Sicherheit in Most: Laut Danilo Petrucci ist der Kurs für die WSBK "am Limit"
Trotz weiterer Verbesserungen am Autodrom Most gibt es laut den WSBK-Piloten kritische Stellen, in denen die Auslaufzonen zu klein sind
(Motorsport-Total.com) - Die Superbike-WM gastiert in diesem Jahr zum dritten Mal im Autodrom Most. Seit dem WSBK-Debüt in der Saison 2021 wurden zahlreiche Verbesserungen vorgenommen, um die Sicherheit zu erhöhen. Doch an einigen Stellen gibt es auch in diesem Jahr zu kleine Auslaufzonen. Vor allem Kurve 13 bereitet den Fahrern einige Sorgen.
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Danilo Petrucci mag das Layout, sorgt sich aber vor allem in Kurve 13 um die Sicherheit Zoom
"Kurve 13 ist eine Kurve, die man im dritten Gang durchfährt. An dieser Stelle gibt es nicht viel Auslauf. An dieser Stelle ist der Kurs ziemlich gefährlich", kommentiert Ex-MotoGP-Pilot Danilo Petrucci. Doch eine Vergrößerung der Auslaufzone ist praktisch unmöglich, weil sich hinter der Streckenbegrenzung ein Abhang befindet.
Ein weiteres Problem sind die Rettungswege, die nicht durchführend sind. BMW-Werkspilot Michael van der Mark verpasste nach seinem Sturz den Rest der Session, weil sein Motorrad nicht an die Box zurückgebracht werden konnte.
Danilo Petrucci lobt den Grip, hat aber kein gutes Gefühl für das Limit
Laut Danilo Petrucci verfügt der Belag im Autodrom Most über sehr viel Haftung, doch das Gefühl ist ungewohnt. "Der Asphalt ist seltsam", bemerkt Petrucci und begründet: "Er hat viel Grip, doch die Haftung reißt andererseits auch sehr schnell und ohne Vorwarnung ab."
"Zudem ist der Kurs ziemlich wellig, was für mich aber okay ist. Der Kurs ist am Limit, was die Dimensionen angeht, wenn man mit einem Superbike hier fährt", warnt Petrucci, der das Fahren auf der anspruchsvollen Piste dennoch genießt. Als Dritter war der Italiener am Freitag bester Ducati-Pilot.
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Das Autodrom Most ist seit der Saison 2021 ein Teil des WSBK-Kalenders Zoom
"Die Strecke erinnert mich an die MotoAmerica", so "Petrux". "Es fühlt sich wie eine ziemlich alte Strecke an, doch wir fahren hier mit aktuellen Motorrädern. Der Kurs ist sehr schmal und es ist schwierig, hier zu überholen."
Was Philipp Öttl und Dominique Aegerter zur Sicherheit sagen
In den zurückliegenden Jahren wurde in Most immer wieder über die Sicherheit gesprochen. Es war sogar vorstellbar, dass sich die Fahrer bei Regen verbünden, nicht zu fahren. Das FT1 am Freitagmorgen fand bei abtrocknenden Bedingungen statt. Nur wenige Fahrer gingen auf die Strecke.
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Philipp Öttl fuhr im nassen FT1 als einer der ersten Fahrer auf die Strecke Zoom
Bereits am Donnerstag äußerte sich Philipp Öttl (GoEleven-Ducati) kritisch, was die Sicherheit bei nassen Bedingungen angeht. "Ich denke nicht, dass der Kurs im Nassen besonders sicher ist", bemerkt der Deutsche gegenüber 'Motorsport-Total.com'.
Einen Fahrerstreik stuft Öttl aber als unwahrscheinlich ein: "Ich gehe nicht davon aus, dass sich alle Fahrer einig sind und bei Regen nicht fahren. Schwer zu sagen, was ich dann machen würde. Ich befinde mich nicht in der Position, zu sagen, dass ich nicht fahre."
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Dominique Aegerter mag den Charakter des Autodrom Most Zoom
Dominique Aegerter ist ebenfalls hin- und hergerissen, was das Autodrom Most angeht. "Die Verantwortlichen der Serie leisten gute Arbeit, um sicherzustellen, dass wir sicher unterwegs sind. Es wurden einige Passagen geändert, um die Sicherheit zu verbessern", erkennt der Schweizer.
"Es ist eine geile Strecke, aber es gibt natürlich sicherere Strecken", bemerkt Aegerter. "Es ist eine Oldschool-Strecke, die nicht so breit ist. Ich mag das eigentlich, hoffe aber, dass wir die Rennen im Trockenen fahren können."
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