WSBK-Regeln: Drehzahllimit besorgt Honda nicht

Während Kawasaki und Ducati 2018 eingebremst werden, befürchtet Honda-Teamchef Ronald ten Kate keine Verluste - Jake Gagne statt Stefan Bradl?

(Motorsport-Total.com) - Die Verantwortlichen des Ten-Kate-Honda-Teams würden die Superbike-WM-Saison 2017 am liebsten sofort hinter sich lassen. Noch nie hatte die holländische Erfolgsmannschaft solche Probleme, die Fireblade auf Augenhöhe zur Konkurrenz zu bringen. In der Endabrechnung landete Honda auf dem letzten Platz, noch hinter MV Agusta. Im Winter soll aus dem Honda-Superbike endlich ein Motorrad gemacht werden, mit dem das Team von Ronald ten Kate an die alten Erfolge anknüpfen kann.

Titel-Bild zur News: Jake Gagne

2018: Die Maximal-Drehzahl der Honda Fireblade liegt bei 14.300 Umdrehungen Zoom

"Es war das schwierigste Jahr, an das ich mich erinnern kann. Sportlich lief es nicht so gut, wie wir uns erhofften, da die Maschinen so spät eintrafen. Wir versuchten, im Laufe der Saison aufzuholen, was natürlich extrem schwierig ist", blickt ten Kate im Gespräch mit 'WorldSBK.com' zurück. "Der Verlust von Nicky (Hayden) war der heftigste Rückschlag, den wir je erlebten. Das wirkte sich stark aus. Es war eine bittere Pille für das gesamte Team. Es hat uns stark zurückgeworfen und sich auf die Verbesserungen der Maschine ausgewirkt. Zudem verletzte sich auch noch Stefan (Bradl) im späteren Saisonverlauf."

Mit Leon Camier konnte Honda für 2018 den Wunschfahrer verpflichten. Der ehemalige MV-Agusta-Pilot zeigte in den vergangenen Jahren starke Leistungen und verspricht sich vom Wechsel zu Honda eine erfolgreiche Zukunft. Offen ist, wer neben dem Briten fahren wird. Die Anzeichen verdichten sich, dass Jake Gagne neben Camier fahren wird und nicht Stefan Bradl. Der Deutsche hatte nach den Enttäuschungen 2017 kaum Interesse, die Zusammenarbeit mit Honda fortzusetzen. Stattdessen wird er mit der Rolle des MotoGP-Testfahrers in Verbindung gebracht.

"Wir sind sehr konzentriert für 2018. Wir möchten, dass sich das Blatt wendet. Es gibt viele Dinge, die uns Mut machen. Wir denken, dass wir noch nicht einmal 50 Prozent des Potenzials der Maschine erreicht haben. Das Motorrad ist viel besser, als es momentan den Anschein erweckt", erklärt ten Kate und betont: "Wir möchten uns so schnell es geht an Leons Stil anpassen."

Jake Gagne, Davide Giugliano

Jake Gagne und Davide Giugliano hatten mit der unterlegenen Honda zu kämpfen Zoom

"Ich hoffe, dass wir eine solide Saison haben werden, was die Fahrer angeht", bemerkt der Holländer. Mit Blick auf die Änderungen für 2018 dürfte Honda zu den Herstellern zählen, die einen Sprung nach vorne machen. "Die neuen Regeln treffen uns nicht besonders stark. Das Drehzahllimit entspricht ziemlich genau dem, was wir aktuell verwenden. Die neuen Regeln werden die Meisterschaft aber als solches treffen. Das steht fest. Es ist notwendig. Die Meisterschaft braucht Änderungen", ist ten Kate überzeugt, der von der Kawasaki/Ducati-Dominanz gelangweilt ist.