audi die komplette WEC-Saison bis zum Finale bestreiten und um den Titel kämpfen", so der Franzose. "Die Saison wird spannend, denn es stehen noch fünf Rennen auf dem Programm. Ich kenne allerdings noch nicht alle Strecken, auf denen wir fahren. Auf meinem neuen Rennsimulator habe ich viele virtuelle Runden in Silverstone gedreht, um mich optimal vorzubereiten. Jetzt bin ich auf den echten Kurs gespannt."

McNish beim Heimspiel im R18 ultra

Tom Kristensen und Allan McNish, die als Duo starten, wechseln für Silverstone ins Cockpit des Audi R18 ultra, der die Startnummer 2 tragen wird. "Alle Batterien sind wieder aufgeladen. Nach Sebring, Spa und Le Mans führen wir die Tabelle an", hält Sebring-Sieger Kristensen erfreut fest und sagt: "Allan und ich teilen uns ab jetzt einen Audi R18 ultra. Der Kampf der Konzepte ist eine schöne Herausforderung. Es wird sicher spannend in Silverstone. Es wäre klasse, um den obersten Podestplatz kämpfen zu können."

Allan McNish

Allan McNish klettert in Silverstone zusammen mit Kristensen in den R18 ultra Zoom

Für McNish, der mit Audi in Silverstone bereits dreimal gewonnen hat, ist das vierte Saisonrennen ein Heimspiel. "Tom und ich führen die Fahrer-Weltmeisterschaft an. Bevor es nach Brasilien geht, wollen wir bei meinem Heimspiel die Tabellenführung konsolidieren. Silverstone ist ein sehr kniffliger Kurs. Man muss die schnellen Kurven beherrschen, darf aber auch in den langsamen Ecken keine Zeit verlieren. Dasselbe gilt für unsere Techniker", so der Schotte.

Audi-Bosse haben Toyota auf der Rechnung

"Das wird garantiert ein spannendes Rennen", sagt Ralf Jüttner, der Technische Direktor im Joest-Team. "Wir treten erneut mit zwei Konzepten an und es muss sich zeigen, welches in Silverstone das bessere ist. Toyota hat im Sommer in Le Mans zum ersten Mal seine Leistungsfähigkeit gezeigt und eine Distanz von sechs Stunden auch überdauert. Bisher hat Audi alle Rennen gewonnen, aber der Wettbewerbsdruck nimmt zu. Noch nicht einmal die Marken-Weltmeisterschaft ist entschieden. Und die Fahrer-Weltmeisterschaft ist weit offen. Unser Ziel ist es, beim letzten Europa-Rennen der Saison eine weiße Weste zu behalten."

Tom Kristensen, Rinaldo Capello, Allan McNish

In Le Mans hielt Toyota mit dem Hybrid bis zum Ausfall gut mit Audi mit Zoom

Audi-Motorsportchef Wolfgang Ullrich stimmt zu: "In Silverstone erwarte ich einen sehr engen Kampf mit Toyota. Wir haben die Rundenzeiten in Le Mans analysiert. Überträgt man dieses Wissen auf die spezifischen Anforderungen in Silverstone, dann müssen wir davon ausgehen, dass unser Gegner Toyota sicher auf hohem Niveau fahren wird. Entscheidend wird also sein, wer sechs Stunden lang die bessere Leistung abrufen kann und allen Problemen aus dem Weg geht." Gelingt es den Ingolstädtern, dann dürfte dem ersten Audi-Sieg in Silverstone seit 2008 wenig im Wege stehen.

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