Davies verzichtet auf Fitnesscoach

Der ParkinGO-Pilot erklärt, warum er sich auch alleine fit halten kann, wovor er Angst hat und welche Vor- und Nachteile ein Ein-Mann-Team hat

(Motorsport-Total.com) - Nach einem schwierigen Saisonstart und den Verletzungspech von Phillip Island und Imola zeigte die Formkurve von Aprilia-Pilot Chaz Davies zuletzt steil nach oben. Der Brite scheint seit dem USA-Rennen endgültig in der Superbike-WM angekommen zu sein. Das Vertrauen zu seiner Aprilia RSV4 hat sich deutlich verbessert und auch die Beeinträchtigungen durch die Stürze sind weniger stark als bei den ersten Wochenenden.

Titel-Bild zur News: Chaz Davies

Das ParkinGO-Team geht in diesem Jahr nur mit Chaz Davies an den Start

Die größte Angst von Davies ist es, die eigenen Ziele nicht zu erreichen. "Hinter den Erwartungen zurück zu bleiben, ist meine größte Angst", wird er von der Zeitschrift 'Fastbike' zitiert. Seit dem Gewinn der Supersport-WM 2011 ist er aber deutlich entspannter. "Bevor ich letztes Jahr den Titel gewann, hatte ich immer das Gefühl, nichts Konkretes geschafft zu haben, aber jetzt geht es mir besser. Kann man vor so was Angst haben? Ich glaube schon, ja."

Bei ParkinGO ist Davies der einzige Pilot im Team. Das kann Fluch und Segen zugleich sein. "Es hat Vor- und Nachteile. Einerseits genieße ich natürlich die volle Konzentration des Teams auf meine Person, aber andererseits fehlt mir der heimliche Wettbewerb mit dem Mann in der anderen Ecke der Box", gibt er ehrlich zu.

Für bestmögliche Ergebnisse auf der Piste trainiert der Aprilia-Pilot wie die meisten seiner Kollegen auch abseits der Rennstrecken hart. Speziellen Trainingsplänen oder professionellen Fitnesstrainern steht er aber kritisch gegenüber. "Ich denke mir alles selber aus. Aus Erfahrung weiß ich, was ich tun muss und wann ich es übertreibe. Wenn ich mich müde fühle, schalte ich ein paar Tage lang zurück. Ich bin gerne draußen, fahre Rad, jogge, laufe durch die Wälder. Ich bin nicht gerne lang im Fitnessstudio."

Am Rennwochenende agiert Davies mittlerweile entspannter als zu seiner Anfangszeit, in der er einigen Ritualen nachging. "Ich richte mich gerne nach einem festen Zeitplan während des Rennwochenendes, aber ich raste auch nicht aus, wenn irgendetwas nicht wie gewohnt läuft. Früher pflegt ich am Renntag so kleine Marotten, wie zum Beispiel eine bestimmte Zeit lang Zähneputzen und so was, aber das mache ich heute nicht mehr", berichtet der Superbiker.