• 02.07.2014 16:26

  • von Pete Fink

Halbzeit bei den IndyCars

Ab sofort geht es Schlag auf Schlag in einer IndyCar-Saison 2014, in der Überraschungen an der Tagesordnung zu sein scheinen - alles ist möglich

(Motorsport-Total.com) - Zehn Rennen, sieben unterschiedliche Sieger aus fünf verschiedenen Teams. Die IndyCar-Saison 2014 präsentierte sich in ihrer ersten Hälfte als äußerst abwechslungsreich. Auch in Sachen Qualifikation übrigens, denn es gab bisher sieben verschiedene Polesitter. Die große Besonderheit dabei: Kein einziges Rennen wurde aus der ersten Startreihe gewonnen. Ryan Hunter-Reay (Barber), Helio Castroneves (Detroit) und zuletzt Simon Pagenaud in Houston starteten jeweils als Dritte. Viermal kam der spätere Sieger sogar von Startplatz 16 oder noch schlechter.

Titel-Bild zur News: Carlos Huertas

Die bislang größte Überraschung: Carlos Huertas siegt in Houston Zoom

Anno 2014 herrscht eine extreme Ausgeglichenheit. Die Zeiten, in denen die großen Drei (Penske, Ganassi und Andretti) den Taktstock schwangen, sind ganz offensichtlich vorbei. Kein einziger Pilot im Feld konnte alle zehn Saisonrennen anführen und kein einziger Pilot kann zur Halbzeit von sich behaupten, jedes Rennen in der Führungsrunde beendet zu haben. Auch die Rookies trumpfen auf Anhieb auf: Alle vier (Jack Hawksworth, Michail Aljoschin, Carlos Huertas und Carlos Munoz) haben bereits eine Podiumsplatzierung.

Das hat sich herumgesprochen. "Es wird immer schwieriger, ein IndyCar-Rennen zu gewinnen, weil die Teams so gleichwertig, und die Piloten so stark wie noch nie zuvor sind", analysiert Indy-500-Sieger Hunter-Reay. "Es gibt keine Schwächen mehr und alle sind in der Lage, ganz vorne mitzufahren. Sei es auf einem Oval oder auf einer Rundstrecke." Hunter-Reay liegt als aktueller Gesamtdritter 41 Punkte hinter Will Power und hat auf dessen Penske-Teamkollegen Helio Castroneves zwei Zähler Rückstand.

Für Power war das abgelaufene Houston-Wochenende das erste Mal, dass er nicht in den Top 10 landen konnte. Castroneves verzeichnete am Sonntag seinen ersten Ausfall und ist der Meinung: "Will und ich werden beide bis zum Ende um den Titel mitfahren. Ich weiß, wie motiviert und fokussiert ich bin und es ist klar, dass auch bei Will dieses Feuer brennt." Aber Castroneves hat auch den dritten Penske-Piloten Juan Pablo Montoya auf der Rechnung, der sich hinter Simon Pagenaud mittlerweile auf Platz fünf der Gesamtwertung nach vorne geschlichen hat.


IndyCars in Houston

"Es gibt noch jede Menge Rennen, wo so vieles passieren kann", orakelt der "Spiderman". "Ich erwarte von Juan Pablo, dass er sich immer besser akklimatisieren wird. Auch andere werden auftrumpfen, was den Titelkampf sehr interessant machen wird." Vor allem eines ist in den kommenden Wochen gefordert: Kondition. Das gilt nicht nur für die Piloten, sondern auch für die Teams, denn in den kommenden acht Wochen geht es Schlag auf Schlag, bis Ende August in Fontana bereits die Titelentscheidung fallen wird.

Will Power

Will Power geht als Tabellenführer in Saisonhälfte zwei Zoom

Ende Juli (27.7.) und Mitte August (10.8.) sind ab sofort die einzigen beiden freien Wochenenden. Alleine zwischen Pocono (6. Juli) und Toronto (20. Juli) steigen vier IndyCar-Rennen, ab dem 17. August (Milwaukee) geht es dann im Wochen-Rhythmus endgültig um die Wurst. Wie in den Vorjahren fällt die Entscheidung auf dem riesigen Zwei-Meilen-Oval in Fontana, wo es - analog zu Pocono - noch einmal doppelte Punkte geben wird. Oder anders formuliert: Alles ist noch möglich.