Ralph-Gerald Schlüter rudert zurück: Rücktritt doch persönlich motiviert

Ex-VLN-Chef Ralph-Gerald Schlüter zieht Aussagen nach seinem Ausscheiden aus der VLN zurück - Offenbar macht er das aber nicht ganz freiwillig

(Motorsport-Total.com) - In einer Pressemitteilung distanziert sich der ehemalige Geschäftsführer der VLN Sport GmbH & Co. KG, Ralph-Gerald Schlüter, von Aussagen aus dem vergangenen November. Schlüter teilt mit, dass er von Darstellungen in einer Pressemitteilung vom 25. November 2022 Abstand nehme, an der auch Michael Bork, Volker Strycek und Frank Taller beteiligt waren.

Titel-Bild zur News: Ralph-Gerald Schlüter

Ralph-Gerald Schlüter zieht Aussagen zum Grund seines Ausscheidens zurück Zoom

In dieser Pressemitteilung habe er "als Grund für mein Ausscheiden aus der VLN Sport GmbH & Co. KG die Umgangsformen innerhalb der VLN Sport GmbH & Co. KG, das Miteinander zwischen Gesellschaftern und handelnden Personen" genannt. "Dies entspricht nicht der Wahrheit."

"Vielmehr waren die Gründe für mein Ausscheiden als Geschäftsführer der VLN Sport GmbH & Co. KG persönlicher Natur. Mein Ziel war es damals, mich mehr meiner Familie zu widmen."

Damit schwenkt Schlüter wieder auf die offizielle Linie ein. In der ursprünglichen Pressemitteilung der VLN vom 16. November 2022 hieß es, Schlüter habe "aus familiären Gründen um die Entbindung von seinen Aufgaben gebeten". Mit seinem Rücktritt ist er einer Abberufung durch die Gesellschafter zuvorgekommen.

Neun Tage später folgte eine Pressemitteilung der Geschäftsführung Schlüter, Bork, Taller und Strycek, die ein anderes Bild zeichnete. Demnach seien einzelne Gesellschafter bewusst ausgegrenzt worden.

Von diesen Passagen distanziert er sich nun ebenfalls: "Bei Besprechungen und Zusammenkünften wurden einzelne Gesellschafter bewusst ausgegrenzt. Es wurde über Monate verdeckt im Hintergrund übereinander, anstatt offen miteinander kommuniziert. Insgeheim wurden Personen angesprochen, die Aufgaben handelnder Personen der NLS übernehmen sollten."

Statement auf Druck der VLN

Ganz freiwillig rudert Schlüter allerdings nicht zurück. Nach Informationen von Motorsport-Total.com hat die VLN auf einem Widerruf der Aussagen bestanden, sonst hätte es rechtliche Konsequenzen geben können. Damit gibt es auch einen peripheren Bezug zum aktuellen Machtkampf, denn in diesem stehen sich VLN und Schlüter als Kontrahenten gegenüber.

Gemeinsam mit Peter Bonk, der 2022 noch einen Gesellschafter der VLN vertrat, ist Schlüter auf die Seite der Nürburgring Endurance Series (NES) gewechselt, die mit dem Segen des Nürburgring-Eigentümers NR Holding vom AvD 2024 die Nürburgring-Langstrecken-Serie (NLS) ersetzen soll.

Die von der VLN veranstaltete NLS will aber weiterhin auf der Nürburgring-Nordschleife aktiv bleiben und wehrt sich derzeit vor Gericht gegen den Nürburgring, der ihr für 2024 keine Termine geben will.


Fotostrecke: Streit um Langstreckensport am Nürburgring: Die Gemengelage erklärt

Mit Spannung werden die 12 Stunden vom Nürburgring erwartet, die als symbolische Deadline gelten, bis zu der eine gemeinsame Lösung von VLN und NES noch möglich ist. Wahrscheinlicher ist diese mit dem jüngsten Rückzieher Schlüters allerdings nicht geworden.

Auch von der NES erwarten die Teilnehmer ein Konzept, sollte sie ihre Langstreckenserie auf eigene Faust durchziehen. Bislang gibt es außer Beteuerungen und Absichten wenig Konkretes. Viele Fragen sind noch offen.

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