• 24.11.2012 08:38

Wehrlein: "Ich wäre gern noch ein Rennen gefahren"

Der Deutsche Pascal Wehrlein über seine tolle Leistung beim Macao-Grand-Prix, die Begegnung mit dem Tod und den nächsten Karriereschritt

(Motorsport-Total.com) - Als Rookie auf Position vier, schnellster Mann im Rennen, eine souveräne, fehlerfreie Vorstellung auf dem wohl schwierigsten Kurs seiner noch Laufbahn: Der 18-jährige Pascal Wehrlein (Mücke) sorgte beim Formel-3-Klassiker von Macao für gewaltiges Aufsehen.

Titel-Bild zur News: Pascal Wehrlein

Pascal Wehrlein fand sich auf dem Guia Circuit von Macao gleich prima zurecht Zoom

"Mit Platz vier kann ich zufrieden sein. Ich hatte im Training natürlich Nachteile gegen die erfahrenen Piloten, die dort schön öfters am Start waren. Noch dazu war sehr wenig Zeit, die Strecke kennenzulernen, weil das Training oft durch Rotphasen unterbrochen wurde. Aber ich habe mich trotzdem sofort gut zurechtgefunden", meint Wehrlein.

"Das Qualifying war okay, im Qualifikationsrennen habe ich mich mit Platz sieben begnügt. Ich hatte mir in der zweiten Runde einen Bremsplatten eingehandelt und ging daher nicht das allerletzte Risiko ein. Da bin ich nur schön hinterhergefahren", sagt Wehrlein, der dann im Hauptrennen zur Höchstform auflief: Dank eines sehr guten Starts machte er gleich zwei Positionen gut, ehe er sich im Windschatten an Formel-3-Euroserie-Champion Daniel Juncadella heransaugte, der wenig später verunfallte und ausschied.

"Leider hat mich dann die Safety-Car-Phase eingebremst", meint Wehrlein. "Ich habe gepusht, um an Alex Lynn vorbeizukommen, aber er hat den Windschatten von Felix Rosenqvist clever genutzt. Und ich musste dann Tempo rausnehmen, um die Reifen zu schonen. In den letzten drei Runden gelang mir eine Bestzeit nach der anderen. Auf der schnellsten Runde kamen dann wieder gelbe Flaggen, sonst hätte ich auch das Podium noch geschafft", sagt der junge Deutsche.

"Theoretisch war ich der schnellste Mann im Rennen und hatte drei, vier Zehntel Vorsprung. Macao hat mich jedenfalls wieder ein Stück weiter gebracht. Ich hätte sehr gern noch ein Rennen gefahren. Da wäre ich wahrscheinlich schwer zu schlagen gewesen", erklärt Wehrlein. Dass er in Macao mit großem Abstand bester Deutscher war, ist für den Mücke-Piloten kein Kriterium. "Da schaue ich nicht mehr drauf. Ich orientiere mich nur an der Spitze - egal, welche Nationalität."

Die beiden tödlichen Unfälle am Rennwochenende haben Wehrlein auf jeden Fall betroffen gemacht. "Da denkt man schon intensiv drüber nach. Ich habe den Unfall des Motorradfahrers in der Box gemeinsam mit meinen Mechanikern im TV gesehen und war geschockt. Aber ich hab mir keine so großen Sorgen gemacht, weil die Formel-3-Autos sehr sicher gebaut sind. Wenn du mit dem Motorrad in die Leitplanken donnerst, hast du keine Chance", sagt Wehrlein.

Dass die Formel-3-Euroserie dank Schirmherr Gerhard Berger ab kommender Saison als wesentlich aufgewertete Formel-3-EM ausgetragen wird, sieht Wehrlein sehr positiv: "Ich empfinde den Schritt als klare Verbesserung. Das Interesse wird noch steigen. Durch die Teilnahme von starken Fahrern aus anderen Serien steigt die Qualität und es wird noch schwieriger, Champion zu werden. Außerdem ist es vorteilhaft, dass Formel-1-Strecken wie Monza, Silverstone und der Hungaroring ins Programm kommen."

Was seine eigene Zukunft betrifft, herrscht noch keine Klarheit. "Es gibt mehrere Optionen und ich denke, dass bis Ende des Jahres eine Entscheidung gefallen sein wird", meint Wehrlein.

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