DPi: Mercedes-AMG sagt IMSA-Formel ab, kommt Honda?

Bei der Suche nach weiteren Herstellern für die DPi-Kategorie muss die IMSA ohne Mercedes-AMG planen - Ein vierter Hersteller soll aber bald kommen

(Motorsport-Total.com) - Die neue DPi-Formel debütierte bei den 24 Stunden von Daytona 2017 erfolgreich mit einem Sieg des Wayne-Taylor-Cadillacs. Sie entging so der einstigen Blamage der Daytona Prototypen, die bei ihrer Einführung im Jahre 2003 das Rennen an einen GT-Porsche verloren. Bemängelt wurde von Fans lediglich die Überlegenheit der Cadillacs. Nachdem noch bis nach Mitte des vergangenen Jahres unklar war, wer überhaupt DPi machen würde, präsentierte sich ein anständiges Prototypen-Feld in Daytona Beach.

Titel-Bild zur News: Gunnar Jeannette

Mercedes-AMG bleibt in der IMSA-Serie vorerst in der GTD-Kategorie Zoom

Mit sieben DPi (3x Cadillac und jeweils 2x Mazda und Nissan) und fünf LMP2-Boliden fand sich ein Dutzend Prototypen zum Start in die neue Ära zusammen. Eine ordentliche Zahl, die aber von den besten DP-Tagen noch weit entfernt ist, als über 20 Prototypen das Rennen in Angriff nahmen. Wie geht es also weiter mit der neuen Topklasse der US-Prototypen? Zahlreiche Hersteller waren mit einem DPi-Engagement in Verbindung gebracht worden, darunter Mercedes-AMG. Die Idee, den vorhandenen V8-Motor aus dem GT3-Fahrzeug in einen Prototyp zu verpflanzen, erschien verlockend.

Doch im Rahmen der 24 Stunden von Daytona schloss AMG-Chef Tobias Moers ein Engagement aus: "Es hat Interesse von möglichen Kunden gegeben, ein Programm mit unserem GT3-Motor zu starten, und natürlich sind die DPi ein Grund, warum man dieses Jahr in Daytona sein sollte. Aber es gibt keine Perspektive zu einem solchen Programm in der näheren Zukunft; wir werden uns auf unser GTD-Engagement in Nordamerika konzentrieren." Erstmals trat ein Mercedes AMG GT3 im Daytona-Nudeltopf an und kam auf Anhieb aufs Podium der GTD-Kategorie.

Die IMSA ist jedoch optimistisch, bald einen vierten Hersteller präsentieren zu können. Vizepräsident Simon Hodgson machte auf einer Pressekonferenz Andeutungen in diese Richtung. Als aussichtsreichster Kandidat gilt Honda. Ursprünglich hatte HPD der DPi-Kategorie abgesagt, weil man kein eigenes Chassis mehr zum Einsatz bringen durfte. Die DPi basieren auf dem LMP2-Reglement und in dieser Klasse sind nur mehr vier Chassiskonstrukteure erlaubt. Doch von der Honda-Performanceschmiede gab es Zeichen, die Entscheidung noch einmal zu überdenken.