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Chaos in Detroit: Rote Flagge

Das IndyCar-Rennen in Detroit befindet sich gegenwärtig unter Roter Flagge, nachdem der Belag des Stadtkurses an mehreren Stellen aufbrach

(Motorsport-Total.com) - Das mit Spannung erwartete Comeback der IndyCars in Detroit entwickelt sich zu einer Chaos-Veranstaltung. Erstmals seit der Saison 2008 gastierten die Boliden auf dem 3,33 Kilometer langen Stadtkurs auf der inmitten des Detroit River gelegenen Belle Isle, doch nach 45 Umläufen musste das Rennen mit der Roten Flagge gestoppt werden. Gegenwärtig harren die Piloten an den Boxen aus.

Titel-Bild zur News: Aufgebrochener Streckenbelag in Detorit

Der Streckenbelag im Belle-Isle-Park brach gleich an mehreren Stellen auf

Der Start des auf 90 Runden angesetzten sechsten Saisonlaufs verlief noch in geordneten Bahnen. Polesetter Scott Dixon (Ganassi-Honda) setzte sich vor Will Power (Penske-Chevrolet) in Führung und hielt die Spitze auch über die erste Runde der Boxenstopps hinweg. In Runde 45 und somit exakt bei Halbzeit der angedachten Renndistanz überschlugen sich die Ereignisse.

James Hinchcliffe (Andretti-Chevrolet) sorgte mit einem Abflug in die Reifenstapel von Kurve sechs für die erste Gelbphase. Anhand der wütenden Reaktion von "Hinch" wurde schnell deutlich, dass es nicht sein eigener Fehler war. Der Grund für den Ausrutscher war ein aus dem Belag herausgebrochenes Betonstück.

"So etwas habe ich noch nie erlebt", kommentierte der Kanadier. "Ich kam um die Ecke. Plötzlich sah ich, dass die Strecke aufgebrochen war. Ein Stück davon geriet unter mein Auto und ich konnte nicht mehr einlenken. Bereits in der Runde zuvor traf ich in Kurve neun ein Stück, das von Graham Rahal hochgeschleudert wurde. Es ist ein Witz."

James Hinchcliffe

Der Abflug von James Hinchcliffe war den Belag-Problemen geschuldet Zoom

Während IndyCar-Renndirektor Beaux Barfield die Fahrzeuge unter Roter Flagge in die Boxengasse zitierte, um sich selbst ein Bild der Situation zu machen, äußerten weitere Piloten ganz ähnliche Probleme wie Hinchcliffe. "Es gibt einige dieser Stellen rund um die Strecke. So etwas erwartet man natürlich nicht", so der zu diesem Zeitpunkt in Führung liegende Scott Dixon.

Tony Kanaan machte gute Miene zum bösen Spiel: "Der Beton entschied sich dafür, mich zu treffen. Ein Stück wurde von einem vorausfahrenden Auto hochgeschleudert und traf meinen Spiegel. In der nächsten Runde sah ich an dieser Stelle ein großes Loch im Belag."

Der frischgebackene dreifache Indy-500-Sieger Dario Franchitti brachte es auf den Punkt. "Wir haben die Strecke förmlich aufgesaugt. Das Griplevel war unglaublich hoch", so der Ganassi-Pilot, der in der Konstruktion des über reichlich Abtrieb verfügenden Dallara DW12 einen Mitverursacher der Probleme sieht.

Ob der Rennbetrieb in Detroit noch einmal aufgenommen werden kann, ist gegenwärtig unklar. Die Verantwortlichen bemühen sich um eine Reparatur der betroffenen Stellen. Diese wird sich aller Voraussicht nach einige Minuten bis einige Stunden hinziehen.


Fotos: IndyCars in Detroit