Van der Mark über Guintoli 2016: "Dann muss er gehen"

Weltmeister Sylvain Guintoli ist bei Pata-Honda unzufrieden: Teamkollege Michael van der Mark rät zum Wechsel und spricht über seine eigene Saison

(Motorsport-Total.com) - Das Pata-Honda-Team zählt in der laufenden Saison bisher zu den Enttäuschungen. Weltmeister Sylvain Guintoli gelang nach dem Wechsel von Aprilia zu Honda kein Podium. Supersport-Champion Michael van der Mark fuhr vor den heimischen Fans in Assen zwei Mal in die Top 3, doch in der Fahrerwertung ist der talentierte Holländer nur Achter. Die Ergebnisse, die Jonathan Rea mit der Fireblade einfahren konnte, liegen momentan in weiter Ferne.

Titel-Bild zur News: Michael van der Mark, Sylvain Guintoli

Sylvain Guintoli und Michael van der Mark kämpfen mit stumpfen Waffen Zoom

Momentan rätselt man im Fahrerlager, ob Guintoli dem Team auch 2016 treu bleibt. Es ist unwahrscheinlich, dass Pata-Honda die in die Jahre gekommene Fireblade konkurrenzfähiger machen kann. Von HRC erhält die Mannschaft um Ronald ten Kate kaum Unterstützung, ein neues Honda-Superbike ist nicht in Sicht - schlechte Voraussetzungen um gegen die Werksteams von Kawasaki und Ducati zu bestehen.

Ist ein Weggang von Guintoli die logische Folge? "Wenn er nicht zufrieden ist, dann muss er gehen. Wenn er eine bessere Herausforderung findet, dann muss er gehen. Ich würde das auch tun", wird Teamkollege van der Mark von 'WorldSBK.com' zitiert. "Ich denke, wenn Sylvain eine gute Alternative hat, dann sollte er sie nutzen. Ich bin gern sein Teamkollege, doch unterm Strich fahren wir für uns."


Fotos: Superbike-WM in Misano


"Wir haben sehr unterschiedliche Fahrstile, konnten aber die guten Dinge voneinander lernen. Es ist gut, wenn man einen Fahrer im Team hat, der einen anderen Fahrstil hat", bemerkt van der Mark, der mit seiner Saison nicht komplett zufrieden ist. "Es gab Höhen und Tiefen. Jedes Wochenende ist anders. Ich habe viele Punkte gesammelt, kam aber bei zu wenig Rennen ins Ziel, um ehrlich zu sein."

Michael van der Mark, Sylvain Guintoli

Guintoli ist in den Rennen konstanter, van der Mark in den Trainings schneller Zoom

Immerhin gelang es van der Mark, seinen deutlich erfahreneren Teamkollegen bei fünf von acht Rennwochenenden im Qualifying zu schlagen. In den Rennen gelang es van der Mark meist, schneller als Guintoli zu fahren. Doch im Ziel hat der Routinier oft die Nase vorn. "Es ist hauptsächlich auf technische Probleme zurückzuführen. Ich stürzte zwei Mal, genau wie er. Sylvain und ich haben komplett unterschiedliche Fahrstile, fahren aber die gleichen Rundenzeiten", so van der Mark.

Mitte Juli geht es in Laguna Seca weiter, auf einem Kurs, den der Holländer nicht kennt. "Ich war noch nie in den USA. Es wird mein erstes Mal sein und ich freue mich sehr darauf. Ich habe die Rennen dort in den vergangenen Jahren verfolgt. Johnny (Rea; Anm. d. Red.) war vor zwei Jahren verletzt und ich wollte einspringen, doch das Team stimmte nicht zu. Ich hatte damals verrückte Ideen. Ronald meinte, 'deine Zeit wird kommen' und behielt Recht", berichtet der Honda-Pilot.