NASCAR Richmond: Dritter Sieg für Hamlin in Chaos-Rennen

Denny Hamlin hat ein chaotisches Rennen mit Abbruch und 16 Gelbphasen in Richmond gewonnen - Chase-Feld nach hartem Kampf komplett

(Motorsport-Total.com) - Das Federated Auto Parts 400 auf dem Richmond Raceway war die letzte Gelegenheit für die Fahrer des NASCAR Sprint-Cup, sich einen Platz im Chase zu sichern. Das Kurzoval von Richmond wusste nicht zu enttäuschen: Aus einem Chaos-Rennen gesät mit 16 Gelbphasen, zahllosen Reifenschäden, Boxendurchfahrtsstrafen für zu schnelles Fahren in der Boxengasse und einer roten Flagge ging letztlich Denny Hamlin (Gibbs-Toyota) als Sieger hervor. Es war für ihn der erste Saisonsieg seit seinem Doppelschlag im Februar in Daytona und Atlanta. (Fotostrecke: Das Chase-Feld 2016)

Titel-Bild zur News: Denny Hamlin

Denny Hamlin ließ das Chaos nicht an sich herankommen und gewann souverän Zoom

Viel wichtiger war jedoch die Bestimmung der letzten vier Chase-Teilnehmer. Am Ende änderte sich trotz des Chaos nichts mehr im Vergleich zur Ausgangssituation: Chris Buescher (Front-Row-Ford) sicherte sich mit einem 24. Platz seine Position in den Top 30 der Meisterschaft und ist dabei. Über die Punkte kommen Chase Elliott (Hendrick-Chevrolet) nach Rang 19, Austin Dillon (Childress-Chevrolet) nach Platz 13 und Jamie McMurray (Ganassi-Chevrolet) nach Platz sieben weiter. Ryan Newmans (Childress-Chevrolet) Hoffnungen wurden durch einen Massencrash zerstört, den er mit ausgelöst hat.

Die Siegkandidaten hatten ihr Chase-Ticket längst gezogen. Kyle Larson (Ganassi-Chevrolet) holte vor Beginn der Playoffs seinen dritten Podiumsplatz in Folge. Er war in einem Green-White-Checkered-Finish ein Joker, denn er war in der letzten Gelbphase zum Boxenstopp gekommen. Binnen 1,5 Meilen pflügte er von Rang 13 bis auf Position zwei nach vorn. Für den Sieg reichte es aber um 0,609 Sekunden nicht, weil Denny Hamlin einfach zu stark war. "Das war ja wie im Videospiel im Rookie-Modus mit den frischen Reifen! Was für ein Spaß!", gab er noch ganz aufgepumpt zu Protokoll.

Truex jun. Fällt durch

Hamlin fuhr derweil auf alten Reifen seinen dritten Saisonsieg ein. "Mein Team hat mir ein fantastisches Auto gegeben", jubelt der Sieger des diesjährigen Daytona 500, der einen Kreis in der Qualifikationsphase geschlossen hat. "Sie haben es genau für das Ende des Rennens hinbekommen. Tolle Restarts. Endlich hat wieder alles zusammengepasst. Bislang waren wir bei 85 Prozent. Ich glaube nicht, dass man 100 je erreichen kann, aber 95 sollten möglich sein. Ich habe immer gesagt, dass wir auf 90 kommen, wenn wir dieses Rennen gewinnen. Tolle Teamleistung - wir haben jetzt alle Trümpfe auf unserer Seite."

Auf Rang drei kam Martin Truex jun. (Furniture-Row-Toyota), der mit 189 Führungsrunden in sieben Phasen das Rennen eigentlich dominiert hatte. Dass es wie so oft in der Saison trotzdem nicht zum Sieg gereicht hat, verdankt er einer Radarfalle in der Box, der reihenweise Fahrer zum Opfer fielen. Truex erwischte es unglücklicherweise erst kurz vor Ende, sodass er den Schaden nur noch zum Teil wiedergutmachen konnte - Platz drei für den zweimaligen Xfinity-Champion. Er wird im Chase aber voraussichtlich gleich einen Rückschlag wegstecken müssen, weil sein Auto durch die Lasermessung nach dem Rennen fiel. Die Strafe steht noch aus.

Massencrash sorgt für Rennunterbrechung

Zumindest das Blitzer-Schicksal teilte er sich an diesem Abend mit weiteren Fahrern: Brad Keselowski (Penske-Ford), Kevin Harvick (Stewart-Haas-Chevrolet) und Kasey Kahne (Hendrick-Chevrolet), die auf die Plätze vier bis sechs kamen, mussten ebenfalls Durchfahrtsstrafen absolvieren. Endlose Gelbphasen machten es möglich, dass sie ihren Zeitverlust wieder aufholten. Die Top 10 komplettierten hinter dem bereits erwähnten McMurray die Gebrüder Kurt (Stewart-Haas-Chevrolet) und Kyle Busch (Gibbs-Toyota) sowie Joey Logano (Penske-Ford).

Gelbphasen gab es reichlich (unter anderem kollidierte Chase Elliott mit seinem Teamkollegen Jeff Gordon), doch den Höhepunkt des Abends bildete ein Massenunfall mit acht Fahrzeugen, der die Chase-Chancen von Ryan Newman gänzlich und die von Chris Buescher beinahe zerstörte. Tony Stewart (Stewart-Haas-Chevrolet) und Newman schaukelten ihre Emotionen mit mehreren Berührungen hoch, bis sie endgültig kollidierten und reichlich Fahrzeuge mitnahmen. Newmans Chase-Hoffnungen waren damit endgültig zerstört, während Buescher nur mit einer kleinen Berührung irgendwie durch den Schlamassel kam.

Nach einem turbulenten Rennen steht damit das 16-köpfige Chase-Feld mit zwei Rookies. Die erste Eliminationsrunde führt über drei Rennen - das erste davon kommende Woche in Chicago.