• 05.11.2011 07:00

  • von Pete Fink

Truck-Drama: Foul von Kyle Busch - Dillon vor dem Titel

Austin Dillon steht kurz vor seinem ersten Truck-Titel - Kyle Busch räumt dessen Konkurrent Ron Hornaday unter Gelb ab - böse Worte nach dem Rennen

(Motorsport-Total.com) - Im vorletzten Saisonrennen von Texas fiel in der Nacht von Freitag auf Samstag eine Vorentscheidung im Kampf um den Truck-Titel 2011. Austin Dillon, der 21-jährige Enkel von Richard Childress, steht nach seinem zweiten Platz so gut wie sicher als der neue Truck-Champion fest, weil seine beiden Hauptkonkurrenten James Buescher und Ron Hornaday Jr. die Zielflagge nicht sahen. Dillon reicht nun beim Saisonfinale von Homestead in zwei Wochen ein 16. Platz zum Titel.

Titel-Bild zur News: Kyle Busch Ron Hornaday

Böses Foul: Kyle Busch (18) räumt Ron Hornaday (33) unter Gelber Flagge ab

Buescher ging drei Runden vor dem Ende der Sprit aus und fiel vom zweiten auf den 19. Platz zurück. Damit verlor er gegenüber Dillon 17 Punkte und liegt vor Homestead nun 28 Punkte zurück. Gar keine Titelchance mehr hat Hornaday Jr., der in Runde 15 durch ein böses Revanchefoul von Kyle Busch aus dem Rennen genommen wurde. Hornaday wurde als 34. gewertet und liegt damit 48 Zähler hinter Dillon.

Was war passiert? Als Busch und Hornaday in Runde 14 auf einen langsameren Truck aufliefen, kam es zu einer Three-Wide-Situation. Sowohl Busch, als auch Hornaday touchierten ausgangs Turn 4 die Außenmauer leicht. Daraufhin holte die Rennleitung die Gelbe Flagge hervor, doch Kyle Busch schob den Titelkandidaten Hornaday unter Gelb geradeaus in die Streckenbegrenzung. Für dieses üble Foul wurde der Toyota Tundra von Kyle Busch sofort geparkt.


Fotos: NASCAR in Texas


Kyle Busch uneinsichtig

Vermutlich wird es ein Nachspiel geben, denn NASCAR wird am Samstag entscheiden, was mit Kyle Busch geschehen wird. "Für Ron ging es um den Titel und da hätte er etwas cleverer agieren können", urteilte Kyle Busch lakonisch. "Er hätte etwas vom Gas gehen können und allen um ihn herum etwas Platz geben können. Ich war ganz außen und kann ja nicht in den Schmutz fahren."

Kevin Harvick Ron Hornaday

Kevin Harvick (li.) und Ron Hornaday sind stinksauer auf Kyle Busch Zoom

"Ich hätte alles für Ron aufgeben müssen und das ist nicht die Art von Kyle Busch. Ich bin hier, um Rennen zu gewinnen, genauso wie alle anderen. Er fuhr innen, er kam ins Übersteuern und hat mich in die Mauer geschoben. Das hat mich aus der Fassung gebracht. Zum vierten Mal in vier Wochen landete ich in der Mauer. Da hatte ich genug. Es tut mir leid für Ron und seine Titelchancen, aber ich nehme nicht alle Schuld auf mich. Da waren zwei Leute involviert."

Hornaday wiederum schäumte vor Wut: "Das war einfach nur dumm von ihm. Er wusste, um was es für mich ging. Er wusste, dass ich da war und er hätte vom Gas gehen können. Wenn ich vom Gas gegangen wäre, dann hätte ich den langsameren Truck getroffen und eine Massenkarambolage ausgelöst. Er hat mich über den Haufen gefahren und mein Auto zerstört."

Drohungen gegen Kyle Busch

Seine Drohung: "Wenn NASCAR ihn dafür nicht parkt, dann kaufe ich mir bei Tommy Baldwin ein Sprint-Cup-Cockpit und sorge dafür, dass er kein Rennen mehr beendet. Das ist ein Versprechen. Ich weiß, dass er ganz in meiner Nähe wohnt. Wenn NASCAR jetzt nicht eingreift, dann warte ich Montagmorgen vor seinem Haus." Der 53-jährige NASCAR-Routinier Hornaday gewann in seiner Karriere bislang viermal den Truck-Titel.

Austin Dillon

Truck-Titelfavorit Austin Dillon fährt 2012 in der Nationwide-Serie Zoom

2011 fährt der Kalifornier im Truck-Team von Kevin Harvick, der übrigens das Texas-Rennen gewann und sich damit den Ownertitel sicherte. Auch Harvick war stinksauer auf Kyle Busch: "Wenn er nicht endlich erwachsen wird, dann wird er eines Tages mit zwei geschwollenen Augen aufwachen." Beide rasselten in dieser Sprint-Cup-Saison im Mai 2011 in der Boxengasse von Darlington aneinander.

Übrigens: Weder Harvick, noch Kyle Busch fahren bei den Trucks um Fahrerpunkte, da beide ihre Zähler für die Fahrerwertung natürlich im Sprint-Cup holen können. Die Regelung, dass jeder Pilot nur in einer der drei großen NASCAR-Serien um Fahrerpunkte fahren darf, gilt seit Jahresbeginn. Hornaday hatte sich natürlich für die Truck-Serie entschieden...

Die Top-5 aus Texas:

01. Kevin Harvick (Chevrolet)
02. Austin Dillon (Chevrolet)
03. Ty Dillon (Chevrolet)
04. Nelson Piquet Jr. (Chevrolet)
05. Matt Crafton (Chevrolet)

Die Gesamtwertung nach 24 von 25 Rennen:

01. Austin Dillon (Chevrolet) - 854 Punkte
02. Johnny Sauter (Chevrolet) - 834
03. James Buescher (Chevrolet) - 826
04. Ron Hornaday (Chevrolet) - 806
05. Timothy Peters (Toyota) - 796