Melandri: Seit Sepang wieder der Alte?

Zwei Siege und zwei Podestplätze bei den vergangenen vier Rennen: Änderungen an der Aprilia RSV4 bringen Marco Melandris zurück an die Spitze

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Wechsel zu Aprilia ging Marco Melandri als einer der WM-Favoriten in die Superbike-WM-Saison 2014. Doch dieser Rolle wurde der Italiener nicht richtig gerecht. Zu Saisonbeginn fuhr der ehemalige BMW-Pilot meist im Mittelfeld, konnte nur selten an der Spitze Impulse setzen und kam in der Regel hinter Teamkollege Sylvain Guintoli ins Ziel. In Italien wurde die Kritik an Melandri immer lauter. Doch beim Rennwochenende in Sepang platzte der Knoten.

Titel-Bild zur News: Marco Melandri

Marco Melandri kommt mit seiner Aprilia RSV4 immer besser zurecht Zoom

"In Malaysia machten wir in der Nacht vom Samstag zum Sonntag eine umfassende Änderung am Setup der Maschine. Davon profitierte ich sehr", wird Melandri von 'Crash.net' zitiert. Durch die Modifikationen an der sensiblen RSV4 war Melandri wieder siegfähig und holte in Malaysia 50 Punkte. Und auch in Misano war der Aprilia-Pilot konkurrenzfähig. Beim Heimspiel stand der ehemalige MotoGP-Pilot zwei Mal auf dem Podium.

"Vorher war das Motorrad auf den Geraden sehr unruhig. Ich fühlte mich wie ein Passagier. Nun habe ich das Gefühl, die Kontrolle zu haben", freut sich Melandri, der das Setup von Sepang nur noch minimal verfeinert hat: "Nach Malaysia änderten wir das Motorrad kaum. In Misano funktionierte die Maschine gut. Ich denke, wir haben nun ein Basis-Setup gefunden. Nun müssen wir uns weiter steigern und den Rückstand auf Kawasaki verringern."

Auf WM-Leader Tom Sykes hat Melandri bereits 72 Punkte Rückstand. Teamkollege Guintoli liegt als WM-Zweiter momentan 33 Punkte vor Melandri. Bei 50 Punkten pro Rennwochenende und noch sechs auszutragenden Veranstaltungen ist alles offen. Im Kampf mit den Kawasaki-Piloten konnte Melandri erkennen, dass Sykes und Loris Baz ganz andere Linien fahren. Die ZX-10R-Piloten fahren rundere Linien, Melandri setzt auf den MotoGP-Stil und fährt V-förmige Linien.

"Ich mag es, sehr enge Linien zu fahren. Wenn ich die Linien der Kawasaki-Piloten kopiere, mangelt es an Traktion. Ich muss das Motorrad sehr zeitig aufrichten", schildert der WM-Fünfte. "Ich fühle mich jetzt beim Fahren wohl. Das Layout kam Kawasaki in Misano entgegen. In Malaysia hatten wir Vorteile. Mal schauen, wie es in Portimao ist. Es ist ein Kurs, der gut zu meinem Fahrstil passt. Wir können mit einem guten Gefühl dorthin reisen."