Sprint-Cup-Chase 2016: NASCAR kündigt härtere Strafen an

Die NASCAR führt sogenannte belastete Ergebnisse ein, die Piloten im Chase nicht weiterbringen können - Strafe allerdings nur bei schweren Regelverstößen

(Motorsport-Total.com) - Im Sprint-Cup-Chase drohen den NASCAR-Piloten in diesem Jahr härtere Strafen. Das Reglement wurde am Mittwoch um sogenannte "encumbered finishes" - auf Deutsch ungefähr "belastete Zielankünfte" - erweitert. Dabei geht es um Ergebnisse, die zwar nicht gestrichen werden, im Chase allerdings keine Berücksichtigung finden. Damit möchte man verhindern, dass Teams trotz Regelverstößen im Chase weiterkommen oder am Ende sogar die Meisterschaft gewinnen.

Titel-Bild zur News: Denny Hamlin

Ein belasteter Sieg bringt den betroffenen Piloten im Chase nicht weiter Zoom

Worum geht es dabei genau? Sollte ein Auto nach einem Rennen durch die Laserinspektion fallen oder sollten drei oder mehr Radmuttern fehlen, bekommt der entsprechende Pilot ein "encumbered finish". Dabei handelt es sich nicht um eine Disqualifikation, und so dürfte ein Sieger seinen Sieg beispielsweise behalten. Allerdings würde das Ergebnis im Chase nicht berücksichtigt werden.

So würde ein belasteter Sieg nicht automatisch den Einzug in die nächste Runde bedeuten. Selbst ein Sieg in Homestead würde nicht zur Meisterschaft reichen, wenn es sich dabei um ein "encumbered finish" handelt. Die neuen Regeln treten mit dem diesjährigen Chase in Kraft und sollen 2017 direkt ab Saisonbeginn Anwendung finden. Ein belasteter Sieg würde dann beispielsweise nicht zur Teilnahme am Chase berechtigen.

Übrigens: Bisher hat in dieser Saison kein Team in einem so großen Umfang gegen die Regeln verstoßen, dass es sich ein "encumbered finish" eingehandelt hätte. Eine fehlende oder lockere Radmutter wird ab sofort mit einer Geldstrafe in Höhe von 10.000 US-Dollar sanktioniert. Zwei fehlende oder lockere Radmuttern kosten 20.000 US-Dollar, 15 Punkte und ziehen eine einwöchige Sperre des Crewchiefs nach sich.

Erst bei drei fehlenden oder lockeren Radmuttern ist das Ergebnis belastet. Außerdem wird der betreffende Crewchief für drei Rennen gesperrt, und eine Geldstrafe in Höhe von 65.000 US-Dollar wird fällig. Auch in der Xfinity- und der Camping-World-Trucks-Serie finden die neuen Regeln Anwendung, allerdings sind die Geld- und Punktestrafen dort geringer.


Fotostrecke: NASCAR: Das Chase-Feld 2016

Die jüngste Strafe im NASCAR-Sprint-Cup kassierte Martin Truex jun. (Furniture), nachdem sein Auto in Richmond durch die Inspektion fiel. Er verlor dadurch zwar zehn Meisterschaftspunkte, doch die Zähler wurden von seinem Konto vor dem Chase abgezogen. Er wird daher mit 2006 Punkten starten. Sein Crewchief Cole Pearn, der bereits auf Bewährung war, muss 15.000 US-Dollar zahlen.