• 28.03.2017 11:15

  • von Oliver Mueller

Rückholaktion perfekt: Nicolas Lapierre sitzt im dritten Toyota

In der Saison 2017 wird Toyota bei zwei Läufen der WEC einen dritten LMP1 einsetzen: Den fährt unter anderem Nicolas Lapierre

(Motorsport-Total.com) - Toyota will in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) in diesem Jahr nichts mehr dem Zufall überlassen und macht direkt Nägel mit Köpfen: Nachdem 2014 und 2016 der Sieg bei den 24 Stunden von Le Mans unglücklich durch die japanischen Lappen gegangen ist, wurde für 2017 ein dritter LMP1-Renner ins Programm integriert. So aufgestellt, soll beim Klassiker im Nordwesten Frankreichs endlich der große Triumph eingefahren werden.

Titel-Bild zur News: Nicolas Lapierre Toyota

Nicolas Lapierre trug schon 2012 bis 2014 den Toyota-Dress Zoom

Und auch bei der Besatzung des dritten TS050 macht Toyota keine Kompromisse. Denn mit Nicolas Lapierre wurde jener Fahrer ins Cockpit beordert, den man 2014 sozusagen von Hof gejagt hatte. Der Franzose brachte durch teilweise haarsträubende Aktionen seinen Arbeitgeber um so manchen Rennsieg. Jetzt genießt er also wieder das Vertrauen der Toyota-Führungsriege mit Sitz in Köln.

"Ich freue mich schon darauf, wieder einen LMP1-Rennwagen zu fahren, zumal sich die Autos doch erheblich entwickelt haben, seit ich zuletzt den TS040 Hybrid im Jahr 2014 gefahren bin", ist Lapierre überglücklich, erneut bedacht zu werden. In den vergangenen Saisons machte er durch starke Leistungen in der LMP2-Klasse wieder auf seine Qualitäten aufmerksam.

Neben Le Mans startet das Auto auch in Spa

Als Vorbereitung auf Le Mans wird der dritte Toyota auch beim 6-Stunden-Rennen auf der Ardennenachterbahn im belgischen Spa eingesetzt. "Spa steht gewissermaßen schon vor der Haustür, und ich konzentriere mich daher mit meiner Vorbereitung bereits auf die bevorstehende Saison", blickt der Franzose auf den zweiten WEC-Saisonlauf voraus.

Neben Lapierre kommt auch Yuji Kunimoto im dritten LMP zum Zuge. Der Toyota-Sprössling fuhr in den vergangenen Jahren im DTM-ähnlichen Lexus RC F in der japanischen Super-GT-Serie und holte darüber hinaus in der Super Formula 2016 den Meistertitel gegen starke Konkurrenten wie Andre Lotterer oder den aktuellen McLaren-Formel-1-Fahrer Stoffel Vandoorne. "Für mich wird ein Traum wahr. Ich hätte nie erwartet, dass ich eines Tages für ein Team wie Toyota in Le Mans antreten würde. Umso entschlossener bin ich, diese Chance optimal zu nutzen", kann er sein Glück kaum fassen.

Mit dem Einsatz von Kunimoto wurde nun also auch das Aufgebot der japanischen Fahrer im Toyota-Kader auf drei erhöht. Auch die ehemaligen Formel-1-Piloten Kamui Kobayashi und Kazuki Nakajima sitzen in jeweils einem TS050-Cockpit. Für Toyota ist es von extrem hoher Bedeutung, in jedem der drei Wagen einen einheimischen Piloten zu haben. Zumal beispielsweise auch der Antriebsstrang der LMP1-Hybrid-Boliden in Japan entwickelt und hergestellt wurde.

Stephane Sarrazin stand bereits seit der Verkündung der Le-Mans-Startliste Anfang Februar als Pilot des dritten Toyota fest. "Ich freue mich sehr, Yuji und Nicolas für die Läufe in Spa und Le Mans in unserem Fahrerkader willkommen zu heißen. Ich bin zuversichtlich, dass wir mit ihnen neben einem so erfahrenen Fahrer wie Stephane ein starkes Trio in der #9 am Start haben werden. Wir kennen Nicolas gut und sind stets in Kontakt geblieben. Er ist ein sehr schneller Fahrer, der weiß, worauf es in Le Mans ankommt", ergänzt Teampräsident Toshio Sato.