All-Star Rennen: NASCAR testet neue Aerodynamik-Regeln

Beim All-Star Rennen in Charlotte wird NASCAR zahlreiche technische Änderungen prüfen, die für den Sprint Cup interessant wären: Griffigere Reifen, weniger Abtrieb

(Motorsport-Total.com) - Am kommenden Wochenende wird NASCAR mit dem All-Star Rennen in Charlotte nicht nur eine gute Show liefern wollen, sondern auch mehrere technische Änderungen testen. Beim Test unter Wettbewerbsbedingungen werden im Hinblick auf die NASCAR-Saison 2017 unter anderem neue Goodyear-Reifen und ein neues Aerodynamik-Paket getestet werden. Ziel ist, den Abtrieb zu reduzieren. Schließlich haben die Teams zwischenzeitlich verlorenen Anpressdruck wieder zurückgewonnen.

Titel-Bild zur News: Matt Kenseth, Kyle Larson, Chase Elliott

NASCAR will den Teams den zurückgeholten Abtrieb wieder klauen Zoom

Konkret wird es künftig verboten sein, an der Hinterachse positive oder negative Spureinstellungen zu verwenden. Die Räder müssen künftig genau in Fahrtrichtung weisen. Außerdem werden neue Regeln zur Bremskühlung in Kraft gesetzt. Diese Regel wird bereits 2016 für alle weiteren Rennen in Kraft treten. Findige Teams hatten elektrisch betriebene Ventilatoren im Kühlschacht verbaut, mit denen sie Abtrieb produziert haben. Das wird künftig nicht mehr erlaubt sein.

Die Hoffnung liegt darin, mehr Überholmanöver möglich zu machen. Dazu bringt Goodyear einen neuen Reifen, der mehr Grip liefern soll. Nur in Kombination der neuen aerodynamischen Regularien und der neuen Reifen kann er erwünschte Effekt erzielt werden, das Racing zu verbessern. "Es wird davon abhängen, ob wir Seite an Seite fahren können und ob die Reifen halten", sagt Carl Edwards über die Änderungen. Die neuen Reifen hatten Austin Dillon, Jamie McMurray, Brian Scott und Martin Truex jun. im März in Charlotte getestet.

Der frühere Crew Chief und heutige NASCAR-Rennkommentator Larry McReynolds sieht die Änderungen durchweg positiv: "Das war nötig, denn die Teams haben sich langsam den Abtrieb zurückgeholt, den ihnen NASCAR mit dem Low-Downforce-Paket diesen Jahr genommen hat. Mit diesen Änderungen beeinflussen sie die Aerodynamik, ohne dabei den Spoiler oder die Karosserie verändern zu müssen."

Die Modifikationen sind auch deshalb notwendig, weil einige Strecken (v.a. Pocono, Michigan und Kentucky) dank neuer Asphaltdecken mehr Grip liefern werden als in den vergangenen Jahren. "Kansas hat den meisten Grip von allen Strecken, auf denen wir in dieser Saison gefahren sind und es war nicht gerade das beste Rennen", sagt McReynolds. Er glaubt nicht, dass die Änderungen einen großen Effekt haben werden, bezeichnet sie aber als Schritt in die richtige Richtung.