MV Agusta: Castiglioni will am Werksteam festhalten

Geschäftsführer Giovanni Castiglioni spricht über das Superbike-Engagement der Italiener und erklärt, warum Leon Camier in der neuen Saison auf der F4 sitzt

(Motorsport-Total.com) - In der vergangenen Saison bereicherte MV Agusta das Superbike-Feld mit der bildhübschen F4. Während die Supersport-Maschine F3 einige Erfolge feierte, fuhr Claudio Corti mit dem Superbike meist hinterher. Während der Saison musste MV Agusta spontan ein eigenes Team formen, da der Yakhnich-Crew die finanziellen Mittel ausgingen. Mittlerweile ist MV-Agusta-Chef Giovanni Castiglioni überzeugt, dass es gar keine andere Option als einen Werkseinsatz gibt.

Titel-Bild zur News: Claudio Corti

MV Agusta schickt seit Mitte 2014 ein Werksteam an den Start Zoom

"Es ergibt keinen Sinn, ein externes Team ins Rennen zu schicken, wenn man ein Hersteller ist, für den der Rennsport zur Strategie gehört. Wenn man gewinnen möchte, dann muss man es allein bewältigen", stellt Castiglioni im Gespräch mit dem 'Racer' klar. "Die Kompetenz eines Herstellers ist immer größer als die eines Teams. Wir haben die besten Leute, um die Aufgabe zu meistern."

"Wenn man bereits ein Produkt hat, das für den Rennsport entwickelt wurde und bereits zehn Jahre im Einsatz ist, dann kann ein privates Team damit Siege erzielen. Das war in der Superbike-WM bereits der Fall. Doch wenn man ein Projekt bei Null beginnt, dann muss man intern entwickeln", erklärt der MV-Boss. "Wir werden weiterhin am eigenen Team festhalten und es mit neuen Leuten weiter kräftigen."

Mit Leon Camier sitzt ein erfahrener Pilot auf der F4. Der Brite sprang in der vergangenen Saison bereits als Ersatz für Corti ein und überzeugte. "Ich habe mit vielen anderen Fahrern gesprochen, doch ich denke, Leon ist ein cooler Typ. Er ist sehr schnell und gelassen - das sind gute Eigenschaften für einen Fahrer, der bei der Entwicklung helfen soll", schildert Castiglioni, der in der Zukunft ein Zweimann-Team an den Start schicken möchte. "Leon hat ein gutes Verhältnis zu Jules Cluzel. In der Zukunft könnten beide auf unseren Superbikes sitzen." Bei Crescent-Suzuki waren Camier und Cluzel bereits Teamkollegen. 2014 gewann Cluzel mit der F3 in der Supersport-WM und wurde Vizeweltmeister.