Barrier: "Kawasaki-Elektronik viel besser als die der BMW"

Kawasaki-Neuzugang Sylvain Barrier spricht über sein neues Arbeitsgerät und erklärt, welche Nachteile er gegenüber den Werkspiloten haben wird

(Motorsport-Total.com) - Mit dem Wechsel zu Pedercini-Kawasaki erhält Sylvain Barrier 2016 eine neue Chance. Nach der Trennung von BMW erlebte der Franzose eine schwierige Saison. Für das neue Jahr ist Barrier aber sehr optimistisch. Kawasaki stellte 2015 den Weltmeister. Die ZX-10R wurde für 2016 überarbeitet und dürfte erneut das Motorrad sein, das es zu schlagen gilt. Doch wie konkurrenzfähig ist die privat eingesetzte Kawasaki des Pedercini-Teams?

Titel-Bild zur News: Sylvain Barrier, David Salom

In der Saison 2014 kämpften David Salom (44) und Sylvain Barrier um den Evo-Titel Zoom

"Ich hatte nicht viele Optionen, vielleicht zwei oder drei. Ich kenne Lucio Pedercini seit acht Jahren und wir hatten immer ein gutes Verhältnis, obwohl wir viele Jahre lang Gegner waren", bemerkt Barrier gegenüber 'WorldSBK.com' und spricht über das Paket für 2016: "Das Motorrad und das Team sind konkurrenzfähig. Wenn wir gute Ergebnisse holen, dann werden wir von Kawasaki zusätzliche Unterstützung erhalten. Das ist ein wichtiger Punkt", betont der ehemalige Superstock-Champion.

"Noch wichtiger ist, dass ich bei jedem Rennwochenende zwei Stunden mit Tom Sykes' oder Jonathan Reas Crewchief verbringen werde, je nachdem ob mein Fahrstil eher dem von Tom oder Jonathen entspricht", schildert Barrier, der sich auf die Zusammenarbeit mit Marcel Duinker (Crewchief von Sykes) und Pere Riba (Crewchief von Rea) freut. "Es ist eine neue Chance. Ich kann erneut zeigen, wozu ich fähig bin."

Sylvain Barrier

Sylvain Barrier: "Elektronik der Kawasaki ist viel besser als das, was ich hatte" Zoom

"Kommende Woche werde ich in Spanien testen. Zudem war ich bereits mit Michelin in Sepang, um deren MotoGP-Reifen zu testen. Ich arbeite alle zwei bis drei Monate mit ihnen. Nach meiner Operation habe ich den Rhythmus nicht verloren", berichtet Barrier, der in den vergangenen Jahren einige Verletzungspausen einschieben musste. "Meine Schulter verursacht keine allzu großen Schmerzen. Nach einem langen Tag spüre ich Schmerzen, doch beim Fahrern fehlt mir nicht die Kraft und meine Rundenzeiten sind konstant", so der Franzose.

Die Kawasaki ZX-10R ist für Barrier Neuland. "Ich fuhr noch nie mit der Kawasaki. Doch ich kann mich gut erinnern, als ich gegen sie gefahren bin", schildert er und erinnert sich an die Zweikämpfe mit Jeremy Guarnoni in der Superstock-WM und mit David Salom in der Superbike-WM. Sowohl in der Superstock-WM als auch in der Superbike-WM saß Barrier damals auf der BMW S1000RR.


Fotos: Superbike-WM-Test in Aragon


"Ich weiß, dass die Elektronik der Kawasaki viel besser war als das, was ich hatte. Ich hatte den Eindruck, dass die Kawasaki ein Motorrad ist, das man schnell von einer Strecke an die nächste anpassen kann. Es ist ein sehr ausgeglichenes Motorrad", analysiert der ehemalige BMW-Pilot und stellt der Kawasaki ZX-10R ein gutes Zeugnis aus: "Vermutlich ist sie nicht immer das beste Motorrad, doch immer nah an der Spitze dran."

Pedercini wird 2016 von Kawsaki keine Werksmotoren erhalten. "Der Unterschied zu den Motoren, die Rea und Sykes verwenden, sollte bei fünf bis sieben PS liegen", bemerkt Barrier. "Wir verwenden die gleiche Elektronik, doch bei den Mappings werden wir immer zwei Schritte zurück sein. Es wird von unseren Ergebnissen abhängen. Wenn wir in die Top 6 fahren, dann werden wir ein paar Updates erhalten. Das Chassis und die Bremsen sind identisch, doch wir arbeiten bei den Federelementen eng mit Showa zusammen", berichtet der Kawasaki-Pilot.